Fünf Freunde Geraten in Schwierigkeiten
zu.
»Geh lieber an die Arbeit«, knurrte der Alte. »Hol das Gemüse, ich muß auf die Kinder achtgeben.«
Die arme Frau schlich davon. Anne hatte größtes Mitleid mit ihr und fragte: »Soll ich Ihnen beim Abräumen und Geschirrspülen helfen, Sie sind so fleißig, und ich habe nichts zu tun!«
»Wir werden alle helfen«, schlug Julian vor. Die Frau sah ihn dankbar und überrascht an. Sie war nicht gewohnt, daß man höflich zu ihr war und sie gut behandelte.
»Pah«, stieß der Alte spöttisch aus. »An mich könnt ihr euch nicht heranmachen!«
Die Kinder überhörten diese Bemerkung und räumten das Geschirr weg. Georg und Anne machten sich ans Spülen.
»Pah«, rief der Bucklige noch einmal.
»Pah!!« äffte ihn Julian nach, und die Kinder lachten dazu.
Der Bucklige rollte so böse mit den Augen, daß man sie unter den dichten Augenbrauen kaum mehr sehen konnte.
Ronny ist sehr böse
Ungefähr eine Stunde später hörte man ein sonderbares Knarren und Quietschen. Hardy, Anne und Georg sprangen mit einem Satz auf, nur Julian wußte, was das war.
»Das Tor wird geöffnet«, erklärte er ihnen, und sie erinnerten sich daran, wie er ihnen von dem Apparat, der das Tor öffnete und schloß, erzählt hatte. Eben wurde das merkwürdige Lenkrad, auf dem »Rechter Torflügel, linker Torflügel, beide Torflügel« stand, in Bewegung gesetzt.
»Woher weißt du denn das?« fragte der Bucklige überrascht und mißtrauisch.
»Oh, ich kann sehr gut raten«, antwortete Julian leichthin,
»Sie können es ruhig sagen, wenn ich nicht recht habe. Ich stelle mir vor, daß das Gartentor gerade geöffnet wird und Ronny durchfährt.«
»Dein Verstand ist so scharf, daß du dich noch selbst daran schneiden wirst«, brummte der Alte und ging zur Tür.
»Das hat mir schon meine Mutter gesagt, als ich zwei Jahre alt war!« rief Julian ihm nach. Die anderen kicherten. Julian blieb niemals eine Antwort schuldig.
Die Kinder gingen ans Fenster. Georg öffnete es. Timmy saß noch immer draußen. Georg bat die Frau, daß sie den Hund zu sich nehmen dürfe, aber sie erlaubte es ihr nicht. Lina hatte Tim einige Brocken zugeworfen und zeigte Georg einen kleinen Tümpel, aus dem er trinken konnte.
Mehr könne sie für den Hund nicht tun. »Tim!« rief Georg, als sie ein Auto langsam den Weg hinauffahren hörte. »Platz nicht rühren!«
Sie hatte Angst, daß Tim vielleicht nach vorn zur Haustür laufen und jeden angreifen würde, der aus dem Auto stieg.
Fragend sah Tim zu Georg hinauf. Er konnte dieses Abenteuer nicht verstehen. Warum durfte er nicht zu ihr ins Haus? Er wußte, daß dort Leute wohnten, die keine Hunde bei sich duldeten, aber Georg ging doch sonst nicht in solche Häuser.
Nein, das begriff er nicht mit seinem Hundeverstand. Wenn sie nur zu ihm hinauskäme! Sie lehnte immer noch am Fenster, er konnte ihre Stimme hören, er konnte sogar ihre Hand lecken, wenn er ein wenig an der Hauswand hochsprang.
»Mach sofort das Fenster zu und komm her!« befahl der Bucklige. Es machte ihm ein teuflisches Vergnügen, daß Georg litt, weil sie von dem Hund getrennt wurde.
»Jetzt kommt das Auto!« rief Julian. Sie sahen hinaus und blickten sich dann wortlos an. H 606001 - natürlich!
Der schwarze Mercedes fuhr am Küchenfenster vorbei zur Haustür. Drei Männer stiegen aus. Hardy duckte sich, ganz blaß im Gesicht. Julian bemerkte das und fragte ihn leise, ob einer der Männer Ronny sei.
Hardy nickte verzweifelt, er hatte schreckliche Angst.
Wieder quietschte und knarrte es - das Tor wurde geschlossen. Zuerst hörte man Stimmen aus der Halle, dann gingen die Männer in eines der Zimmer.
Julian überlegte, wie er unbemerkt aus der Küche schlüpfen könnte, um nach Dick zu sehen. Er hoffte, daß es der Bucklige nicht bemerken werde, weil er gerade eine Menge von Schuhen zu putzen hatte. Aber schon rief er:
»Wohin gehst du denn? Wenn du nicht folgst, sage ich es Herrn Perton - und das wäre sehr unangenehm für dich!«
»Hier im Hause sind ein paar Leute, denen auch bald verschiedenes unangenehm sein wird«, antwortete Julian mit aufreizend freundlicher Stimme. »Seien Sie bloß vorsichtig!«
Der Bucklige warf zornig die Schuhbürste, die er eben in der Hand hielt, nach dem Jungen. Geschickt fing Julian sie auf und legte sie auf das Sims über dem Herd.
»Danke schö n!« sagte Julian. »Wollen Sie noch einmal werfen?«
»Sei still!« bat die Frau. »Du weißt nicht, wozu er imstande ist, wenn ihn die Wut
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