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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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hatte zwar einige Schwierigkeiten, kam dann aber doch durch. Ein Wallach, wie sie zum er s tenmal bemerkte. Sie nahm sich vor, festzustellen, ob zu den Pferden ihrer Armee auch Hengste gehörten. Das würde sicherlich der Fall sein, aber bei e i nem Angriff brauchte man auch Fußsoldaten.
    Geister und Nicht-Menschen jeder Art waren hier offenbar auch verbannt. Es schien ein ausgedehntes Kanalnetz zu geben, und ein Gebäude sah aus wie ein kleines Gaswerk.
    Eine Nachricht war ihr vorausgeeilt, vielleicht durch die Gnome. Die Bewohner erwarteten sie dichtgedrängt auf dem kleinen Marktplatz und betrachteten sie staunend, als sie lan g sam heranritt. Bei manchen war die Angst unverkennbar.
    Sie sah sie mitleidig an. Ladenbesitzer und Bauern, Männer, Frauen und Kinder. Kein einziger Kämpfer unter ihnen. Hier und dort bemerkte sie Leute mit Gewehren oder Schwertern und sogar alten Fechtfloretten, aber mit nichts, was einen ernsthaften Angriff hätte aufhalten können.
    Sie wußten das auch, man sah es an ihren Augen. Ihre Armee war auf der Bergstraße hinter ihr sic h tbar.
    Ein alter Mann im Sonntagsstaat, eine dicke Bif o kalbrille auf der Nase über einem buschigen, weißen Schnauzbart, trat vor.
    »Warum?« fragte er mit zittriger Stimme.
    Das war eine Frage, die sie nicht hören wollte, aber sie erfo r derte eine Antwort. Denn diese Menschen verdienten eine An t wort.
    »Ich komme nicht von eurer Welt, sondern von einer and e ren, weit entfernten«, sagte sie. »Meine Welt geht unter. Sie wird bald tot und zu Staub ze r fallen sein, von einem verirrten Mond in die Sonne gestoßen. Meine Mitmenschen haben nur eine einzige Aussicht auf Rettung, nämlich durch einen mag i schen Stein, der sich in den Händen des Magiers O’Malley b e findet. Sein Preis für die Rettung von fünf Milliarden Menschen ist das Leben von einigen hundert Menschen. Er meint euch.«
    Einen Augenblick lang blieb es auf dem Platz t o tenstill; nicht einmal die Kinder regten sich. Schlie ß lich seufzte der alte Mann traurig und sagte: »Nun, so sei es. Du mußt tun, was deine Pflicht ist – und wir müssen sie auch tun.«
    »Ihr könnt nicht gewinnen«, betonte Jill. »Das wißt ihr. Kein Stück Land ist soviel Blut wert. Die Straße führt in die andere Richtung. Wenn ihr alle geht, ist der Bann ebenso gebrochen, als hätten wir gekämpft.«
    Der alte Mann drehte den Kopf und blickte auf die schwe i gende Menge, dann sah er sie wieder an.
    »Weißt du, wer wir sind?« fragte er bewegt. »Wir sind die Armen und die Kinder der Armen. Von den Zehntausenden, die wie wir begannen, sind wir die letzten Überlebenden. Gehetzt, beschossen, ve r brannt, vergewaltigt, ausgeplündert, gejagt von e i nem Ort zum andern, kamen wir endlich hierher, in ein Tal, das sogar die Indianer und die Gnome mi e den. Es war sauer, unfruchtbar, eine Hölle. Wir ha t ten wenig zu essen und kein Geld, unsere paar armseligen Kühe starben, unsere Pferde wa r en zerschunden. Wir konnten nicht mehr weiter und hatten ke i ne Hoffnung auf ein Überleben. Wir hatten nur unsere Seelen.« Er nahm die Brille ab, putzte sie mit einem großen roten T a schentuch, um sich verstohlen die Augen wischen zu können, dann setzte er die Brille wieder auf und sprach weiter. »Wir haben diesen Damm ohne magische Hilfe aus Erde und G e stein gebaut«, fuhr er fort. »Wir zogen über die Be r ge und schleppten Wagen voll Humus, schleppten sie mit Menschenkraft, weil wir keine Tiere mehr besaßen. Innerhalb von zwei Generationen haben wir ohne Hilfe von außen und bezahlt mit dem Leben von zwei Dritteln unserer Leute dies hier aufgebaut. Wir haben es bewahrt und g e liebt und genährt, wie es uns nährte. Meine Familie ist in diesem Boden begraben, wie die Väter und Mü t ter und Geschwister all dieser Menschen hier.
    Als Constanza kam, wollte er uns veranlassen, wegzugehen, und brachte es nicht fertig. Er baute das riesige Schloß dort – wir konnten ihn nicht daran hindern, aber wir haßten ihn. Er hatte kein Recht auf dieses Land, und es war kein Blut darin, das ihm Recht über den Boden oder über uns gegeben hätte. Wir suchten unsere Freiheit, wir beteten mit aller Kraft darum, und unsere Gebete fanden Erhörung. Ein Wesen kam vom Himmel, erstrahlend in einem Licht, neben dem die Sterne ve r blaßten, während Constanza und seine Häuptlinge fort waren. Der Bann wurde ausgesprochen, und die restlichen Mä n ner in dem Schloß, das er die Zitadelle nannte, dün g ten mit ihrem Blut

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