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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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sein.
    Sie sah ein, daß sie es mit den Grenzen des Bet t lermädchens zu tun hatte; was das Mädchen wußte, war auch ihr bekannt, der Rest blieb weggesperrt, vielleicht in demselben Gehirnwinkel wie das Mä d chen selbst.
    »Die anderen?« setzte sie nach. »Sie haben auch den Körper des Mädchens benützt?«
    Wieder schüttelte er den Kopf.
    »Nee. Andere Leute. Sie ist noch nicht lange mit mir z u sammen, seit den kurzen Tagen. Aber du da r fst nicht vergessen, daß du jetzt sie bist, für alle außer dir und mir, also gewöhn dich daran.«
    Seine Einstellung erstaunte sie. Sie ging ihr weiter nach.
    »Und die anderen – was wollten die?«
    »Verschiedenes«, erwiderte er achselzuckend. »Einer wollte Wein, Wein, das weiß ich noch. Ein anderer irgendwelches Saatgut. Was der dritte suc h te, weiß ich nicht mehr. Aber in Schwierigkeiten waren sie alle.«
    Ihre Brauen stiegen in die Höhe.
    »Schwierigkeiten?«
    Er nickte.
    »Dumm. Wußten nicht, wie sie sich benehmen mußten und so. Nichts als Schwierigkeiten. Ich glaube, du wirst am schlimmsten sein.«
    Das traf sie tief.
    »Ich? Warum denn?«
    »Du mußt vom Heiligen Ältesten ein Juwel holen, und ich hab’ noch nie gehört, daß einer in der Rel i gion irgend etwas hergegeben hätte. Sie wollen immer nur, daß du gibst. Und s o viel ich hör’, weiß der Heilige Älteste nicht, daß du hier bist, und würde dir seinen Stein sowieso nicht geben, stimmt’s?«
    Sie nickte.
    »So ungefähr.«
    Er seufzte.
    »Dann mach dir keine Illusionen. Du mußt ganz schnell le r nen, dich hier zurechtzufinden, und wenn du das gemacht hast, wirst du schon sehen, daß du furchtbar lange hierbleiben mußt.«
    Das gefiel Jill ganz und gar nicht.
    »Was soll das heißen?«
    Der Junge lachte leise.
    »Das Heilige Bündnis erklärt, daß keiner nehmen darf, was einem anderen gehört, ohne daß der andere zustimmt«, erklärte er geduldig. »Mit anderen Wo r ten, wenn der Heilige Älteste den Stein nicht hergeben will, kannst du ihn auch nicht b e kommen.«
    Sie stieß den Atem aus und murmelte: »Das werden wir ja sehen.« Sie schaute sich um. »Wo sind meine Sachen? Ich möchte mich draußen umsehen, damit ich wenigstens weiß, was für ein Ort das ist.«
    Der Junge brach in Gelächter aus.
    »Ich wußte es! Mann! Ihr Mädchen seid blöd!«
    »Was meinst du damit?« fuhr sie ihn an.
    Er lachte immer noch.
    »Das Heilige Bündnis«, sagte er. »In der Geisterwelt, oder wo ihr alle herkommt, ist es vielleicht a n ders, aber hier sind wir in Zolkar. Du mußt dem He i ligen Vertrag gehorchen. Du mußt, ob du willst oder nicht. Vor einer Weile war eine von euch hier, eine Erwachsene – verheiratet auch noch, aber ihr Mann war verreist, so daß sie sich darüber den Kopf nicht zerbrechen mußte. Sie wollte den Schleier nicht tragen. Trat hinaus ins Freie, der Heilige Geist schlug zu, wumm! Sie hatte keine Nase, keinen Mund, nichts mehr. Begann natürlich zu ersticken. Ich warf ihr den Schleier zwar um, aber sie wollte nicht b e reuen. Blöd, nicht?«
    Jill war sich eines mulmigen Gefühls in der Magengrube b e wußt.
    »Was wurde aus ihr?«
    »Natürlich starb sie«, antwortete der Junge gluc k send. »Wie lange kann einer leben, ohne zu atmen?«
    Sie seufzte.
    »Schon gut, du hast mit deiner kleinen Geschichte genug klargemacht. Ich werde tun, was du mir sagst. Aber ich habe nur etwas anzuziehen verlangt –«
    »Das ist es ja«, sagte er. »Du bist ein Mädchen! Mädchen tragen keine Kleidung. Wenn du zu einer Frau wirst, dann wird ein Mann dich als seine Ehe f rau beanspruchen. Erst dann trägst du Kleidung und einen Schleier und alles, und keiner außer ihm und seiner Familie sieht dich jemals wieder anders. So ist das System, verstehst du? So geht das hier.«
    Sie war entsetzt. Frauen waren hier offenkundig keine Leute, sondern Gegenstände. Wie in einem orientalischen Harem, nur noch schlimmer.
    Sie wollte lediglich eines: diese Welt so schnell wie möglich hinter sich lassen.
    »Und was passiert, wenn es kalt ist?« fragte sie, bemüht, i h ren Zorn zu beherrschen.
    »Dann gehst du natürlich nicht hinaus«, gab er unbekümmert zurück. »In dieser Gegend kommt das ohnehin nicht oft vor, und jetzt gewiß nicht, wo die langen Tage sind. Nachts kühlt es freilich ab – deshalb haben wir das Feuer hier. Aber das ist z u meist Nässe. Morgen wird es warm, ja, sogar heiß sein. Du wirst keine Schwierigkeiten haben.«
    Außer, daß ich in der Öffentlichkeit nackt herumlaufe, dac

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