Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren
gehört, nicht wahr?«, rief sie voller Freude. »Meiner Mutter geht es besser!
Sie fühlt sich schon recht wohl und wird bald heimkommen ungefähr in zehn Tagen. Mein Vater kommt erst mit ihr zusammen zurück. Das sind zwar gute Nachrichten, aber ich fürchte, die Stocks werden wir nicht los!«
Georgs Plan
Frau Stock hatte die Unterhaltung am Telefon mit angehört, zumindest, was Georg gesagt hatte. Sie wusste nun, dass es Georgs Mutter besser ging und dass ihr Vater erst zurückkehrte, wenn die Mutter mitkommen durfte. Das würde noch zehn Tage dauern! Die Stocks konnten ohne Zweifel bis dahin hier noch schöne Tage verleben.
Georg merkte plötzlich, dass sie wieder Appetit hatte.
Hungrig aß sie ihren Speck und wischte die Platte mit einem Stück Brot aus. Sie trank drei Tassen Tee und sank dann befriedigt in ihrem Stuhl zurück.
»Ja, jetzt fühle ich mich bedeutend wohler«, verkündete sie zufrieden. Anne legte ihr die Hand auf die Schulter. Sie war ebenfalls froh, dass es ihrer Tante besser ging. Wenn diese schrecklichen Stocks nicht gewesen wären, hätten sie jetzt die schönsten Ferien verbringen können. Dann sagte Georg etwas, das Julian ärgerlich machte.
»Jetzt, wo ich weiß, dass es meiner Mutter besser geht, können Tim und ich allein mit den Stocks fertig werden.
Deshalb will ich, dass ihr heimfahrt und die Ferien ohne mich zu Ende verbringt. Ich schaff das schon.«
»Fängst du schon wieder mit dem Blödsinn an!«, brauste Julian auf. »Ich hab gedacht, die Sache ist erledigt. Wir denken gar nicht dran, jetzt heimzufahren. Also vergiss es und nerv uns nicht dauernd.«
»Ich habe euch doch schon gesagt, dass ich einen Plan habe«, erklärte Georg. »Es tut mir Leid, aber euch geht er nichts an.
Ihr werdet schon sehen, dass ihr dann heimfahren müsst, ob ihr wollt oder nicht.«
»Tu nicht so geheimnisvoll, Georg!«, rief Julian ungeduldig.
»Was ist denn das für ein seltsamer Plan? Es ist besser, du erzählst ihn uns, auch wenn er uns nichts angeht! Hast du kein Vertrauen zu uns?«
»Doch, natürlich! Aber ihr versucht dann vielleicht, ihn mir auszureden«, sagte Georg trotzig.
»Dann ist es sowieso besser, wenn du ihn uns erzählst«, redete Julian auf sie ein, dem es unbehaglich zu Mute wurde.
Er wusste, was dabei herauskommen konnte, wenn Georg sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. Weiß Gott, was sie vorhatte!
Aber Georg wollte nichts mehr sagen. Julian gab es schließlich auf, beschloss aber, Georg von nun an nicht mehr aus den Augen zu lassen. Wenn sie schon einen tollen Plan ausführen wollte, dann wollte er ihn auch kennen lernen.
Offensichtlich schien Georg jedoch ihren Plan vergessen zu haben. Sie badete wieder mit den anderen, machte mit ihnen einen Spaziergang und ruderte aufs Meer hinaus. Zur Felseninsel wollte sie nicht fahren und die anderen drängten sie auch nicht.
So verlebten die Kinder seit langem wieder mal einen netten Tag. Sie kauften Wurst und Obst und aßen am Strand. Tim bekam vom Metzger eine große, nicht mehr ganz taufrische Wurst und einen kleinen Kalbsknochen geschenkt.
»Ich muss noch ein bisschen einkaufen gehen«, sagte Georg zur Teezeit. »Geht ihr schon voraus und seht, ob uns Frau Stock Tee macht. Ich renn hinunter zum Kaufmann und hole, was ich brauche.«
Sofort spitzte Julian die Ohren. Schickte Georg sie etwa fort, um ihren geheimnisvollen Plan allein auszuführen?
»Ich komme mit«, erbot er sich und stand auf. »Zur Abwechslung kann auch einmal Dick Frau Stock bearbeiten.
Er soll Tim mitnehmen.«
»Nein, geh nur«, meinte Georg. »Es dauert bestimmt nicht lange.«
Julian war fest entschlossen, sie nicht allein zu lassen.
Schließlich begleiteten sie alle Georg, denn Dick wollte
Frau Stock nicht ohne Julian oder Georg gegenübertreten.
In dem kleinen Krämerladen erstand Georg eine neue Batterie für ihre Taschenlampe. Außerdem kaufte sie noch zwei Schachteln Streichhölzer und eine Flasche Brennspiritus.
»Wozu brauchst da das denn alles?«, fragte Anne überrascht.
»Ach, so was kann man immer brauchen«, antwortete Georg ausweichend.
Sie gingen gemeinsam zurück ins Felsenhaus. Der Teetisch war tatsächlich gedeckt. Es war zwar keine aufregende Mahlzeit, denn sie bestand nur aus Brot, Marmelade und einer Kanne Tee, aber immerhin, das Essen war da und sogar genießbar.
Am Abend regnete es. Die Kinder saßen um den Tisch und spielten Karten. Sie fühlten sie alle erleichtert, nachdem gute Nachrichten von
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