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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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hätte sein können.
    »Ich hätte einfach mein Ding durchziehen sollen.« Katrin verspürte den Drang, sich irgendwo hinzulegen und nie, nie wieder aufzustehen. Sie lohnten sich eigentlich nicht, diese langen, nicht enden wollenden Tage, an denen man sich abstrampelte, um die Welt ein bisschen sicherer zu machen.
    Denn am Ende dieser Tage stand immer nur die Niederlage.
    Sie war müde. Nichts machte mehr einen Sinn.
    Ganz egal, wie sehr Horn sich auch angestrengt hatte, seine Frau würde die nächsten Tage nicht überleben. Ganz gleich, wie sehr sie sich bemühte, würde der Mord an Darrens kleiner Schwester ungesühnt bleiben, würde ein weiteres unschuldiges, kleines, fünfjähriges Mädchen sterben.
    Nein, das war nicht die Welt, wie sie sein sollte. In ihrem Kopf ging alles durcheinander. Alles vermischte sich zu einem undurchdringlichen Rauschen, einer tosenden Wand aus Wörtern und Stimmen, die alle keinen Sinn mehr machten.
    Sie presste die Fäuste gegen ihre Schläfen.
    Ihr Kopf war wie leer gefegt, und nur der eine Gedanke hallte wie ein ewiges Echo wider, schwoll an, bis sie es nicht mehr aushielt. Ich habe versagt, ich habe versagt, ich habe versagt …
    Im Raum war es plötzlich still geworden. Die Gespräche hatten aufgehört, und alle Augen schienen nur auf sie gerichtet zu sein.
    Endlich löste sich die Spannung in ihrem Körper und mit der Beweglichkeit kam auch der Schmerz zurück.
    Horn trat auf sie zu. »Ich habe Rainerts Taschen durchsuchen lassen, bevor er in die JVA zurückgebracht worden ist. Gerade kam die Rückmeldung. Nichts!«
    »Wie, nichts? Er hatte keine neuen Fragen irgendwas anderes dabei?«, fragte Katrin ungläubig und sah abwechselnd von Horn zu Oberstaatsanwalt Völker. Der schüttelte den Kopf.
    »Mit mir spielt man keine Spielchen!« Katrin warf einen brennenden Blick auf den Stuhl, auf dem Rainert noch vor kurzer Zeit seine Show abgezogen hatte. »Ich fahre zu meinen Eltern. Und …«, sie blickte Horn und Völker abwechselnd fest in die Gesichter, »ich fahre allein! Dieses Recht nehme ich mir, bevor die offizielle Ermittlungswelle in Donaueschingen anrollt.«
    Nachdem sie sich frisch gemacht und etwas gegessen hatte, machte sich Katrin auf den Weg. Obwohl sie darauf bestanden hatte, allein nach Hause zu fahren, zeigte sich Darren unnachgiebig.
    »Ich komme mit! Ob du willst oder nicht.«
    »Dann wirst du vor der Tür warten, während ich mit meiner Mutter rede«, sagte Katrin und wich seinem verletzten Blick aus.
    Sie hatte immer noch keine Vorstellung davon, in welcher Art und Weise das Leben ihrer Mutter mit dem Rainerts verwoben sein könnte, aber falls es eine Verbindung gab, würde sie sie finden. Heute Abend mussten sie Ergebnisse liefern, darauf hatte Oberstaatsanwalt Völker bestanden. Katrin drückte aufs Gas.
     
    *
     
    Der Anruf war ungefähr eine halbe Stunde, nachdem Katrin und Darren Freiburg Richtung Donaueschingen verlassen hatten, gekommen.
    Johannas Mutter hatte sich sogar für ihre Verhältnisse kurzgefasst. Sie hatte ihn nie gemocht, denn sie hatte es ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit spüren lassen.
    »Komm!«, hatte sie eigentlich nur gesagt und dann gleich wieder aufgelegt.
    Wie betäubt war er zur Schule gefahren und hatte an Andreas’ Klassenzimmertür geklopft. Ein kurzer, erklärender Wortwechsel mit dem Lehrer, und Andreas war unter den mitleidigen Blicken seiner Klassenkameraden aus dem Unterricht entlassen worden.
    Als er seinen Sohn, der noch stiller war als sonst und dem jegliche Farbe aus dem Gesicht entwichen zu sein schien, ins Auto gesetzt und den Schulranzen im Kofferraum seines alten BMW verstaut hatte, rief er im Kindergarten an. Sie sollten Uli zum Abholen bereit machen, sodass er ohne größere Unterbrechung ins Krankenhaus weiterfahren konnte.
    Als er zehn Minuten später vor dem katholischen Kindergarten vorfuhr, wartete Uli bereits in Begleitung von Frau Mehnert vor der Tür auf ihn. Sie strich Uli ermutigend über das Haar und warf Josef einen bedauernden Blick zu, bevor sie wieder hinter der Tür des Kindergartens verschwand.
    »Wird Mami jetzt ein Engel?«, schluchzte Uli, während sie auf ihren Kindersitz kletterte.
    »Ja, mein Schatz. Der liebe Gott findet, dass Mami genug Schmerzen gehabt hat.«
    Andreas schniefte.
    Josef hatte Schwierigkeiten zu atmen. So sehr er sich auch bemühte, seine Brust wollte sich einfach nicht heben, um seinen Lungen genug Platz zu lassen, den dringend benötigten Sauerstoff aufzunehmen. Im

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