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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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Morgen nach einer unruhigen Nacht sehr früh aufgewacht. Zum Aufstehen war es, wie er mit einem Blick auf seinen Wecker festgestellt hatte, noch viel zu früh, also starrte er an die Decke, bis er irgendwann das Gejohle und Gelächter vieler fröhlicher Menschen in seinem Kopf zu hören glaubte. Sofort waren alle Bilder wieder da. Eine Nacht wie diese vergaß man nicht. Niemals. Sie war ihm sofort aufgefallen. Schon beim Näherkommen hatte er das attraktive Mädchen gesehen, das gelangweilt am Tresen lehnte.
    Jedem Mann wäre dieses Mädchen aufgefallen. Sie unterschied sich sehr von den stark angetrunkenen Mädchen, die gackernd und kreischend um die Aufmerksamkeit der Mitglieder des Sportvereins buhlten, die nur ein paar Schritte entfernt offensichtlich schon seit Stunden miteinander im Wettkampf standen, wer von ihnen die größte Menge Alkohol in sich hineinschütten konnte.
    Nur sie stand da, ein Sektglas in der Hand. Die stille Schöne, die mit angewidertem Blick die Szenerie beobachtete. Er konnte sie verstehen. Auch ihn törnte das alkoholverseuchte Balzverhalten der Dorfjugend nicht an.
    Unauffällig stellte er sich in ihre Nähe und beobachtete. So erfuhr er, dass das Mädchen Jennifer hieß. Ihre besoffene Freundin Sofia himmelte den bulligen Pascal an, den Torschützenkönig der letzten Saison, der sich soeben mit glasigem Blick genüsslich den Bierschaum von den Lippen leckte.
    »Ist er nicht süß?«, seufzte Sofia gerade und ließ sich lachend von Pascal den Hintern begrapschen.
    »Klar«, hörte er Jennifer sagen, die offensichtlich froh war, dass Sofia von Pascals fordernden Händen derart in Anspruch genommen war, dass sie den zynischen Unterton in ihrer Stimme nicht bemerkte.
    »Solche Feste sind einfach nicht jedermanns Geschmack, nicht wahr?«, sagte er mit leiser Stimme sehr dicht an ihrem Ohr.
    Sie zuckte beim Klang seiner Stimme zusammen. Vielleicht war es aber auch sein warmer Atem auf der nackten Haut ihres Halses.
    Sie warf einen kurzen Blick auf seine Hände, in denen er zwei Sektgläser hielt.
    »Ich heiße Ralf«, sagte er schlicht und reichte ihr mit einer ermunternden Geste das eine Glas. »Es ist mir gleich aufgefallen, dass du kein Dorffesttyp bist«, plauderte er weiter und prostete ihr zu. »Ich bin auch kein Freund solcher Feste.«
    »Und warum bist du dann hier?«, fragte sie.
    »Weil ich an so etwas wie Freundschaft glaube.«
    Sie schien neugierig zu werden. Außerdem hatte sie ihn bis jetzt auch noch nicht abserviert, sodass sie einem Flirt doch nicht abgeneigt zu sein schien.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte sie und drehte sich endlich vollends zu ihm hin.
    »Ein sehr guter Freund, nein, eigentlich mein bester Freund hat sich in ein Mädchen verliebt. Und das Mädchen hat sich mit ihm heute hier auf diesem Fest verabredet.«
    Jennifer nickte. »Das verstehe ich gut. Das ist auch der Grund, warum ich hier bin. Meine Freundin ist schon seit langem in diesen Typen da verliebt.«
    Sie blickten zu Sofia und Pascal hinüber, die mittlerweile eng umschlungen ihre Zungen spielen ließen.
    »Dabei merkt sie gar nicht, dass er sie nur immer dann befingert, wenn er besoffen ist.«
    »Das tut mir leid für deine Freundin. So etwas könnte ich nicht. Ich trinke aber sowieso kaum Alkohol«, setzte er hinzu.
    »Außer einem gelegentlichen Glas Sekt natürlich.« Jennifer lachte und hob ihr Glas.
    »Natürlich«, stimmte er in ihr Lachen ein.
    Sie unterhielten sich den ganzen Abend. Aufmerksam bestellte er ihr immer wieder ein Glas Sekt, sobald ihres leer wurde, legte seine Jacke um ihre Schultern, als der Wind auffrischte.
    Sie hatte ihn dankbar angesehen. Etwas anderes in ihrem Blick, etwas, das er als Schwäche deutete und das sofort seine Instinkte weckte, war in dem Augenblick in ihre Augen getreten, als er ihre kalten Hände in seine nahm und sie sanft warmrieb. Er fühlte, dass sie noch nie so verwöhnt worden war, dass ihr noch nie zuvor jemand das Gefühl gegeben hatte, eine Göttin oder zumindest etwas Besonderes zu sein.
    Dann sah er, dass sie erschrak.
    Nach und nach hatte sich, von ihr unbemerkt, der Dorfplatz geleert, und außer Frank und einigen anderen Sporttrinkern war niemand mehr da. Er hatte diese Tatsache durchaus mitbekommen.
    Sie seufzte. »Ich denke, dass es Zeit für mich wird, nach Hause zu gehen«, sagte sie schließlich widerwillig.
    »Kommt überhaupt nicht infrage«, widersprach er schnell und zog einen Schlüssel aus seiner Jackentasche, die noch immer über

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