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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Saufen ergeben, daß Sie niemanden mehr finden
können, der Ihnen auch nur zehn Cent gibt, auch wenn Sie die Rechte für eine
neue My Fair Lady hätten. Sie sind
erledigt, mein Kleiner, noch nicht einmal die Erinnerung ist geblieben.«
    »Meinen Sie — ja?« Er setzte
sich auf, fast blubbernd vor Wut. »Ich will Ihnen mal was sagen, was Sie nicht
wissen, Sie blöder Ochse. Ich stehe vor der größten Sache meines Lebens!«
    »Wollen Sie sich eine neue
Flasche Whisky kommen lassen?« fragte ich.
    »Erinnern Sie sich an Harriet
und der Gehirnschlosser? — oder haben Sie vielleicht die letzten drei Jahre
unter einem Stein gehaust?«
    »Klar erinnere ich mich«, sagte
ich wahrheitsgemäß. »Einer der größten Broadwayschlager — er lief nahezu zwei
Jahre lang, nicht wahr?«
    » Eintausendundneunzehn Aufführungen — und ich war der Produzent«, sagte er selbstgefällig. »Die
Filmrechte wurden für vierhundertfünfzigtausend Dollar verkauft, und mir
gehörten davon als Produzent vierzig Prozent.«
    »Aber das ist alles Historie,
Kleiner«, unterbrach ich in. »Der Film ist nicht mehr als eine Erinnerung.«
    »Stecken Sie Ihre dicken Ohren
mit einer Nadel fest, und hören Sie zu«, knurrte er. »Die
Produktionsgesellschaft, die für die Filmrechte das höchste Angebot machte,
stand kurz vor der Pleite — sie brauchten etwas wie einen Broadwayschlager,
bevor ihre Bank auch nur daran dachte, sie über Wasser zu halten. Deshalb
schlossen sie einen Vertrag ab — zwanzig Prozent des Geldes in bar, den Rest
ein Jahr nach Anlaufen des Films mit zwanzig Prozent Zinsen.«
    »Sie haben ein Mordsrisiko auf
sich genommen, was?« sagte ich.
    Tighe schüttelte bedächtig den Kopf
und lachte wieder gurgelnd und tief aus der Kehle heraus. »Glauben Sie, Harry Tighe ist von gestern? Ich schloß mit ihnen ab, nachdem mir
gewisse Sicherheiten geboten worden waren, wie zum Beispiel eine Option auf
Anteile, von der wir Gebrauch machen konnten, falls das Geld ausblieb, wenn es
soweit war. Zum damaligen Zeitpunkt waren die Aktiva der Gesellschaft ziemlich
gering, und so schlossen wir — das heißt der Autor und ich — für Optionen ab,
die uns gemeinsam zweiundfünfzig Prozent der Anteile sicherten, also die
Mehrheit.«
    »Ich begreife noch immer
nicht.« Ich betrachtete ihn verwirrt und stirnrunzelnd.
    »Natürlich nicht«, fuhr er mich
an. »Sie sind zu blöde, verdammt noch mal! Aber ich werde versuchen, mich so
simpel auszudrücken, daß selbst Sie es verstehen. Ich holte mir den gerissensten Rechtsanwalt im Umkreis von zehn Blocks um die
siebenundvierzigste Straße herum, und er schmuggelte eine Menge kleiner
Zweideutigkeiten in den Vertrag ein. Es war eine hübsche, legale
Vernebelungstaktik, mit deren Hilfe festgelegt wurde, daß ich die Wahl hatte —
daß ich entweder das Geld nehmen oder die Option ausnutzen konnte, wenn
ich das wollte.«
    »Wie steht es mit dem Autor?«
    »Ich habe ihn vor einem Jahr
ausbezahlt«, sagte Tighe und kicherte beglückt. »Er
konnte nicht abwarten, das Geld in die Hand zu bekommen, und so bot ich ihm
fünfzehn Prozent zusätzlich zum tatsächlich in Frage stehenden Bargeld, und er
nahm es mit Handkuß .«
    »Sie haben nun also die
Möglichkeit, auf Grund der Option sich den Hauptanteil an der
Produktionsgesellschaft unter den Nagel zu reißen«, sagte ich geduldig. »Ist
das die große Sache?«
    »Und ob«, sagte er behaglich.
»Der Film war ein Kassenschlager, der sich gewaschen hat, mein Junge! Heute ist
diese Gesellschaft ihre zehn Millionen wert, wie man sie auch dreht und wendet
— und am Montag ist der Stichtag, an dem ich mich zwischen dem Geld und den
Aktienanteilen entscheiden kann. Wollen Sie raten, was ich nehmen werde?«
    »Ich begreife«, sagte ich. »Wie
war es möglich, daß sich die Gesellschaft in diesen Schwindel hat
hineinmanövrieren lassen? Hatten die Burschen denn dort keinen Rechtsanwalt,
der den Vertrag Ihres Anwalts durchlas?«
    »Ich glaube, sie waren damals
in Panikstimmung«, sagte er zufrieden. »Entweder bekamen sie die Rechte auf das
Stück, oder sie gingen pleite — und vielleicht haben auch ich und mein Anwalt
sie ein bißchen unter Druck gesetzt.«
    Er verschränkte die Hände
hinter dem Kopf und lächelte selbstzufrieden zu mir empor. »Ab Montag also,
mein Junge, hat Harry Tighe eine nette kleine
Produktionsgesellschaft, zehn Millionen Dollar wert, die ihm wie eine reife
Pflaume geradewegs in die fieberheiße kleine Hand fällt! Ich habe eine Menge
Pläne

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