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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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haben.
    »Jill!« rief er erregt. »Ich bin’s – Mac! Ich habe den Stein!« Er hielt ihn hoch; das Juwel leuchtete, als sei es lebendig.
    Sie hob langsam den Kopf, als ob sie ihn erst jetzt bemerkte. Ihr Blick blieb auf dem Stein haften.
    »Sie haben ihn also doch«, sagte sie tonlos.
    »Was ist denn?« fragte er verblüfft.
    Sie zeigte mit der Hand hinter sich. Er ging zum Tor und blickte hinaus auf das Tal, die Stadt und das Schloß.
    »O Gott!« Das war alles, was er hervorstoßen konnte.
    Das Blutbad war perfekt. Man hatte nur geringe Gegenwehr leisten können, das war unübersehbar. Es gab auch eine Anzahl von Frauenleichen, die offenkundig nicht zu den anderen gehö r ten, aber die Zusammengehörigkeit der übrigen Opfer war nicht zu verkennen.
    Junge Männer, alte Männer, Knaben, Mädchen, junge und a l te Frauen, manche mit Säuglingen in den Armen. Verstreut auf dem ganzen Schlachtfeld, alle tot, alle.
    Im Tal loderten Feuer. Eine große, nur aus Frauen bestehe n de Armee lagerte dort.
    Jill war aufgestanden.
    »Ich habe ihnen bis zum Morgengrauen Zeit gegeben, abz u ziehen«, sagte sie mit ausdrucksloser Miene. »Als sie nicht gi n gen, verlängerte ich die Frist bis zum Mittag. Sie wollten nicht fort. Sie konnten sich nicht richtig wehren – sie hatten insg e samt nur zwanzig Gewehre sowie ein paar alte Schwerter – und ihr Widerstand war gering. Der alte Mann dort – das war ihr Führer.« Sie zeigte auf eine Leiche, die mit hochgerissenen Armen in der Nähe des Tores lag. »Er hat uns hier erwartet. Als wir h e ranritten, sah er mir in die Augen. Und wissen Sie, was er zu mir gesagt hat? Er sagte: ›Wir vergeben dir.‹ Wir vergeben dir!« Sie sank zu Boden und b e gann zu schluchzen. Er wagte nicht, sie anzurühren. Plötzlich fuhr sie auf. »Warum konnten Sie nicht früher kommen?« schrie sie. »Warum haben Sie so lange gebraucht?«
    Er hatte nicht gewußt, daß einem Vampir todelend sein konnte.
    »Weil ich Angst hatte«, flüsterte er. »Weil ich mir solche Mühe gegeben hatte, das Juwel zu beschaffen, weil ich so in Bedrängnis geraten war, daß ich nicht ruhig nachdenken kon n te. Müdigkeit, Erschöpfung, Dummheit – nennen Sie das, wie Sie wollen. Die Schuld ist die meine, Jill, nicht Ihre.«
    Sie schnaubte verächtlich durch die Nase.
    »Nein, Mac. Danke für das Entgegenkommen, aber damit muß ich selbst fertig werden. Ich – ich konnte mich einfach nicht darauf verlassen, daß Sie das Juwel bekommen würden, nachdem ich gesche i tert war. Ich hätte daran denken müssen, daß Sie nur nachts tätig sein konnten. Ich hätte warten müssen.« Sie sah zu ihm auf. »Sie haben das Juwel zu spät an sich g e bracht, nicht wahr? Sie mußten zurück in Ihr Grab. Ich verst e he.«
    Er legte den Arm um sie und zog sie hoch.
    »Wir tragen die Schuld gemeinsam«, sagte er dumpf. »Ich hatte einfach nicht ganz begriffen, wozu man Sie zwang. Als ich zurückkam, war es bereits hell. Ich weiß nicht, wie weit der Tag schon fortg e schritten war – aber es könnte auch erst ganz am A n fang gewesen sein. Wir sind hier im Westen, ja?«
    »Irgendwo in der Nähe, wenn auf unserer Welt Denver liegt.«
    Er nickte bedrückt.
    »Sie müssen mit Ihrem Teil der Schuld leben, wie ich mit dem meinen. Ich hätte alles auf eine Karte setzen müssen und nicht nach Chicago zurückkehren sollen, sondern hierher, in den Westen, wo die Sonne vielleicht noch gar nicht aufgega n gen war.«
    Sie seufzte.
    »Wir werden es nie genau wissen, nicht wahr? Wir müssen damit leben.«
    Er sah sie an und nickte wieder.
    »Wollen wir gehen? Ich glaube, es eilt. Wenn der Tod dieser Menschen irgendeinen Sinn ergeben soll, irgendeinen Zweck haben soll, dann müssen wir u n sere eigene Welt retten.«
    Sie zögerte.
    »Nein, es muß noch ein Punkt bewältigt werden. Es sind s o gar zwei Dinge.« Sie drehte sich um und schrie durch das Tor: »Zum Sammeln blasen! Bis auf die Ärztinnen alles antreten!«
    Hörner erschallten, andere Instrumente fielen ein und an t worteten. Die Frauen von der durch O’Malleys Zauber erscha f fenen Armee strömten aus dem ganzen Tal heran.
    Mac sah Jill verwirrt an.
    »Was -?«
    Sie lächelte bitter.
    »Wir hatten unsere Eroberung um zwei Uhr nachmittags b e endet und uns bis vier Uhr die letzten Talbewohner angesehen. Aber ich habe O’Malley nicht sofort gerufen, um ihm das G e biet zu überg e ben und Bezahlung zu verlangen. Wissen Sie, warum nicht?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Der Bann hier war

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