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Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren

Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren

Titel: Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Burg führten. Im vorigen Sommer waren sie hier gewesen, als sie nach dem verschollenen Schatz gesucht hatten.
    Auf Zehenspitzen schlichen sie immer tiefer hinunter und landeten schließlich bei den vielen Kellern oder Kerkern, die aus dem Fels unter der Burg herausgehauen worden waren. Es waren zahllose Räume, einige klein, andere groß, seltsame, feuchte, unterirdische Räume, in denen vielleicht vor Zeiten unglückliche Gefangene geschmachtet hatten.
    Die Kinder schlichen weiter durch die dunklen Gänge.
    Julian hatte ein Stück weiße Kreide bei sich und zeichnete hier und da im Gehen einen Kreidestrich auf die felsigen Wände, damit sie den Weg zurück leicht finden konnten.
    Plötzlich hörten sie Stimmen und sahen ein Licht. Sie blieben stehen, drückten sich an die Wand und flüsterten einander gegenseitig ins Ohr.
    »Sie sind in dem Raum, in dem wir letztes Jahr den Schatz gefunden haben. Was sollen wir denn rufen?«
    »Ich bin eine Kuh«, flüsterte Dick. »Ich kann genauso wie eine Kuh muhen.«
    »Und ich ein Schaf«, wisperte Julian. »Georg, du machst ein Pferd. Du kannst wiehern und schnauben wie ein Ross. Los!
    Dick, du fängst an!«
    Hinter einem Felspfeiler versteckt, öffnete Dick seinen Mund und muhte kläglich wie eine Kuh, die Schmerzen hat.
    Sofort ertönte ein vielfaches Echo, durch alle unterirdischen Gänge, bis es den Anschein hatte, als rasten dort tausend Kühe umher und muhten zusammen:
    »Muh-uh-uh-UUUUUH, muhuhuh-MUUUU-UUH!«
    Die Stocks fuhren entsetzt hoch und starrten regungslos in die Dunkelheit.
    »Was ist das, Mama?«, schrie Edgar in panischer Angst.
    Stinker kroch verängstigt in den Hintergrund des Raumes.
    »Sind Kühe«, stellte Herr Stock erstaunt fest, nachdem er sich ein wenig von dem ersten Schreck erholt hatte. »Sind Kühe da.
    Hörst du es muhen? Aber wie sind Kühe hier reingekommen?«
    »Blödsinn!«, fuhr ihn Frau Stock an, die sich auch schon wieder etwas erholt hatte. »Kühe hier in den Kerkern! Du bist wohl verrückt! Fehlt noch, dass du mir was von einem Bauernhof vorschwafelst.«
    Es war lustig, dass sie das gerade in dem Augenblick sagte, als Julian wie eine Herde Schafe zu blöken begann. Sein langes, klagendes »Mäh-mäh-äh-äh« wurde sogleich von dem Echo verstärkt. Hunderte von armen verirrten Schafen begannen in den unterirdischen Gängen zu blöken. Herr Stock sprang auf.
    »Nu, wenn das nicht Schafe sind! Was ist los? Was is' mit den Kerkern los? Is' nich' geheuer hier! Ich wollt nie her.«
    »Mäh-äh, mäaaaah-äh!« , ging das klägliche Geblöke überall weiter. Schließlich fing Georg wie ein ungeduldiges Pferd zu wiehern und zu schnauben an. Sie warf den Kopf in die Höhe und schnaubte genau wie ein Pferd - und dazu stampfte sie mit dem Fuß auf. Das Echo schickte das Wiehern, Stampfen und Schnauben zwanzigmal lauter zu den Stocks.
    Der arme Stinker begann jämmerlich zu winseln. Er fürchtete sich schier zu Tode und drückte sich zitternd an den Boden, als wolle er in ihm verschwinden. Edgar umklammerte den Arm seiner Mutter. »Ich will rauf«, jammerte er. »Hier spukt's.
    Lauter Viecher, vielleicht tote Viecher. Kühe und all so was.
    Sie haben Stimmen und Hufe. Ich habe solche Angst. Ich will raus!«
    Georg kicherte. Dann rief sie mit tiefer, heiserer Stimme:
    »Hüte dich!« und überall donnerte es: »Hüte dich! Hüte diiich, Hühüte diiiich!«
    Herr Stock steckte eine neue Kerze an.
    »Seltsame Sache«, murmelte er. »Bleiben nicht länger hier, wenn jede Nacht so was ist.«
    Julian, Dick und Georg mussten nun so sehr lachen, dass sie keine Kühe, Schafe oder Pferde mehr nachahmen konnten.
    Georg gelang es gerade noch, ein Schwein zu spielen. Sie gab ein so natürliches Quieken und Grunzen von sich, dass Dick vor Lachen beinahe umfiel. Das Quieken und Grunzen hallte aus allen Ecken wider.
    »Kommt raus!«, keuchte schließlich Julian. »Kommt raus!«
    »Kommt raus«, flüsterte das Echo, »kommt raus, raus, raus!«
    Sie eilten zurück und stopften sich beim Gehen Taschentücher in den Mund. Beim Schein der Taschenlampe konnten sie leicht Julians Kreidezeichen folgen und liefen nicht Gefahr, in einen falschen Gang zu gelangen.
    Bald saßen sie mit Anne und Tim auf den Kerkerstufen und schüttelten sich vor Lachen, als sie ihr Erlebnis berichteten.
    »Die Stocks waren vor Angst steif wie die Stöcke«, erzählte Georg. »Und Stinker konnte vor lauter Zittern nicht mal knurren. Ich wette, morgen rücken die Stocks ab! Wir müssen ihnen

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