Fünf Freunde Beim Wanderzirkus
er. »Er ist noch nicht tot, aber fast. Noch nie in meinem Leben hab ich einen so kranken Hund gesehen. Der arme Nobby!«
Die Kinder machten, dass sie wegkamen. Georg muss-te Tim die ganze Zeit am Halsband halten, denn seit er Dan gesehen hatte, knurrte er unaufhörlich und wollte sich losreißen.
»Gott sei Dank ist Beller noch nicht tot«, meinte Anne.
»Hoffentlich schafft er’s.«
»Hoffentlich. Mischlingshunde sind ja recht robust«, sagte Julian. »Es muss furchtbar viel Gift in dem Fleisch gewesen sein. Armer Nobby! Wie schrecklich, einem solchen Grobian wie Tiger Dan ausgeliefert zu sein.«
»Ich kann ihn mir einfach nicht als Clown vorstellen-Tiger Dan, meine ich«, bemerkte Anne. »Clowns sind doch immer so lustig und heiter.«
»Ja, aber das ist nur Spiel«, erklärte Dick. »Ein Clown kann in der Manege ganz anders sein als draußen. Wenn du Fotografien von Clowns im Alltagsleben siehst, so machen sie oft traurige Gesichter.«
»Ja, aber Tiger Dan hat kein trauriges Gesicht. Sein Gesicht ist hässlich und böse, richtig abscheulich«, widersprach Anne heftig und machte in ihrem Zorn selbst ein grimmiges Gesicht.
Darüber mussten die anderen lachen. Dick drehte sich um und wollte sehen, ob sie jemand auf dem Weg zur Omnibusha ltestelle beobachtete.
»Da ist Lou«, verkündete er plötzlich. »Okay, soll er seinen Spaß haben. Kann er von dort aus die Haltestelle sehen, Julian?«
Julian drehte sich unauffällig um. »Ja. Er kann uns einsteigen sehen, ich muss also eine Station mitfahren.
Irgendwie werde ich von dort aus schon einen Weg den Berg hinauf finden.«
»Na, wenn die wüssten«, sagte Dick und freute sich die-bisch darüber, dass Julian die alten Gauner hinters Licht führen wollte. »Kommt! Da ist der Bus. Wir müssen rennen.«
Sie erreichten den Omnibus und stiegen alle ein. Lou stand noch immer auf seinem Beobachtungsposten. Dick fühlte sich versucht ihm herzlich zuzuwinken, unterließ es dann aber doch.
Sie lösten drei Fahrscheine bis zum Dorf und einen bis zur nächsten Haltestelle. Tim bekam auch einen Fahrschein, den er stolz an seinem Halsband trug. Er fuhr gern Omnibus.
Julian stieg an der nächsten Haltestelle aus. »Also, bis heute Abend«, sagte er. »Schickt Tim voraus, wenn ihr in die Nähe der Wagen kommt. Vielleicht sind die Männer gerade da und ich kann euch nicht warnen.«
»Geht in Ordnung«, sagte Dick. »Bis dann, und toi, toi, toi!«
Julian winkte und ging zunächst die Straße zurück, die der Bus gefahren war. Er sah dann einen kleinen Weg, der sich den Berg hinaufschlängelte, und schlug ihn ein. Er führte ihn in die Nähe von Frau Macks Hof, sodass er sich schnell zurechtfinden konnte. Vorsichtig näherte er sich den Wagen, schmierte sich dann einige Brote und schnitt ein paar Stück Kuchen ab, die er mit in sein Versteck nehmen wollte.
Vielleicht musste er lange warten.
Wo soll ich mich verstecken?, überlegte der Junge. Es muss irgendwo sein, wo ich den Weg überblicken kann, damit ich die beiden kommen sehe. Und außerdem muss ich beobachten können, was sie unternehmen. Also wo?
Ein Baum? Nein, da stand keiner nah genug, sie waren auch alle zu dünn. Hinter einem Busch? Nein, die Männer konnten leicht um ihn herumgehen und den Lauscher entdecken.
Vielleicht mitten in einem dicken Ginsterbusch? Ja, das war ein guter Gedanke!
Aber Julian gab ihn sehr schnell wieder auf, denn der Busch war viel zu stachelig.
Er zerkratzte sich Arme und Beine.
»Quatsch!«, sagte er. »Ich muss jetzt schnell etwas finden, oder die Männer sind hier, bevor ich mich versteckt habe.«
Und da kam ihm ein leuchtender Einfall. Natürlich! Das war der Platz!
Ich steige auf das Dach eines Wagens, dachte Julian.
Niemand sieht mich dort und niemand vermutet, dass ich dort bin. Ja, das ist prima. Ich kann den Weg gut überblicken und kann beobachten, wohin die Männer gehen.
Es war nicht leicht, auf das hohe Dach zu klettern. Julian musste ein Seil holen, eine Schlinge an einem Ende machen und sie um den Schornstein werfen, damit er hinaufklettern konnte.
Es gelang ihm auch, den Schornstein zu treffen, und nun hing das Seil fertig zum Hinaufsteigen an der einen Wagenwand. Er warf das Päckchen mit Esswaren auf das Dach, kletterte dann selbst hinauf, zog das Seil ein und rollte es neben sich zusammen.
Dann legte er sich flach hin. Jetzt konnte ihn bestimmt niemand von unten sehen. Allerdings, wenn die Männer weiter den Berg hinaufgingen und von dort auf die Wagen
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