Fünf Freunde Beim Wanderzirkus
Fernglas auf den Felsen. Wir wollen sehen, ob Nobby im Boot hinausfährt und winkt. Ich habe so eine Ahnung, dass er uns heute nicht im Lager sehen will.
Wenn er seinen Onkel und Lou im Verdacht hat, das vergiftete Fleisch ausgelegt zu haben, hat es bestimmt einen fürchterlichen Auftritt gegeben.«
Julian ging mit den beiden leeren Körben zum Bauernhof.
Frau Mack hatte ihn schon erwartet und wieder kaufte er eine ganze Menge ein. Ihr Geschenk war diesmal ein runder, noch warmer Kuchen.
»Kommen die Zirkusleute oft zum Einkaufen hier herauf?«, fragte Julian beim Bezahlen.
»Manchmal«, sagte Frau Mack. »Die Frauen und. der sind recht nett, mit denen gibt’s nie Ärger, aber die Männer kann ich nicht leiden. Zwei haben sich voriges Jahr so oft hier oben herumgetrieben, dass sie mein Mann verjagen musste.«
Julian spitzte die Ohren. »Zwei Männer? Wie haben die denn ausgesehen?«
»Widerlich«, erklärte Frau Mack.
»Und der eine hatte die gelbsten Zähne, die ich je gesehen habe. Alle beide waren immer schlecht gelaunt. Sie sind sogar nachts raufgekommen und wir haben Angst um unsere Hühner gehabt.
Sie haben zwar geschworen, sie hätten es nicht auf die Hü hner abgesehen, aber was haben die sonst in der Nacht bei uns verloren?«
»Keine Ahnung«, sagte Julian.
Er war sicher, dass die beiden Männer Lou und Tiger Dan waren.
Weshalb liefen sie nur nachts hier oben herum?
Er ging mit den Lebensrnitteln zurück. Als er in die Nähe des Lagerplatzes kam, rief ihm Dick aufgeregt zu: »He, Julian!
Komm und schau durchs Glas! Nobby ist mit Pongo im Boot draußen, und ich kann nicht erkennen, womit sie winken.«
Julian nahm das Fernglas vor die Augen. Weit unten am Fuß des Berges trieb Nobbys kleines Boot auf dem See. Nobby saß darin und bei ihm war Pongo. Beide winkten mit einem leuchtend roten Gegenstand.
»Ich kann auch nicht erkennen, was es ist, aber das macht nichts«, sagte Julian.
»Hauptsache, es ist rot, nicht weiß. Rot bedeutet Gefahr. Er warnt uns.«
»Mensch, daran hab ich nicht gedacht. Bin ich blöd!«
Dick schlug sich vor den Kopf. »Klar, rot heißt Gefahr.
Was ist nur los?«
»Wir gehen heute besser nicht hinunter ins Lager«, erklärte Julian.
»Und fest steht auch, dass die Gefahr sehr groß ist, denn Pongo winkt auch, doppelte Gefahr also!«
»Mensch, Julian du bist ja ein richtig schlaues Kerlchen«, staunte Georg, die den beiden zugehört hatte.
»Und wir zerbrechen uns die ganze Zeit den Kopf darüber.
Doppelte Gefahr? Was heißt das schon wieder?«
»Vielleicht bedeutet es Gefahr im Lager und Gefahr hier oben«, sagte Julian nachdenklich.
»Hoffentlich ist bei Nobby alles in Ordnung. Tiger Dan ist so gemein zu ihm. Er hat ihn bestimmt wieder verdroschen.«
»Nobby wird froh sein, wenn die Ferien zu Ende sind«, meinte Dick.
»Sagt Anne nichts davon, dass doppelte Gefahr droht«, flüsterte Julian, der Anne gerade von der Quelle kommen sah.
»Sie bekommt sonst Angst. Sie hat auf Ferien ohne Abenteuer gehofft und nun scheinen wir wieder mitten in eins hineinge-schlittert zu sein. Kinder, ich halte es wirklich für besser, hier zu verschwinden und woanders hinzufahren.«
Aber er war selbst nur mit halbem Herzen für diesen Vo rschlag, weil er darauf brannte, das Geheimnis zu lüften.
Die anderen protestierten sofort heftig.
»Kommt ja überhaupt nicht in Frage! Jetzt erst recht nicht!
Sei kein Feigling, Julian!«
»Ich will nicht weg. Tim auch nicht.«
»Pst! Still!«, sagte Julian. »Anne kommt.«
Sie schwiegen und Julian beobachtete Nobby noch eine Weile. Er sah, wie der Junge mit dem Schimpansen zum Ufer ruderte und verschwand.
Als sie alle zusammen auf dem Felsen saßen, erklärte Julian ihnen den Plan, den er sich in der vergangenen Nacht ausge-dacht hatte.
»Ich möchte gern herausfinden, was diesen Platz für Lou und Dan so anziehend macht«, fing er an. »Angenommen, wir vier marschieren zusammen mit Tim am Lager vorbei und rufen Nobby laut zu, dass wir alle den ganzen Tag über weg sind.
Wir müssen betonen, dass wir alle gehen! Vielleicht kommen Lou und Dan dann hier herauf. Und wenn ich mich in der Nähe verstecke, könnte ich sehen, was sie vorhaben.«
»In Wirklichkeit gehen also nur drei. Du schleichst dich zurück und versteckst dich«, sagte Dick. »Prima Plan.«
»Lass dich aber um Gottes willen nicht erwischen«, sagte Georg. »Du hast dann nämlich keinen Tim zum Schutz. Die Männer machen Hackfleisch aus dir.«
»Da werden sie
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