Fuenf Maenner Fuer Mich
Monogamie unterschieben? Warum haben wir ihnen dieses Märchen geglaubt? Das soll Emanzipation sein, wenn wir das Geld verdienen, nebenbei die Kinder großziehen, die komplette Verantwortung tragen, monogam mit einem Partner leben, der uns zum Dank heimlich betrügt?
„Moment mal!“, würden jetzt 95 Prozent aller Männer ausrufen.
„Zum Betrügen gehören immer noch zwei! Wo kommen denn dann die ganzen Frauen für die Seitensprünge her?“
Seit ich mein Projekt gestartet habe, beleuchte ich mit „wissenschaftlichem Forscherdrang“ das Thema Treue oder besser gesagt Untreue. Niemand aus meinem Bekanntenkreis bleibt von meinem Fragenkatalog verschont. Die meisten von mir befragten Männer finden Fremdgehen normal, sie behaupten: „Das liegt in unserer Natur. Das sind unsere Gene, wir können nichts dafür.“ Bei den meisten Frauen, die ich befragt habe, ist das Fremdgehen – wenn es überhaupt passiert – eine Reaktion auf eine Enttäuschung oder einen Betrug. Das ist das Ergebnis meiner ganz privaten Recherchen. Es muss nicht repräsentativ für unsere Gesellschaft stehen, aber immerhin deutet sich da doch ein gewaltiger Unterschied zwischen den Herren der Schöpfung und der holden Weiblichkeit an. Angesichts der weiblichen Untreue hört das Verständnis der Männer für die menschliche Tendenz zur Promiskuität übrigens sofort wieder auf. Sie selbst dürfen, ja müssen fast fremdgehen, da die Natur das angeblich genetisch so eingerichtet hat. Und die Frauen sollen bitte schön brav zu Hause bleiben oder im Büro, aber bloß nicht auf dumme Gedanken kommen!
Wäre die Welt anders, wenn wir Frauen wirklich das Sagen hätten? Gibt es heute noch Gesellschaften, die Frauen die Führungsposition – auch im Bett – überlassen? Das Internet spuckt Informationen über ein paar wenige Völker aus, die das Matriarchat bis heute leben. In Europa und den USA allerdings scheint diese Lebensform ausgestorben zu sein. In Indien werde ich fündig, da gibt es noch zwei Stämme, die so leben, ein paar in Afrika und auf dem amerikanischen Kontinent. Neben den Stämmen gibt es noch ganze zwei Völker mit matriarchaler Struktur. Ich horche auf. Wie spannend! Die einen sind im Regenwald des Amazonas zu Hause, die anderen leben in Südchina. Die asiatische Variante scheint meinem 5L-Experiment am nächsten zu kommen. Beim Volk der Mosuo haben die Frauen nicht nur innerhalb der Familienclans die Hosen an, sie kümmern sich auch um alles andere. Die Mosuo-Frauen dominieren anders, als man es allgemein von Männern kennt. Sie haben kein Interesse daran, Vermögen anzuhäufen oder viel Geld zu verdienen. Sie hassen Streit, Gewalt und Auseinandersetzungen, deshalb gibt es so etwas – wenn man den Quellen glauben darf – anscheinend nicht. Das wichtigste Merkmal dieser Gesellschaft ist, dass die Mosuo in großen Familienverbänden leben, die jeweils von einer Matriarchin angeführt werden. Die Männer leben auch im Erwachsenenalter bei ihren Müttern und besuchen die Frauen nur nachts. Bei Morgengrauen kehren sie nach Hause zurück zu Mutti. Ich finde, das klingt interessant, und bestelle mir sofort ein Buch über diesen Stamm: „Das Paradies ist weiblich“. Ich will mehr über dieses Volk erfahren.
Das Uschi-Prinzip
Der Gefühlssalat à la Birkensohle hält mich auf Trab. Ich habe einen neuen Fisch an der Angel: Tom aus Hessen. Gefischt aus der lilafarbenen Seitensprungseite. Er schickt mir zuerst ein Porträt von sich. Die Augen sind knallblau. Echt? Photoshop? Dann ein Schwanzfoto, mit Größenangabe: 21 Zentimeter. Der Schwanz wird von einer Frauenhand gehalten, dadurch kann man die Größenverhältnisse in etwa abschätzen. Ich laufe sofort zum Gemüseladen und kaufe mir eine Salatgurke. Mit einem Lineal messe ich 21 Zentimeter ab und schneide die Gurke durch, um eine richtige Vorstellung zu bekommen. Das Stück ist ziemlich groß. Der Vorteil wäre: Ich könnte die XXL-Kondome, die ich seit Dubai immer bei mir trage, benutzen, bevor sie das Verfallsdatum erreichen. Ich werde das gleich ausprobieren. Sonja hatte mich schon gewarnt: „Gemüse bitte nie ohne Kondom benutzen! Es ist meistens gespritzt.“
Heute Morgen gucke ich in den Spiegel und beschließe, das Kuddelmuddel offensiv anzugehen. Leiden? Nein danke! Damit ist jetzt Schluss. Alles liegt in meiner Hand. Meine entzündete Hüfte ist dank meines Personal Trainers wieder geheilt. Nun kommt die Seele dran. Ab zur Reparatur damit. Die Werkzeugkiste will
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