Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten
er den Kopf und sah den Vampir tra u rig und angstvoll an.
»Bitte!« sagte er stockend. »Ich flehe Sie an! O h ne den Stein sitze ich hier ungeschützt fest, den A l ten ausgesetzt. Das ist eine dünne Stelle, begreifen Sie denn nicht?«
Mac wußte nicht, was er meinte, aber das Entsetzen in der Stimme des Dämons war unverkennbar. So etwas hatte er bei diesen Wesen noch nie erlebt.
»Sie meinen, es gibt hier etwas, das sogar Sie töten kann?« fragte er.
Der Dämon nickte.
»Ja, ja – genau das ist es!«
Mac Walters dachte angestrengt nach. Er durfte keine Zeit mehr verlieren. Plötzlich kam ihm ein G e danke.
»Theritus, kann ich Sie irgendwo anders absetzen, auf einem Übungsgelände vielleicht, und wieder hierher zurückkommen?«
Der Dämon schien nachzudenken.
»Aber ja, sicher – wenn Sie sich auskennen.«
Mac nickte.
»Hören Sie, ich habe Abaddon auf einem Übungsplatz z u rückgelassen. Ich glaube, ich kann hingelangen und Sie abse t zen. Also, wie komme ich hierher zurück, damit ich mich mit meiner Partnerin treffen kann?«
Das Gesicht des Dämons hellte sich ein wenig auf.
»Gut, gut, bringen Sie mich hin! Egal, wohin! Wenn Sie hierher zurückwollen, brauchen Sie dem Juwel nur zu sagen, Sie möchten zur Hauptlinie plus Tausendsechsundsiebzig. Das ist hier.«
»Tausendsechsundsiebzig«, wiederholte Mac. »Gut – ve r schwinden wir.« Er griff nach der Hand des Dämons. »Bring uns zu dem Übungsgebiet, wo sich Abaddon jetzt befindet, aber mindestens einen Kilometer von ihm entfernt!« befahl er. Sie ve r schwanden beide erneut.
Das Übungsgelände war dasselbe graue Nichts, das er in Eri n nerung hatte – und nicht weit entfernt stand die Wildwest-Stadt, immer noch in Betrieb.
Aber die Leere war keine mehr, sondern bevölkert. Es gab alle möglichen Lebewesen, Nicht-Menschen, Halbgeschöpfe und Dämonengestalten. Scharenweise.
Das Übungsgelände hatte sich nicht verändert. Mac war i m mer noch ein Vampir, immer noch tot – und deshalb konnte er die Toten sehen. Er wünschte sich nur eines: weg von hier!
Aber wieviel Zeit hatte dieser Umweg wohl b e ansprucht? Er durfte kein Risiko mehr eingehen; die Morgendämmerung dur f te ihn nicht überraschen.
»Juwel! Bring mich zu meinem Sarg auf der Ebene Tausen d sechsundsiebzig!« befahl er.
Er verschwand.
Während er durch die graue Leere schoß, begann er sich zu fragen, was einen Dämon dermaßen e r schrecken konnte. Er begriff plötzlich, daß er sich auf die Behauptung des Wesens, er müsse auf Ebene 1076 zurückkehren, einfach verlassen hatte. Wenn er nun hereingelegt worden war? Er machte sich schwere Sorgen – und war plötzlich in seinem Ve r steck. Draußen war es tatsächlich bereits hell gewo r den – schon konnte er spüren, wie die Müdigkeit ihn übermannte.
Wäre Jill nicht gewesen, hätte er sofort zu Mogart zurüc k kehren können, aber er durfte sie nicht hier lassen, konnte sie nicht im Stich lassen, nach allem, was sie bewirkt hatte. Mogart hatte erklärt, daß alle Zeitlinien stark beschleunigt seien und die schnellsten für den Schluß aufgespart würden. Er war übe r zeugt davon, noch zur rechten Zeit einzutreffen.
Er wurde wach, als es dunkelte, erkannte aber auf der Stelle, daß er seinen Plan nicht sofort in die Tat würde umsetzen kö n nen. Er wußte nicht, wo Jill McCulloch war. Irgendwo in Nor d amerika, soviel stand fest – gewiß nicht in Alaska. Die Entfe r nung war angesichts der vergangenen Zeit zu groß. Aber noch durfte er nicht wagen, sie aufzusuchen. In Ch i cago dunkelte es bereits, aber noch nicht im Westen. Er mußte für alle Fälle zwei Stunden zugeben.
Außerdem konnte er nicht wissen, wo er auf sie stoßen wü r de. Er mußte zuerst seine Kraft durch fr i sches Blut ergänzen, und dazu sollte die Zeit reichen.
Endlich war es halb acht Uhr abends, und er b e schloß, es zu versuchen. Er zog das Juwel heraus und sah es an.
»Juwel – bring mich zu Jill McCulloch!« befahl er und wa r tete verkrampft auf die Versetzung, en t schlossen, sofort einen Gegenbefehl zu erteilen, sollte er die Strahlen der Sonne sp ü ren. Das war nicht der Fall. Hinter dem Gebirge war noch ein Nachglühen zu erkennen, aber die Sonne selbst war unterg e gangen.
Sie saß auf einem großen Stein vor einem riesigen, uralten Tor. Sie wirkte ausgelaugt, strahlte aber noch immer Kraft aus. Sie sah anders aus, mächtiger, stärker, wunderschön. Jemand mußte einen großart i gen Zauber auf sie ausgeübt
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