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Fuenf Maenner Fuer Mich

Fuenf Maenner Fuer Mich

Titel: Fuenf Maenner Fuer Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meisl
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dich gebückt.“
    Hm. Ist das so spektakulär?, denke ich. Ich nicke ihm aufmunternd zu, das habe ich mir von einer befreundeten Radiojournalistin abgeschaut. Keine Zwischenfragen stellen, kein „Ähm“, „Hm“, „Ah ja“ oder „Ach so“. Sondern einfach nur: die Augen weit aufsperren, interessiert gucken und nicken. Das fördert angeblich den Redefluss des Gegenübers. Und tatsächlich, Jörg ist gar nicht mehr zu bremsen.
    „Ich sehe das Bild noch genau vor mir: Du streckst mir deinen Arsch entgegen und beugst dich immer weiter nach unten, richtig akrobatisch! Du drückst deinen Rücken durch und stützt deine Hände auf dem Boden ab …“ Sein Gesicht strahlt, sein Kussmund lacht. „Wenn du wüsstest, wie oft ich diese Szene seither in meiner Fantasie wieder und wieder erlebt habe. Bis heute …“
    Das klingt wie ein grandioses Kompliment. Seine Hände wandern unter meinen kurzen Rock; er erschrickt wohlig, als ihn dort kein Stoff erwartet, sondern nur nackte glatte Lippen. Er hebt mich auf die Arbeitsplatte meiner Küche und kniet vor mir, sein sinnlicher, weicher Mund liebkost meine Muschi, er leckt behutsam, von oben nach unten und dann zurück, seine Zunge dringt in mich ein, ich zapple und Schauer durchströmen meinen Körper.
    Später liegen wir Arm in Arm auf meinem Bett und ich frage ihn nach seiner Lebensgefährtin – ein gewagtes Thema, aber ganz kann ich meine Neugierde nicht im Zaum halten. „Wir hätten uns vor ein paar Monaten fast getrennt“, gibt er ein wenig verschämt zu. „Aber jetzt versuchen wir es noch mal zusammen.“
    „Was war denn der Grund für eure Fast-Trennung?“, frage ich nach.
    „Sie hat rausgekriegt, dass ich im Internet unterwegs bin“, gesteht er.
    Ich stelle mich dumm: „Im Internet? Was machst du denn da?“
    Das scheint sein Stichwort zu sein, er wird lebhaft. „Ich bin auf einer Seite angemeldet, auf der man Partner für sexuelle Abenteuer finden kann.“
    „Interessant“, spiele ich die Unschuld vom Lande. „Wie heißt die Seite?“
    Er antwortet wie aus der Pistole geschossen und ich traue meinen Ohren nicht. Es ist genau die Seite, bei der auch ich mich vor zwei Wochen angemeldet habe! Ich murmele: „Nie davon gehört … was macht man denn da?“
    Er freut sich, dass er mir etwas erklären kann. „Man erstellt ein Profil, denkt sich irgendeinen Nicknamen aus und schreibt ein paar persönliche Daten rein.“
    „Und was hast du da so zum Beispiel reingeschrieben?“
    „Na ja, 1,92 Meter groß, 88 Kilo schwer, blond, blaue Augen … Allerdings kann ich auch nicht alles wahrheitsgemäß reinschreiben. Meine Freundin schnüffelt ständig hinter mir her und darf auf keinen Fall rausfinden, dass ich immer noch auf der Seite angemeldet bin!“
    Ich merke mir die Details seines Profils genau.
    „Du kannst auch Fotos da einstellen“, erklärt er mir, „die kann man dann für ausgewählte Kandidatinnen freischalten. Du musst bedenken, das ist eine Seite für Seitensprünge, die meisten Leute auf der Seite sind gebunden und inkognito unterwegs!“
    Ich spiele die Überraschte. „Was es nicht alles gibt! Verrückt! Hast du schon jemanden kennengelernt?“
    Er schüttelt bedauernd den Kopf. „Bisher nicht, ich korrespondiere mit ein paar Damen, aber getroffen habe ich mich bisher mit keiner.“
    Ist ja fast goldig, denke ich, deswegen wollte seine Partnerin also mit ihm Schluss machen.
    Am nächsten Morgen kann ich es kaum erwarten, bis mein PC im Büro hochfährt. Ich rufe die Seite auf und gebe unter persönlicher Suche ein: „Mann, 1,92 groß, 88 Kilo schwer, 40 bis 50 Jahre alt, blond, blauäugig, im Umkreis von 50 Kilometern.“ Ich will unbedingt Jörgs Pseudonym rausfinden. Ich weiß natürlich nicht, welche seiner Eigenschaften er wahrheitsgemäß angegeben und welche er leicht variiert hat, um seine Partnerin zu täuschen. Die Suchanfrage ergibt jedenfalls sechs Kandidaten, die zu meinen Wunschkriterien passen. Jetzt sind meine detektivischen Fähigkeiten gefragt!

    Recherche
    Bevor ich weiter über Birkensohle recherchiere, möchte ich mich ein wenig den „wissenschaftlichen“ Aspekten meiner Arbeit widmen. Eigentlich leben wir in einer gleichberechtigten Gesellschaft. Wir Frauen haben uns viele Rechte erkämpft. Die Frauenbewegung der 68er war wichtig und hat unser Leben stark geprägt. Jedenfalls halten wir Frauen uns für emanzipiert. Wie konnte dann trotzdem dieser große Betrug passieren? Wie konnten uns die Männer die

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