Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten
dieses Tal. Es ist ein Ort des B ö sen, und das Böse weilt noch dort, aber es wird eingegrenzt und unter dem Hügel dort festg e halten. Wir gehen nicht hinein und lassen alles unberührt.« Er machte wieder eine Pause, blickte auf die Menschen hinter sich und fuhr fort: »Du verlangst, daß wir fortgehen, aber das kö n nen wir nicht. Wir sind dieses Land, und es ist unser. Wir kö n nen nirgendwohin, wir haben auch nicht den Wunsch, ein and e res Ziel zu suchen. Wir haben alles erbaut und es erzeugt, und es ist unsere einzige Welt. Du könntest ebensogut von uns ve r langen, daß wir diesen Planeten ve r lassen. Wir werden sterben, wenn es nötig ist, aber das müssen alle Menschen. Aber wir werden hier sterben!«
Sie war den Tränen nahe und wagte es nicht zu zeigen. Statt dessen sagte sie: »Das mag für dich stimmen. Ich verstehe und akzeptiere es. Aber doch gewiß nicht für die jüngeren Eltern und ihre Kinder. Sie haben einen Anspruch auf Leben – sie ve r dienen es, am Leben zu bleiben.«
Der alte Mann blickte wieder in ihre Augen, und sie sah da r in eine Stärke, die über die Furcht und Nervosität des Mannes hinausging, eine Kraft in ihm und in allen hier, die sie größer erscheinen ließ, als sie waren.
»Sie sind die Frucht dieses Tales, sie lassen sich nicht müh e los verpflanzen«, erklärte der alte Mann.
»Aber bedenke doch«, drängte sie. »Ihr alle. Ihr könnt nicht gewinnen. Es wird diesmal keine Wunder geben, die vom Himmel kommen. Ich warte mit meinem Angriff bis zur Mo r gendämmerung. Mehr Zeit kann ich euch nicht geben. Ich flehe dich an, wenigstens die Eltern der Kinder, die zu jung sind, um selbst zu entscheiden, ziehen zu lassen. Wir ha l ten euch nicht auf, und ich verspreche, daß wir uns nach Kräften für diejen i gen einsetzen werden, die fortgehen. Überlegt es euch bis zum Morgengrauen. Danach liegt die Entscheidung nicht mehr bei mir.«
Der alte Mann lächelte herzlich und griff nach ihrer Hand. Sie spürte, daß er wahrhaftig für alle sprach.
»Du tust mir leid, weil du das tun mußt«, sagte er leise und mitleidig. »Du tust mir so leid.«
Sie sah ihn fassungslos an. Er bedauerte sie!
»Was meinst du damit?« stieß sie schließlich he r vor.
Er tätschelte ihre Hand.
»Für uns wird es ein kurzer Augenblick sein, für dich ein ganzes Leben.«
Sie riß das Pferd herum und jagte durch die Stadt hinaus und die Straße hinauf, vorbei an dem Schild. Erst dann zügelte sie den Gaul. Die anderen sollten ihre Göttin nicht weinen sehen.
Sie blickte hinunter auf das friedliche grüne Tal, und dann ritt sie in das im Entstehen begriffene L a ger am Hang hinein, hin zu dem Wagen, in dem das schwangere Mädchen noch i m mer halb bewußtlos lag. Die Pflegerin steckte den Kopf heraus.
»Ist das Kind schon da?« fragte Jill.
Die Frau schüttelte den Kopf.
»Zweimal Wehen, aber noch keine Geburt. Es kann nicht mehr lange dauern.«
Jill starrte die Frau an.
»Hör jetzt genau auf meine Befehle und gehorch ihnen g e nau. Es hängt sehr viel davon ab.« Und in einem Winkel ihres Gehirns schrie eine Stimme: Oh, Mac Walters, du mußt heute nacht das Juwel finden und mich verschonen!
6
Es war wieder Nacht. Er kreiste in der Nähe von O’Malleys Besitz und versuchte nachzudenken. Th e ritus mußte einfach in der Nähe des Hauses sein, e t was anderes war undenkbar. Aber wo? Nicht unter der Erde – das hatte Mac schon überprüft. Auch nicht im Haus oder in den Strandhütten. Nirgends. Er ha t te sogar die Gebäude entlang dem ganzen Seeufer erforscht, wo zumeist Millionäre wohnten. Theritus war nirgends zu finden.
Seine hypnotischen Kräfte, beliebige Menschen zu befragen, hatten lediglich die Bestätigung gebracht: Niemand hatte irge n dein Wesen bemerkt, das dem Dämon ähnlich sei.
Und trotzdem habe ich etwas übersehen, sagte sich Mac, während er ziellos am Seeufer hin- und herflog. Es gab eine Spur, etwas Bedeutsames, das er gesehen, aber nicht begriffen hatte.
Er erstarrte plötzlich in der Luft und begann abzustürzen. Nein, nicht etwas, das er gesehen, sondern das er übersehen hatte!
Da war der Altar gewesen, ein magischer Raum, in dem O p fer dargebracht und O’Malleys gefährlichste Bannsprüche au s gesprochen worden waren.
Aber es hatte keine Gerätschaften gegeben, auch keine Za u berbücher. Mac war es egal, wie mächtig der Zauberer sein mochte, alles konnte er einfach nicht im Kopf haben – und in seinem Beruf durfte man sich nicht den kleinsten
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