Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren
Stinker.«
»Wir lassen alles im Boot«, schlug Julian vor. »Lege es in den Kasten dort und schließ den Deckel! Niemand wird vermuten, dass da etwas drin ist. Wir müssen noch viel mehr herscha ffen, wenn wir alle auf der Insel leben wollen. Mann, wird das ein Spaß!«
Die Kinder rannten aufgeregt zum Haus zurück. Tim sprang umher und schien nicht im Geringsten über die nächtlichen Vorgänge erstaunt zu sein. Er wunderte sich nur etwas über die allzu kurze Bootsfahrt.
Zu Hause weckten sie die beiden anderen, die sprachlos vor Erstaunen hörten, was sich in der Nacht zugetragen hatte.
Anne war ganz aufgeregt bei dem Gedanken, dass sie auf der Insel leben würden.
»Oh! Das ist das Allertollste, was passieren konnte!«, jauchzte sie vor Freude.
»Ruhe«, wisperten drei wütende Stimmen. »Willst du die Stocks wecken?«
»Tut mir Leid«, flüsterte Anne, »aber es ist so schrecklich aufregend!«
Sie begannen ihre Pläne zu besprechen. »Wenn wir eine Woche oder zehn Tage auf der Insel bleiben wollen, müssen wir eine Menge Vorräte mitnehmen«, sagte Julian. »Aber werden wir genug Lebensmittel auftreiben? Selbst wenn wir die Speisekammer völlig ausräumen, wird es wohl kaum für eine Woche reichen. Wir sind eben eine hungrige Gesellschaft.«
Georg hatte plötzlich einen großartigen Einfall. »Julian, ich weiß, was wir tun! Meine Mutter hat einen Vorratsschrank in ihrem Zimmer. Dort bewahrt sie dutzende von Konservenbüchsen für den Fall auf, dass wir im Winter einschneien und nicht ins Dorf können. Das ist uns schon einmal passiert. Ich weiß, wo sie den Schlüssel aufbewahrt.
Meint ihr, wir sollten ein paar Büchsen mitnehmen?«
»Klar«, sagte Julian, ohne zu zögern. »Tante Fanny hätte bestimmt nichts dagegen. Außerdem können wir eine Liste aufstellen und ihr alles ersetzen. Ich habe bald Geburtstag und bekomme sicher Geld.«
»Wo ist der Schlüssel?«, fragte Dick.
»Wir gehen jetzt ins Zimmer meiner Mutter, und ich zeige euch, wo sie ihn aufhebt. Hoffentlich hat sie ihn nicht mitgenommen.«
Aber Georgs Mutter hatte sich viel zu krank gefühlt, als sie das Hause verließ, um an ihre Schrankschlüssel zu denken.
Georg griff in eine Schublade des Frisiertisches und förderte drei Schlüssel zu Tage, die mit einer dünnen Schnur zusammengebunden waren. Sie probierte einen nach dem anderen an einem Wandschrank aus. Der zweite passte. Die Tür ging auf. Julian leuchtete mit seiner Taschenlampe in den Schrank. Er war mit Büchsen aller Art gefüllt, die sauber geordnet in den Fächern standen.
Dick klatschte vor Begeisterung in die Hände.
»Suppe - Fleisch - Obst - Milch - Sardinen - Butter - Kekse - Gemüse! Alles, was wir brauchen.«
»Herz, was begehrst du mehr!«, rief Julian erfreut. »Das ist prima! Wir nehmen mit, was wir tragen können. Kannst du irgendwo ein paar Plastiktüten auftreiben, Georg?«
Bald hatten sie die Büchsen lautlos in zwei Tüten gepackt.
Die Kinder schlossen die Schranktür wieder ab und schlichen dann in ihre Zimmer.
»Na, jetzt haben wir das größte Problem gelöst«, sagte Julian aufatmend. »Wir plündern auch noch die Speisekammer und nehmen mit, was an Brot dort ist - natürlich auch den Kuchen.
Wie steht's mit Wasser, Georg? Gibt es auf der Insel welches?«
»Ja, ich glaube, in dem alten Brunnen«, sagte Georg. »Aber weil dort kein Eimer ist, können wir es nicht heraufholen. Ich habe deshalb einen Kanister mit frischem Wasser im Boot verstaut. Aber für uns alle reicht das nicht, wir füllen besser noch zwei oder drei Kanister ab. Ich weiß, wo welche stehen.
Sie sind sauber und neu.«
Sie stellten also die Wasserbehälter einstweilen zu den Plastiktüten, um sie dann ins Boot mitzunehmen. Es war sehr aufregend, all das mitten in der Nacht vorzubereiten. Anne konnte ihre Stimme kaum dämpfen, und es war ein Wunder, dass Tim nicht bellte, denn die Aufregung der anderen übertrug sich auch auf ihn.
In der Speisekammer stand eine Dose mit frisch gebackenem Kuchen; auch sie wanderte auf den Haufen, der sich im Vorgarten aufzutürmen begann. Georg entdeckte noch einen Braten, den sie in eine Folie wickelte und dazulegte. Sie warnte Tim, nicht daran herumzuschnüffeln, sonst dürfe er nicht mitkommen.
»Ich habe einen kleinen Spirituskocher eingepackt«, flüsterte Georg. »Er ist schon im Boot. Übrigens, was haltet ihr von Kerzen? Wir können nicht die ganze Zeit unsere Taschenlampen benutzen, die Batterien wären bald leer.«
Sie
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