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Fünf Freunde und das Burgverlies

Fünf Freunde und das Burgverlies

Titel: Fünf Freunde und das Burgverlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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und rückständiges Land etwas hat, das es an ein fortschrittliches Land wie Amerika verkaufen kann. Sie . . .«
    »Das ist genug, Herr Henning!« Frau Priller schnitt ihm ruhig, aber bestimmt das Wort ab.
    »Entschuldigung«, murmelte der Amerikaner, während er seinen Stuhl wieder heranzog. »Aber was habe ich denn überhaupt Unrechtes getan? Ich bin doch sogar bereit, für all den Plunder gut zu bezahlen.«
    »Plunder!« schrie Urgroßvater. Nun sauste seine große Faust donnernd auf den Tisch. »Das nennen Sie Plunder? Dinge, die älter sind als Ihr ganzes Land! Ich sage Ihnen . . .«
    »Großvater, bitte!« Frau Priller stand auf und ging zu dem alten Mann hinüber. Sie war wirklich nicht zu beneiden. Überraschenderweise ließ sich der Alte von ihr hinausführen. Die anderen saßen in bedrücktem Schweigen um den Tisch, sogar Junior schwieg, nur Tim knurrte.
    Als Frau Priller mit traurigem und müdem Gesicht zurückkam, fing Julian an, ihr von Janie und den Makronen zu erzählen, und bald brachte er sie auch wieder zum Lächeln. Georg brachte sie sogar zum Lachen durch den Bericht von den sechs Dank-Makronen für Bill.
    »Ich kenne diese Makronen«, mischte sich da Junior ins Gespräch. »Ich kaufe jede Woche mindestens 30 Stück davon. Sie sind wunderbar.«
    »30 Stück! Dann ist es ja kein Wunder, dass du so ein Vollmondgesicht hast«, sprudelte Georg heraus, bevor sie es recht überlegt hatte.
    »Ach, halt den Mund! Selbst Vollmondgesicht!« maulte Junior. Doch als plötzlich ein unheimliches Knurren unter dem Tisch hervorkam, beschloß er, selbst den Mund zu halten. Die Lektion vom Morgen wirkte noch immer.
    Dann herrschte wieder eisiges Schweigen am Tisch, und alle waren froh, als das Mittagessen vorüber war.
    Die Männer gingen wieder an die Arbeit, die Zwillinge, Julian und Dick kehrten zum Hühnerhaus zurück, die Mädchen drängten Frau Priller mit sanfter Gewalt aus der Küche und machten sich selbst ans Aufräumen und Abspülen.
    Doch vorher zupfte Georg noch Julian am Ärmel. »Habt ihr nachher einmal Zeit? Anne und ich müssen euch etwas erzählen.«
    »Ja, kommt zum Hühnerhaus, wenn ihr hier fertig seid«, sagte Julian.
    Beide hatten leise gesprochen, aber Junior hatte scharfe Ohren und alles verstanden. Und seine Neugier war erwacht. Was würde Georg den Jungen Interessantes erzählen? Ein Geheimnis?
    Als dann die Mädchen später zum Hühnerhaus hinübergingen, folgte ihnen Junior unauffällig, schlich um eine Ecke an die Rückseite des Hühnerhauses und presste dort ein Ohr gegen ein Astloch. »Ich weiß mir zu helfen!« dachte er stolz. »Ich werde mich dafür rächen, dass ihr nichts von mir wissen wollt! Na wartet!« 

XI .Pech - die Wände haben Ohren
    Im Hühnerhaus drinnen herrschte noch immer das gleiche rege Leben wie am Morgen: die Jungen und die Harrys hackten, klopften und sagten, Schnippi spielte bellend mit kleinen Holzstückchen, Nora, die Dohle, pickte jetzt mit lautem Kjack-jack in den Spänen herum, die sich auf dem Boden häuften.
    »Braucht ihr Hilfe?« fragten Georg und Anne, als sie hereinkamen.
    »Nein, danke«, sagte Dick. »Setzt euch in eine Ecke. Wir nageln nur noch dieses eine Brett fest, dann machen wir eine Pause, und ihr könnt uns eure Neuigkeit erzählen. Arbeiten wir nicht wie gelernte Tischler? Wir werden es demnächst nur noch gegen Bezahlung tun und dabei reich werden.«
    Es dauerte noch eine kleine Weile, dann waren die Jungen mit der begonnenen Arbeit fertig, trockneten die feuchte Stirn und setzten sich zu den Mädchen. »So - jetzt erzählt!« forderte sie Dick auf. »Ein Glück, dass sich Junior, diese Nervensäge, nirgends blicken lässt. Ich hätte ihm wahrscheinlich ganz zufällig ein paar Nägel in den Daumen geklopft, wenn er uns heute nachmittag wieder belästigt hätte.« Er äffte dann Juniors weinerlichen Ton nach. »Ach, Pop, lass mich mit dir kommen!«
    Draußen, das Ohr an dem Astloch, ballte Junior die Fauste. Er hätte in diesem Augenblick mit voller Absicht ein paar Nägel in Dicks Daumen eingeschlagen, wenn er Gelegenheit dazu gehabt hätte. Statt dessen hielt er den Atem an, um kein einziges Wort von dem zu verlieren, was Georg und Anne jetzt abwechselnd ihren aufmerksamen Zuhörern berichteten: von Herrn Funstein, dem echten Nachkommen des Burggeschlechts, von seinem eifrigen Forschen in alten Büchern und natürlich vor allem von dem Ergebnis dieses Forschens. Sie erzählten ausführlich von dem nächtlichen Feindüberfall und dem

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