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Fünf Freunde und das Burgverlies

Fünf Freunde und das Burgverlies

Titel: Fünf Freunde und das Burgverlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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zwischen Burg und Kapelle nicht viel größer als ein halber Kilometer gewesen sein. Die Anhöhe und die Kapelle, das sind zwei Dinge, an die wir uns halten können und die unsere Suche etwas einschränken. Diese ehemalige Kapelle müssen wir uns übrigens nachher gleich mal ansehen.«
    Den Rest des Nachmittags verbrachten die
    Mädchen Himbeeren pflückend, die Jungen machten ihre Arbeit am Hühnerhaus fertig. Vor dem Tee betrachteten sie noch alle gemeinsam die große eisenbeschlagene Tür zwischen Küche und Wirtschaftshof. Sie war so schwer, dass man sie kaum bewegen konnte. Dicke Eisennägel waren in das Holz eingetrieben und schienen damit verwachsen zu sein. Auf der Außenseite hing ein eiserner Griff. Georg hob ihn auf und ließ ihn sachte zurückfallen. Ein lautes Po-o-o-ng hallte durchs Haus.
    »Laut genug, um eine ganze Burg zu wecken«, lachte Georg. »Meint ihr, es war das vordere Burgtor? Groß genug wäre sie. Sie muss heute eine Unsumme von Geld wert sein.«

    »Vorsicht - da ist Junior!« flüsterte Anne warnend. »Er grinst über das ganze Gesicht. Er führt etwas im Schilde. Wenn man nur wüsste, was.« 

XII. Die Kapelle
    Am Teetisch brachte Julian dann das Gespräch auf die herrliche alte Küchentür.
    »Sie stammt wirklich aus der Burg«, bestätigte ihnen Frau Priller. »Urgroßvater weiß mehr darüber als ich.«
    Urgroßvater saß nicht am Tisch, sondern in dem riesigen Ohrenstuhl am Fenster. Er hatte eine Tasse Tee auf dem Fensterbrett neben sich und schmauchte zufrieden seine Pfeife. »Was ist los?« rief er zum Tisch herüber. »Sprecht lauter!«
    Sie wiederholten ihm, was gesagt worden war, und der Alte nickte.
    »Ja, ja, diese Tür ist aus der Burg. Das gleiche Eichenholz wie die Balken in den Scheunen und die Fußböden in den Schlafzimmern oben. Ha -und dieser Amerikaner war deswegen auch schon bei mir. Hohoho! 500 DM hat er mir geboten für die Tür! 500 DM! Ich würde sie nicht für 5000 DM hergeben. Soll diese alte Tür in so einem neumodischen Haus drüben in Amerika hängen? Nein! Ich sage nein, und dabei bleibe ich.«
    »Bitte, Großvater, reg dich nicht auf«, sagte Frau Priller, und zu Julian leise: »Sprich nicht mehr über die Tür, erzähl etwas anderes, damit sich Urgroßvater wieder beruhigt.«
    Julian zerbrach sich den Kopf, bis ihm schließlich das Hühnerhaus einfiel, und er schilderte, was sie alles daran getan hatten.
    Bald war auch Urgroßvaters Zorn wieder verflogen, er paffte friedlich seine Pfeife. Die beiden Hunde lagen zu seinen Füßen.
    Am nächsten Tag zum Mittagessen kam Herr Henning aus der Stadt zurück, begleitet von einem dürren, kleinen Mann mit dicken Brillengläsern, den er als Herrn Heinrich Durleston vorstellte.
    »Der berühmte Herr Durleston«, sagte er stolz. »Weiß über Altertümer hier im Land mehr als sonst jemand. Ich würde ihm nach dem Essen gern diese alte Tür zeigen, Frau Priller, und die Kupferpfannen, die Sie oben im Schlafzimmer hängen haben.« Zum Glück war Urgroßvater nicht im Zimmer und konnte also keinen Einspruch erheben.

    Frau Priller erfüllte nach dem Essen den Wunsch ihrer Gäste und führte sie zu der bewussten Tür. »Hmm«, machte Herr Durleston. »Ganz echt. Sehr gute Arbeit. Ich würde 2000 DM bieten, Herr Henning.«
    Das war ein verlockendes Angebot, doch Frau Priller schüttelte den Kopf. »Sie müssen mit Urgroßvater sprechen. Und ich fürchte, er wird nein sagen. Jetzt werde ich Ihnen die Kupferpfannen zeigen.« Sie ging den beiden Männern voran die Treppe hinauf, die fünf Freunde folgten. Ihr Interesse war ebenso groß wie das von Herrn Henning und Herrn Durleston.
    »In die Pfanne wurde glühende Asche eingefüllt«, erklärte ihnen Frau Priller oben, wo die Pfanne rotgolden leuchtend an der Wand hing. »Und dann wurde sie an dem langen Griff in alle Schlafzimmer getragen und in jedes Bett ein paar Minuten lang gesteckt, um sie zu wärmen.«
    »Hmmmm. Sehr interessant. Sehr selten, dass man so gut erhaltene alte Stücke findet«, sagte Herr Durleston und beschaute die Kupferpfanne durch seine dicke Brille von allen Seiten. »Sie können auch dafür ein Angebot machen, Herr Henning. Alles sehr interessant. Ich denke, wir werfen jetzt noch einen Blick in die Scheunen und die anderen Nebengebäude. Vielleicht finden wir noch ein paar lohnende Sachen.«
    Georg war froh, dass die Zwillinge nicht dabei waren und diese geschäftlichen Reden über ihren alten Familienbesitz nicht mit anhören mussten.
    »Ich

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