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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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Haut mindestens zehn Jahre älter aussah, aber das war schließlich nur allzu verständlich.
    »Frau Göggel, ich bin Darren Grass«, stellte Darren sich vor, »wir haben heute Vormittag miteinander telefoniert, und das ist Katrin Schwarz, Kommissarin bei der Kripo Freiburg.«
    Katrin warf Darren einen wütenden Blick zu. »Ich muss Ihnen allerdings sagen, Frau Göggel«, erklärte sie hastig, »dass ich mich im Augenblick im Krankenstand befinde.«
    Frau Göggel nickte ein bisschen zu verständnisvoll, wie Katrin fand. Wer weiß, was Darren ihr am Telefon alles über sie und ihren Zusammenbruch erzählt hatte, um die Möglichkeit zu bekommen, die Göggels befragen zu können.
    Verena Göggel trat einen Schritt zur Seite und ließ sie herein.
    Das Haus machte einen gemütlichen, hellen Eindruck. Überall hingen Bilder der kleinen Julia, die ihr Leben vom ersten Tag an zu dokumentieren schienen.
    »Julia ist Ihr einziges Kind?«, fragte Katrin, obwohl sie die Antwort schon kannte.
    »Ja. Unsere Julia war ein echtes Wunschkind«, erklärte Verena Göggel mit tränenerstickter Stimme. »Wir haben lange auf sie gewartet. Genau wie jetzt.« Sie führte sie ins Esszimmer.
    Auf der Ablage hinter der Eckbank lagen Buntstifte und ein paar fröhliche Bilder, die von Julia stammten.
    »Darf ich?«, fragte Katrin und griff nach den Zeichnungen, nachdem Verena Göggel genickt hatte. Es war nichts Auffälliges darauf zu entdecken. Was hatte sie auch anderes erwartet? Dass sie ein originalgetreues Bild des Entführers und Mörders auf einem der Bilder verewigt hatte?
    Verena Göggel stand in ihrer offenen Küche und brühte nacheinander drei Tassen Kaffee mit ihrer modernen Kaffeemaschine. Sie stellte einen kleinen Napfkuchen auf den Tisch und ging noch einmal zurück, um Kaffeesahne und die Zuckerdose zu holen. Obwohl sie auf den ersten Blick eine aufmerksame Gastgeberin war, sah Katrin doch an ihren Augen, dass sie all diese Handgriffe mechanisch und abwesend ausführte. Sie wirkte wie ein Roboter, wenn sie plötzlich mitten in einer Bewegung verharrte und sich ihre Gedanken augenscheinlich in glücklichere Zeiten verirrten.
    »Hat Julia in der letzten Zeit etwas Merkwürdiges erzählt, das für Sie keinen Sinn ergeben hat?«, fragte Darren und goss sich reichlich Sahne in seinen Kaffee.
    »Das haben die anderen Polizisten auch schon alles gefragt«, erklärte sie gereizt. Dann änderte sich ihr Tonfall und sie legte den Kopf in die Hände. »Vielleicht hätte ich ihr besser zuhören müssen. Das ist es doch, was Sie glauben, nicht wahr?« Ihre Stimme steigerte sich zu einem heiseren Schreien. »Jeder sagt mir, dass ich hätte besser auf sie Acht geben müssen, ihr besser zuhören müssen, ihr eine bessere Mutter sein müssen …«
    »Ich bin sicher, dass Julia sich keine bessere Mutter hätte wünschen können, Frau Göggel«, sagte Katrin und stand schnell auf. Sie legte beruhigend ihren Arm um Verena Göggel.
    »Und das ist genau der Grund, warum wir heute hier bei Ihnen sind, Herr und Frau Göggel.«
    »Und was genau soll das heißen?«
    Katrin hatte Bernhard Göggel nicht eintreten hören und sah sich jetzt überrascht um.
    In der Tür stand ein großer, schlanker Mann, der einige Jahre älter als seine Frau zu sein schien und dessen Auftreten verriet, dass er es nicht gewohnt war, die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten.
    »Wie wollen Sie uns dabei helfen, mit diesen Selbstvorwürfen zu leben? Oder mit den Vorwürfen der anderen? Wollen Sie uns Absolution erteilen? Jedem aufs Maul hauen, der meint, wir hätten unser kleines Kind die paar Meter noch nicht allein gehen lassen dürfen?«
    »Nein«, erwiderte Darren. »Ich kann Ihnen weder Ihre Selbstvorwürfe nehmen noch kann ich Sie vor der Bosheit der anderen schützen.« Seine Stimme gewann mit jedem Wort an Überzeugungskraft und Katrin beobachtete, wie die verzweifelten Eltern alle Hoffnungen in ihn legten. »Aber ich kann Ihnen die Gewissheit geben, dass Sie nichts, wirklich gar nichts hätten tun können, um das Schicksal abzuwenden.«
    »Wie?«, hauchte Verena Göggel und griff nach der Hand ihres Mannes, der hinter sie getreten war und Darren mit brennendem Blick anschaute.
    »Julia ist Opfer eines Serientäters geworden«, fuhr Darren fort und Verena Göggels Hände fuhren sofort zu ihrem Mund.
    »Aber davon hat die Polizei nichts gesagt«, sagte Bernhard Göggel, der ebenfalls bleich geworden war.
    »Das liegt daran, dass der Polizei bestimmte Verbindungen

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