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Fünf Freunde und das Burgverlies

Fünf Freunde und das Burgverlies

Titel: Fünf Freunde und das Burgverlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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euch erzählt habe, ja? Ich habe zu viel geredet. Ich tue es immer, wenn mich etwas erregt.«
    »Ruhen Sie sich jetzt ein wenig aus«, sagte Anne. »Wegen der Zinnteller komme ich ein andermal.«
    Auf Zehenspitzen schlichen Georg und Anne aus dem kleinen Laden.
    »Na, so etwas!« sagte Georg draußen. »Ich kann es kaum erwarten, bis ich alles den Jungen erzählen kann! So eine Geschichte - und sie klang wirklich echt, nicht? Der Platz, wo die Burg stand, müsste doch eigentlich zu finden sein. Und ich glaube, wir finden ihn auch! Und wer weiß, was wir noch alles finden. Komm - schnell!« 

X. Aufschub und Zwischenfälle
    Aus dem ungeduldig erwarteten Bericht an die Jungen wurde vorläufig noch nichts. Die beiden waren nirgends aufzufinden. Georg und Anne gingen deshalb in die Küche und nahmen Frau Priller eine Schüssel voll Erbsen ab, die aus den Schoten gelöst werden mußten.
    »Die Jungen sind noch beim Hühnerhaus«, teilte ihnen Frau Priller mit. »Die Harrys freuen sich, daß jetzt vier Hände mehr bei der Arbeit zupacken. Irgend etwas ist bei uns immer auszubessern. Die Scheunen sind undicht, das Hühnerhaus ist baufällig und der Traktor altersschwach. Wir müßten dringend einige neue Anschaffungen machen, aber es kostet alles so viel. Hoffentlich wird die Ernte gut. Zur Zeit sind die Milchkühe wirklich unsere einzige Geldquelle. Aber ich will euch nicht mit meinen Sorgen belasten, ihr seid doch hier, um eure Ferien zu genießen.«
    »Wir freuen uns aber, wenn wir nicht nur fremde Gäste sind, denen man nichts sagen und erzählen kann«, sagte Anne und meinte es ehrlich.
    Die Jungen hämmerten und sägten inzwischen mit den Harrys vergnügt am Hühnerhaus herum. Schnippi trug emsig Holzstückchen von einem Jungen zum anderen, Nora stibitzte emsig die glänzenden Nägel und Schrauben. Julian schimpfte und wetterte hinter der Dohle her, die Zwillinge lachten. Die beiden waren wie umgewandelt - lustig und hilfsbereit und sehr gesprächig. Dick und Julian bewunderten sie: keine Arbeit war zu schwer, nichts dauerte ihnen zu lang, wenn sie ihren Eltern helfen konnten. »Wir waren euch am Anfang bitterböse, weil Mutter durch euch wieder viel mehr Arbeit bekam«, gestand Harry. »Wir wollten recht hässlich zu euch sein, damit ihr schnell wieder abreist. Aber ihr macht gar nicht mehr Arbeit, ihr helft sogar. Jetzt freuen wir uns, dass ihr hier seid.«
    »Hoffentlich sind die Mädchen zurück«, fiel es Dick plötzlich ein. »Eure Mutter muss eine riesengroße Schüssel voll Erbsen für das Mittagessen richten. Vorsicht, Ju! Nora hat es auf deine Schraube abgesehen! Schnippi, halt uns diesen Vogel vom Leibe!«

    Pudel und Dohle veranstalteten eine lustige Jagd, die damit endete, dass Nora auf das Dach des Hühnerhauses flog und frech auf den Hund herunterkrächzte.
    Beim Mittagessen trafen sich alle, die zum Hof gehörten. Zwischen Georg und Junior herrschte noch immer Kriegszustand, sie durchbohrten sich mit bösen Blicken. Alle schwiegen, bis Herr Henning nach einer Weile zu sprechen begann.
    »Eh - Frau Priller - geht es, dass ich morgen einen Bekannten zum Essen mitbringe? Er heißt Durleston - Herr Durleston - ein großer Fachmann für Altertümer. Er will mir einige Ratschläge geben. Ich dachte mir . . .«
    »Sie dachten sich, Sie könnten hier alles kaufen, was beweglich ist«, rief plötzlich Urgroßvater und klopfte dazu mit seinem Messer auf den Tisch. »Sie werden mich erst um Erlaubnis fragen, verstanden? Das hier gehört alles mir. Ich bin ein alter Mann, ich bin fast 90, aber ich habe noch einen klaren Verstand. Ich mag nicht, dass hier Sachen verkauft werden, die seit Urzeiten in unserer Familie sind. Ich mag es nicht! Und . . .«
    »Großvater, bitte, reg dich nicht auf«, bat Frau Priller. » Soll man nicht doch ein paar alte Sachen verkaufen, die nie gebraucht werden, wenn man dafür neue Werkzeuge anschaffen kann und Holz, um die Scheunen auszubessern?«
    »Warum können wir dann nicht an Leute aus unserem eigenen Volk verkaufen?« schrie Urgroßvater und hämmerte nun auch mit seiner Gabel auf den Tisch. »Aus dem Lande tragen! Bausteine unserer Geschichte! Für dreißig Silberlinge! Das stammt aus der Bibel, Herr Henning, falls Sie es nicht wissen sollten.«
    »Natürlich weiß ich das«, antwortete Herr Henning. Er war aufgesprungen, und seine Stimme wurde jetzt auch sehr laut. »Ich bin nicht so ungebildet, wie Sie annehmen. Sie sollten froh sein, dass Ihr armes, heruntergekommenes

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