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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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das nicht im mindesten zu b e unruhigen. Statt dessen nickte er und gab dem Mädchen An t wort. Über drei Minuten lang führten Mogart durch das Mä d chen und der Junge, der außerhalb des Pentagramms saß, ein Gespräch, dem Jill nicht folgen konnte. Schließlich war es vo r bei, und Mogart trat aus dem Körper des Mädchens und drehte sich um.
    »Gehen Sie zu dem Mädchen und berühren sie sie!« befahl er leise.
    Jill zögerte plötzlich.
    »Ich weiß nicht recht, ob ich –«, begann sie, ertappte sich aber dabei, daß sie trotzdem tat, was man von ihr verlangte.
    »Vergessen Sie nicht – nur das Juwel kann Sie zu mir z u rückbringen«, hörte sie die warnende Stimme Mogarts. »Wenn Sie scheitern, müssen Sie hierbleiben, solange Sie leben.« Gleichzeitig spürte sie einen ungeheuren Schlag, so, als sei sie plötzlich mit hoher Geschwindigkeit an eine Mauer geprallt, ihr Kopf schien vor Qual zu explodieren, und sie verlor das B e wußtsein.
    Der Junge sah zu, als Feuer und Wind sich beruhigten; es gab ein scharfes, aber nicht lautes Kn a cken, und die Würfel schossen schlagartig und mit Wucht in allen Richtungen durch den Raum und prasselten an die Lehmwände. Er mußte die Hände hochreißen , um einen abzuwehren, und der Anprall schmerzte.
    Auf dem Tisch sank der Mädchenkörper zu einem regung s losen Häufchen zusammen.

2
    Es waren fremdartige und doch vertraute Träume. Sie hatte Te i le dieser Träume früher schon geträumt, vor langer Zeit, im Dämmer der Kindheit und an der Schwelle zur Reifezeit. G e wiß, manche Umgebu n gen waren seltsam, sogar bizarr, andere aber nicht, und es ging um menschliche Tatbestände.
    Manche Träume waren angenehm, andere al p traumhaft, viele auf die eine oder andere Art er o tisch. Sie drehte und warf sich in ihnen herum, kaum wahrnehmend, daß es Träume waren.
    Dann begann einer vorzuherrschen: eine Welt, wo Bisons umherstreiften, die Menschen wie Indianer aussahen und ein komischer kleiner Teufel namens Mogart ihr befahl, einige Edelsteine zu stehlen, damit der Untergang ihrer Welt verhi n dert werden konnte.
    »Bist du wach?« fragte eine Stimme, die eines kleinen Ju n gen, dessen vorpubertäres hohes Organ schon die bevorstehe n de Männlichkeit ahnen ließ.
    Jill McCulloch erwachte und öffnete die Augen. Ihr ganzer Körper schmerzte, ganz so, als hätte sie stundenlang auf Beton geschlafen.
    Das ist der Raum mit den Lehmmauern und dem Strohboden, dachte sie staunend. Und dort drüben lungerte auf einer g e flochtenen Matte kauend ein Junge – nein, der Junge.
    Das ist kein Traum, begriff sie mit wachsendem Entsetzen. Das ist Wirklichkeit!
    Sie setzte sich unsicher auf und schüttelte den Kopf, um ihn klarzubekommen. Sie war immer noch auf dem Tisch. Kein Wunder, daß ich überall grün und blau sein muß, dachte sie. Sie blickte an sich hinunter, wie um das Unfaßbare bestätigt zu b e kommen, von dem sie auf irgendeine Weise schon wußte, daß es vorhanden war.
    Kleine, knochige Glieder, der Körper fast unentwickelt, b e deckt mit einer Haut von dunklem rötlichem Braun wie der Junge. Sie befand sich im Kö r per des Mädchens! Sie war das Mädchen! »Wie – wie lange war ich weg?« stieß sie hervor. Sie fühlte sich ungeschickt und verlegen.
    Der Junge zog die Schultern hoch.
    »Eine Stunde, vielleicht zwei. Ich wußte nicht genau, ob a l les geklappt hatte oder nicht.«
    Er redete ganz anders, als sie erwartet hatte. Dann begriff sie, daß er in seiner eigenen Sprache redete, wie sie auch. Es fiel ganz leicht, als sei es ihr ang e boren, und klang natürlich. Nur Spuren, zumeist von Hauptwörtern, blieben in ihrem Gedäc h tnis – Wörter wie »Flugzeug« und »Elektrizität« und zahllose a n dere, für die es hier keine Entsprechung gab.
    »Du weißt, daß ich nicht – ähm, nicht das Mädchen bin«, stammelte sie, um ein unsinniges G e spräch zu eröffnen.
    Er nickte.
    »Aber sicher. Ich wußte das sofort, als du den Mund aufg e macht hast. Du wirkst auch anders.«
    »Du bist nicht – ähm – erstaunt?« fragte sie, verblüfft von seiner Sachlichkeit.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nee. Das ist – warte mal – allein dieses Jahr u n gefähr schon so oft gewesen.« Er hielt drei Finger hoch, und sie begriff, daß er nicht zählen konnte. Sie erschrak, als ihr klar wurde, daß sie es auch nicht konnte. Die Fähigkeit war gewissermaßen vo r handen, aber an sie heranzukommen, sie herauszuziehen und gebrauchen zu können, schien ihr unmöglich zu

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