Fünf Hunde im Gepaeck
aufführte, hatten sich zwei Schwerter in seinem Inneren verhakt und er musste sofort ins Krankenhaus und operiert werden. Nun ging er George zur Hand, der Maschinist im Zirkus war.
Bill und Myra waren herzensgut. Sie kochten einen wunderbaren Eintopf für die Kinder und zeigten ihnen ihre Schlafplätze. Sie hatten auchnoch etwas zu essen für die Hunde, die die Nacht über im Lkw bleiben sollten. Alle bis auf Fleck.
Der Tottenham-Terrier hatte sich Mühe gegeben, ruhig zu bleiben, doch als er begriff, dass Henry woanders schlafen würde, fing er an zu zittern und fürchterlich zu heulen. Seit Albina Fenton versucht hatte, ihm sein Tuch zu entreißen, und ihn zurück zu Rent-a-Dog gebracht hatte, lebte Fleck in einer Welt, in der nichts mehr sicher war.
Henry, der im Wohnwagen saß und seinen Eintopf aß, hörte ihn winseln. Er legte sein Besteck hin und sagte: »Es tut mir leid, aber er ist noch sehr jung …«
»Kein Problem, dann hol ihn her«, sagte Myra gutmütig.
Also wurde Fleck in den Wohnwagen gebracht, wo er sich zu Henrys Füßen zusammenrollte und mit seinem Tuch im Maul sofort einschlief.
Der nächste Tag war ein Dienstag und alle waren mit den Vorbereitungen für die Vorstellung beschäftigt, die am nächsten Tag stattfinden sollte. Für Henry und Pippa, die noch nie einen Zirkus gesehen, geschweige denn mit einem herumgereist waren, war alles aufregend und neu.
Wie durch Zauberhand stand das Zirkuszelt plötzlich da und kurze Zeit später lagen große Segeltuchplanen auf dem Boden. Auf dem Zeltdach erschien ein großes Banner, auf dem stand: Charlys Zirkus – und sie gehörten dazu!
Sie hatten für alle Hunde Leinen besorgt, sodass sie mit ihnen herumspazieren konnten. Überall gab es etwas zu sehen. Dressurpferde, die hinüber zu ihren Ställen trabten, Akrobaten, die sich auf Matten im Freien aufwärmten, und Clowns, die ihre Kostüme anlegten …
Henry und Pippa schauten und staunten und versuchten, niemandem im Wege zu sein. Nur Otto konnte dem Zirkusleben mit all dem Glanz und Glitter nichts abgewinnen, mit einem matten Ausdruck in seinen blutunterlaufenen Augen trottete er herum. Li-Chee lief schnüffelnd hinter ihm her. Sein langes Fell streifte über den Boden und von Zeit zu Zeit nieste er, um die Fransen aus seinen Augen zu bekommen. Doch Francines Pfoten berührten kaum den Boden. Sie tänzelte und ihre Augen leuchteten. Wenn es jemals einen Hund gegeben hatte, der da war, wo er hingehörte, dann war es der Pudel. Rupert wich nicht eine Sekunde von Francines Seite.
Doch nun rief George die Kinder in seinenWohnwagen und fragte wieder, ob sie etwas von Elsa gehört hätten.
»Mr Charly braucht eine Hundenummer. Könnt ihr die fünf auch ohne Elsa dazu bringen, was zu machen?«
»Wir können es versuchen«, sagte Pippa. »Aber eigentlich hören sie nur auf Elsa, wir haben bisher nur zugeschaut.«
»Denkt mal drüber nach«, sagte George. »Morgen ist die erste Vorstellung, und wenn Elsa bis dahin nicht aufgetaucht ist, müssen wir euch zurückschicken. Geht ja nicht, dass ihr hier ganz allein durch die Lande stromert.«
»Was machen wir jetzt?«, fragte Henry, als er mit Pippa zurück zum Wohnwagen der Wahrsagerin ging. »Wir können die Hunde ja wohl schlecht dazu bringen, irgendwelche Kunststücke vorzuführen.«
»Wir sind jetzt schon so weit gekommen«, sagte Pippa. »Du weißt, was passiert, wenn sie uns zurückschicken. Die Hunde werden für immer weggesperrt, auch Fleck … und die Polizei wird mir Fragen stellen … das ertrag ich nicht. Irgendwas müssten die Hunde doch tun können. Wenn ich nur wüsste, was.«
Myra war dabei, den Wohnwagen für ihre Kundschaft sauber zu machen.
»In Petrocs Pudelnummer sind die Hunde immer von den Pferden rauf- und runtergesprungen, während die durch die Manege galoppierten«, erzählte sie. »Aber ich nehme mal an, eure Hunde würden das wohl eher nicht machen.«
Die Kinder dachten an die majestätischen Pferde mit ihren langen seidigen Mähnen und schüttelten den Kopf.
»Worin bestand denn dann Elsas Nummer?«, fragte Myra. »Ist es die mit der Hochzeit? Die hab ich immer gemocht. Vor allem, wenn die Hunde im Wagen zur Kirche fahren. Okay, vielleicht ist sie etwas altmodisch, aber die Nummer kommt trotzdem gut an, vor allem, wenn die Clowns mitmachen.«
»Ja«, sagte Pippa, »es ist so eine Art Hochzeitsnummer.«
»Dann dürfte es kein Problem geben. Wenn Elsa nicht rechtzeitig hier sein sollte, könnt ihr Petrocs Sachen
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