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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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»Ja, ja, du kommst auch mit, mein Alter. Das ist besser, falls wir in Schwierigkeiten geraten.«
    »In Schwierigkeiten werden wir nicht geraten«, sagte Julian bestimmt. »Wir sehen uns nur ein bißchen um. Ich glaube auch nicht, daß wir den Weg in den Turm finden. Trotzdem, kümmern müssen wir uns um die Sache.«
    »Richtig«, sagte Georg. »Ich könnte heute nacht bestimmt nicht schlafen.«
    Die Sonne ging unter, es wurde empfindlich kühl, und wenig später saßen sie alle im Wohnwagen der Jungen und spielten Karten, nur Jo sah lieber zu, den Arm um Tims Hals geschlungen.
    Nachdem sie Abendbrot gegessen hatten, warteten sie noch eine Weile, und dann sagte Dick: »Ich glaube, es ist Zeit.«
    Julian nickte. »Ja, zieht euch warm an, und dann gehen wir.
    Es ist dunkel genug!«

Seid leise!
    Sie warteten, bis der Mond hinter einer Wolke verschwand und liefen dann, so schnell sie konnten, wie Schatten den Abhang hinunter. Sie kletterten über das Gatter, liefen den Weg zur Burg hinauf und gelangten endlich an den kleinen Turm und gingen dann an der hohen starken Mauer entlang.
    Es war nicht einfach, hier zu gehen, denn der Hügel fiel sehr steil ab. Tim aber lief, begeistert über diesen unerwarteten Spaziergang, vor ihnen her.
    »Hör zu, du sollst uns zeigen, wie du da reingekommen bist«, sagte Georg leise. »Verstehst du mich? Such, Tim, such!«
    Er wedelte mit seinem langen Schwanz, hechelte und ließ die Zunge heraushängen, wie er es immer tat, wenn er zur Hilfe bereit war. Dann lief er, die Nase am Boden, voran.
    Plötzlich blieb er stehen, drehte sich um und winselte.
    Leider verschwand der Mond in diesem Augenblick hinter einer Wolke. Julian knipste seine Taschenlampe an und ließ ihren Schein auf Tim fallen, der sehr zufrieden wirkte.
    »Kein Grund sich zu freuen«, murmelte Julian. »Ich sehe keine Öffnung in diesem Gemäuer, keinen Spalt und kein Loch, und so was solltest du uns doch zeigen.«
    Tim bellte kurz und sprang dann ganz unerwartet ein Stück über die unebenen Steine hinauf und verschwand.
    »Wo ist er denn hin?« fragte Julian aufgeregt und ließ den Strahl der Taschenlampe an der Mauer emporgleiten. »Da, seht doch! Da oben fehlt ein Stein, ein sehr großer!«
    »Da liegt er«, sagte Dick und zeigte auf einen weißen quadratischen Block. »Aber wenn der eine Stein auch fehlt, dahinter müssen noch andere sein, die Mauer ist doch so dick.«
     
    Julian antwortete nicht, kletterte hinauf und leuchtete in die Öffnung. »Hier ist sie hohl!« sagte er atemlos.
    Alle starrten schweigend zu ihm hinauf. »Können wir hinter Tim her?« fragte Georg endlich. »Ruf ihn doch mal!« Und Julian rief leise: »Tim, Tim, wo bist du?«
    Gedämpft und von weit her kam sein Bellen, und wenig später sah Julian seine Augen in der Dunkelheit aufleuchten. »Er ist hier! Wißt ihr, was ich glaube? Ich glaube, wir haben einen geheimen Gang entdeckt, einen, der damals angelegt wurde, als sie die Mauer bauten. Wollen wir nachsehen?«
    Das war eine überflüssige Frage, und gleich darauf kletterte er vorsichtig hinunter und knipste die Taschenlampe wieder an.
    »Ja«, rief er, »es ist ein Gang! Sehr schmal und sehr niedrig.
    Man kann nur gebückt gehen!«
    »Kann man wenigstens atmen?« erkundigte sich Dick.
    »Riecht ein bißchen muffig«, kam die Antwort, »aber von irgendwoher gibt’s frische Luft. Gib mir deine Hand, Anne. Jo kann als nächste kommen, dann Georg und dann Dick.«
    Bald standen sie alle zusammen in dem, seltsamen Gang. Es war stockdunkel, und trotz der Taschenlampen schwierig, sich zu orientieren, denn sie mußten unablässig gebückt gehen.
    Anne klammerte sich an Julian’ Arm. Sie war die einzige, die solche Unternehmungen nicht besonders liebte, aber zurückgeblieben wäre sie auf keinen Fall.
    Plötzlich blieb Julian stehen, und die Nachfolgenden stießen aufeinander. »Was ist denn los?« fragte Dick.
    »Stufen, so steil wie eine Leiter, seid vorsichtig! Ich werde lieber rückwärts gehen, es ist sicherer.«
    Die Steinstufen führten ungefähr zehn Fuß tief hinab, und Anne folgte Julian zögernd.
    »Noch ein Gang, aber breiter und höher«, sagte er. »Wenn man nur wüßte, wohin er führt. Jetzt sind wir wahrscheinlich unter dem Burghof.«
    »Ich wette, wir sind nicht weit vom Turm«, rief Dick.
    »Stellt euch vor, wenn wir da raufkämen!«
    Wieder ging es geradeaus, und dann blieb Julian von neuem stehen.
    »Stufen«, rief er zurück, »aber diesmal nach oben.
    Wahrscheinlich sind wir

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