Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren
nach. »Ich hab's! Alf, der Fischerjunge!
Der hat immer Tim versorgt, als ich ihn noch nicht im Haus haben durfte. Der würde uns bestimmt nicht verraten.«
»Ho ffentlich. Wir gehen also kurz vor unserer Abfahrt noch zu Alf«, bestimmte Julian. »Wo ist der Fahrplan?«
Sie hatten ihn bald gefunden und strichen den Zug, mit dem sie angeblich nach Hause fuhren, dick mit Filzstift an.
Nun dämmerte bereits der Morgen, die ersten Sonnenstrahlen trafen das Haus. »Ob der Bäcker wohl schon geöffnet hat?«, fragte Julian. »Es ist kurz vor sechs.« Sie machten sich auf den Weg. Der Laden war zwar noch geschlossen, aber der Bäcker stand vor der Tür und sonnte sich. Er hatte sein Brot in der Nacht gebacken, um es am Morgen frisch zu verkaufen.
Schmunzelnd begrüßte er die Kinder. »So früh schon auf?
Wie viel Brot wollt ihr denn? Sechs Laib! Du meine Güte wofür denn?«
»Zum Essen«, erwiderte Georg grinsend. Julian bezahlte, dann gingen sie weiter zum Metzger. Dessen Laden war auch noch nicht geöffnet, aber er selbst fegte die Straße. »Könnten wir bitte für Tim einen sehr großen Knochen mit viel Fleisch dran kaufen?«, fragte Georg. Sie erhielt einen Riesenknochen, den der Hund sehnsüchtig betrachtete.
»Und jetzt«, sagte Julian auf dem Weg zum Strand, »packen wir all die Sachen ins Boot, gehen zurück ins Haus und machen viel Lärm, damit die Stocks merken, dass wir da sind.
Danach verschwinden wir übers Moor. Hoffentlich denken sie dann, dass wir zum Zug wollen.«
Sie weckten Dick, der noch friedlich im Boot schlief, und verstauten Brot und Knochen.
»Fahr das Boot in die nächste kleine Bucht«, sagte Georg zu Dick. »Schaffst du das? Dort kann uns niemand sehen. Die Fischer sind alle mit ihren Booten draußen. In einer Stunde sind wir dort und dann kann's losgehen. Halt uns die Daumen, dass die Stocks auch wirklich auf den Schwindel reinfallen.«
Sie kehrten zum Haus zurück und benahmen sich wie verabredet: Türen fielen laut ins Schloss, Georg pfiff Tim, und Julian sang in den höchsten Tönen. Dann brachen sie auf und schlugen den Weg übers Moor ein. Sie sorgten dafür, dass man sie vom Küchenfenster aus gut sehen konnte.
»Hoffentlich merken die Stocks nicht, dass Dick fehlt«, befürchtete Julian, der Edgar aus dem Fenster gaffen sah.
»Na wenn schon, sie werden denken, dass er vorausgegangen ist«, erwiderte Georg.
Sie liefen in Richtung Bahnhof, bis sie zu einer Mulde kamen; hier waren sie vor Blicken aus dem Felsenhaus sicher.
Beinahe hätten sie vergessen bei Alf vorbeizuschauen, aber auch das konnten sie noch erledigen. Dann schlugen sie einen kaum begangenen Pfad ein, der sie ungesehen zu der kleinen Bucht führte, in die Dick das Boot gesteuert hatte. Er wartete schon ungeduldig auf sie.
»Schiff ahoi!«, schrie Julian voller Begeisterung. »Das Abenteuer kann beginnen!«
Wieder auf der Felseninsel
Sie kletterten ins Boot. Tim sprang mit einem Satz hinterher und lief zum Bug, wo er immer stand, wenn es auf Fahrt ging.
Vor Aufregung hing seine Zunge weit heraus. Er wusste genau, dass er bei einem spannenden Abenteuer dabei sein durfte. Kein Wunder, dass er eifrig mit dem Schwanz wedelte.
»Auf geht's!«, sagte Julian und ergriff die Riemen. »Setz dich ein bisschen weiter rüber, Anne. Als Gegengewicht zum Gepäck, sonst haben wir Schlagseite. Dick, du setzt dich neben Anne, damit wir das Gleichgewicht besser halten! In Ordnung. Jetzt geht's los!«
Georgs Boot schaukelte auf den Wellen. Die See war ruhig, aber es hatte sich eine leichte Brise erhoben. Rings ums Boot gluckste und gurgelte das Wasser. Die Kinder fühlten sich sehr glücklich. Endlich waren sie allein, weit weg von diesen schrecklichen Stocks. Sie wollten so lange wie möglich auf der Felseninsel bleiben, wo es nur Kaninchen, Möwen und Dohlen gab.
»Das frische Brot duftet! Mir läuft das Wasser im Mund zusammen«, sagte Dick, der wie gewöhnlich Hunger hatte.
»Wir können doch gleich ein bisschen was davon abbrechen, oder? Schließlich sind wir heute ums Frühstück gekommen.«
»Recht hast du«, sagte Georg. Sie brachen einige Brocken von der warmen, braunen Kruste ab und fütterten Julian, der gerade ruderte. Selbst Tim bekam etwas ab, aber kaum hatte er es im Maul, da war es auch schon weg.
»Tim ist komisch«, sagte Anne. »Er kaut sein Essen nie wie wir. Er nimmt es einfach ins Maul und schluckt es hinunter, als wär's Wasser.«
Die anderen lachten. »Seine Knochen schluckt er aber nicht nur
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