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Fünf Freunde Auf Schmugglerjag

Fünf Freunde Auf Schmugglerjag

Titel: Fünf Freunde Auf Schmugglerjag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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zu bestrafen«, sagte Block und blickte dabei Julian an.
    »Aber die Tür werden Sie offen lassen!«, rief Julian und versuchte Block den Schlüssel zu entwinden. Da hob der Diener seine Hand und stieß Julian mit voller Wucht den Treppenabsatz hinunter. Dann lief er eilends in die Küche.
     
    Julian raffte sich schnell auf und sah ihm wie erstarrt nach.
    »Brutaler Kerl!«, schimpfte er. »Er hat Bärenkräfte. Georg, Georg, was ist denn geschehen?«
    Georg antwortete aus ihrem Gefängnis. Sie erzählte den anderen ihre Erlebnisse.
    »Das sieht ganz einfach beschissen aus«, meinte Dick. »So etwas nennt man Freiheitsberaubung und das ist strafbar. Wo bleibt denn da die Menschenwürde?«
    »Ich muss mich für meinen Stiefvater entschuldigen. Er ist furchtbar jähzornig«, sagte Peter. »Georg, er hätte dich bestimmt nicht so hart bestraft, wenn er wüsste, dass du ein Mädchen bist.
    Aber er hält dich für einen Jungen.«
    »Ich beklage mich ja nicht, Peter. Die Strafe ist mir auch wurscht«, antwortete Georg. »Ich bin nur so besorgt wegen Tim. Ich kann vor morgen nichts machen. Von dem Fraß, den mir Block bringt, werde ich keinen Bissen anrühren. Ich kann das widerliche Gesicht nicht ausstehen, appetitanregend ist es sicher nicht.«
    »Wo soll ich denn heute schlafen?«, fragte Anne mit weinerlicher Stimme. »Alle meine Sachen sind in deinem Zimmer, Georg.«
    »Du wirst bei mir schlafen«, sagte die kleine Bärbel, die ganz verstört war. »Ich leihe dir ein Nachthemd von mir. Was wird Georgs Vater sagen, wenn er kommt?! Er wird hoffentlich verlangen, dass Georg wieder he rausgelassen wird.«
    »Das glaube ich nicht«, mischte sich Georg vom Zimmer aus in die Unterhaltung. »Er wird alles für eine meiner bösen Launen halten und die Strafe als gerecht ansehen. Ach, wenn doch meine Mutter mitkommen würde!«
    Die anderen empfanden tiefstes Mitleid mit Georg. Aber auch das Schicksal Tims beschäftigte sie. Es stand für beide nicht gut.
    Es war Teezeit. Die Kinder begaben sich ins Zimmer. Es schmeckte ihnen nicht. Wie gern hätten sie Georg etwas von dem Kuchen abgegeben!
    Georg fühlte sich sehr verlassen, als die anderen sich entfernt hatten. Es war fünf Uhr. Sie war sehr hungrig und dachte ständig an Tim. Sie war wütend und zornig und fühlte sich zugleich matt und elend. Am liebsten wäre sie geflohen. Sie ging zum Fenster und sah hinaus. Ihr Zimmer lag über der Felsenwand, genau wie das von Peter.
    Unterhalb sah sie die Stadtmauer sich rund um die Stadt ziehen.
    Sie war an einigen Stellen höher, an anderen niedriger, als ob sie den Linien der Hügelseite folgte.
    Georg war sich darüber im Klaren, dass sie den Sprung hinunter nicht wagen durfte. Sie hätte dabei ausrutschen und dann unmittelbar in den Sumpf stürzen können. Dann fiel ihr die Strickleiter ein, die sie für den Abstieg in den Schacht benutzt hatten. Sie war zunächst in Bärbels Zimmer aufbewahrt worden, aber seitdem der Unbekannte die Türklinke auf und nieder gedrückt hatte, wurde die Strickleiter aus Sicherheitsgründen in ihrem Zimmer gehütet wie ein Schatz.
    Georg schloss den Kleiderschrank auf und nahm die Strickleiter heraus. Sie war davon überzeugt, dass ihr jetzt die Flucht durchs Fenster glücken könnte. Sie warf noch einmal einen Blick nach draußen. Die Küche lag unmittelbar unter ihrem Fenster. Da hätte sie Block beim Herunterklettern entdecken können. Sie musste also bis zur Dämmerung warten.
    Als die anderen vom Tee zurückkehrten, erzählte sie ihnen leise durch die Tür ihren Plan.
    »Ich werde bis zur Stadtmauer hinunterklettern, auf ihr ein Stück entlanglaufen, hinunterspringen und dann hierher zurückschleichen. Ihr müsst mir inzwischen etwas zu essen besorgen. In der Dunkelheit, wenn alles schlafen gegangen ist, werde ich ins Arbeitszimmer schleichen und die Öffnung zu dem Geheimgang suchen. Peter wird mir dabei helfen. Und dann habe ich endlich Tim wieder!«
    »Genau so machen wir’s«, stimmte Peter dem Plan zu. »Du wartest mit dem Herunterklettern, bis es düster wird. Block ist übrigens in seinem Zimmer. Er hat starke Kopfschmerzen, aber Minna und das Küchenmädchen sind bestimmt in der Küche.
    Also, abgemacht!«
    Als die Dämmerung über die Stadt hereingebrochen war, begann Georg ihr Abenteuer. Sie kletterte aus dem Fenster und ließ sich an der Strickleiter hinunter. Sie musste nichts befürchten, die Leiter trug sie sicher. Das obere Ende hatte sie an den Bettpfosten befestigt.
    Georg hatte

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