Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren
Betttücher, Silber und alle möglichen Nahrungsmittel. Frau Stock musste sämtliche Schränke durchstöbert und sich die besten Sache n angeeignet haben.
Georg lief zu Dick. »Da liegen haufenweise Sachen von uns«, flüsterte sie wütend. »Komm und hilf mir. Wir wollen sehen, ob wir sie nicht alle fortschaffen können, bevor Edgar wieder auftaucht oder die Stocks zurückkehren.«
Während sie noch miteinander flüsterten, hörten sie einen langen Pfiff. Sie schauten sich um und sahen Julian näher kommen. »Die Stocks sind zum Wrack gerudert. Sie haben dort irgendwo zwischen den Felsen ein Boot. Der alte Stock muss ein guter Seemann sein, dass er das Boot durch die heimtückischen Klippen steuern kann.«
»Prima, dann haben wir ja Zeit unsere Pläne auszuführen«, sagte Dick erleichtert. Rasch erzählte er Julian, was Georg in dem eingestürzten Raum entdeckt hatte.
»Diebesgut!«, rief Julian empört. »Die haben bestimmt nicht vor, noch mal ins Felsenhaus zurückzukehren, das ist klar.
Sicher läuft da eine Mordsschweinerei zusammen mit den Schmugglern und danach reißen sie mit den gestohlenen Sachen aus und verschwinden spurlos ...«
»Aber wir machen ihnen einen Strich durch die Rechnung!«, fiel ihm Georg ins Wort. »Wir holen alles und bringen es in die Höhle. Wir beide, Ju, tragen die Sachen schnell fort und werfen sie durch das Loch in die Höhle.«
»Dann aber Tempo!«, drängte Julian.
»Wir müssen es schaffen, bevor die Stocks zurück sind. Sie werden vermutlich nicht lange bleiben. Ich nehme an, dass sie nur den Koffer und sonst noch etwas vom Wrack holen wollen.
Vielleicht war das Licht heute Nacht ein Zeichen, dass die Schmuggler irgendetwas für die Stocks auf das Wrack gebracht haben.«
Georg und Julian rannten in den eingestürzten Raum, beluden sich mit den dort aufgestapelten Sachen und liefen dann auf die Klippe, um sie zu verstecken und später in das Loch zu werfen.
Es sah ganz so aus, als hätten die Stocks mitgenommen, was sie gerade erwischen konnten. Sogar die Küchenuhr war dabei!
Edgar tauchte überhaupt nicht mehr auf. So hatte Dick nichts weiter zu tun, als auf den Stufen zu sitzen und die anderen zu beobachten. Nach einiger Zeit konnten Julian und Georg erleichtert aufatmen. Sie winkten Dick.
»Wir haben alles in Sicherheit gebracht«, verkündete Julian triumphierend.
»Ich renn schnell zum Klippenrand und seh nach, ob die Stocks schon zurückkommen. Vielleicht schaffen wir's noch, alles in die Höhle runterzuwerfen.«
Er kehrte bald zurück. »Ich habe ihr Boot gesehen, es ist am Wrack festgebunden«, meldete er. »Eine Weile sind wir noch sicher. Los, runter mit den Sachen. So viel Glück muss man ausnutzen.«
Sie schleppten alles zum Loch und riefen hinunter: »Anne!
Wir werfen gleich tonnenweise Sachen runter, Stell dich hin
und fang sie auf!«
Bald flog alles Mögliche durch das Loch in die Höhle hinunter. Anne kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Silber und die Dinge, die durch den Sturz Schaden erleiden konnten, wurden erst in Betttücher gewickelt und dann an einem Seil in die Höhle gelassen.
»Ach du meine Güte!«, rief Anne.
»Hier sieht's ja bald wie in einer richtigen Wohnung aus, wenn ich alles eingeräumt habe!«
Kaum waren sie fertig, da hörten die Kinder in der Ferne Stimmen.
»Die Stocks sind zurück«, sagte Julian und spähte vorsichtig über den Klippenrand. Sie waren bereits auf dem Weg zur Burg. Herr Stock trug den schwarzen Koffer in der Hand.
»Ihnen nach!«, schlug Julian gr insen vor. »Ich möchte ihre Gesichter sehen, wenn sie merken, dass alles fort ist. Los, kommt!«
Sie robbten auf dem Bauch über die Klippen und gelangten zu einem Gewirr von Büschen, hinter denen sie alles beobachten und sich verbergen konnten. Die Stocks setzten den Koffer ab und sahen sich nach Edgar um. Aber der war nirgends zu sehen.
»Wo steckt der Bengel bloß?«, fragte Herr Stock ungeduldig.
»Hat 'ne Masse Zeit gehabt, ist hoffentlich nich' auf der faulen Haut gelegen. Edgar! Edgar! Edgar!«
Frau Stock blickte in den Vorratsraum. Sie kehrte zu ihrem Mann zurück. »Er hat alles weggeschafft«, sagte sie,
»vielleicht ist er unten im Verlies! Der Raum ist leer. Aber ich habe ihm gesagt, er soll sich hier oben in die Sonne setzen, wenn er fertig ist. Im Kerker ist die Luft so schlecht. Edgar!«
Diesmal hörte Edgar sie. Sein Kopf erschien im Kerkereingang. Er sah äußerst verstört aus.
»Komm schon raus!«, forderte ihn seine
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