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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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fügung stand.
    Die Brote rochen ausgesprochen ranzig, und Jill verzichtete, als man sie ihr anbot. Die anderen Ki n der schlangen sie jedoch gierig hinunter, und sie selbst bekam einen angemessenen A n teil von dem süßen Backwerk und den Brötchen, die, obwohl hart und altbacken, sehr gut schmeckten. Wenn man Hunger hat, spielt das keine Rolle, und sie wußte, daß ihr sogar die Br o te schmecken würden, wenn sie Heißhunger bekam.
    Der Appetit von Heller Stern des Nachthimmels, in dem sie jetzt steckte, war winzig, so daß Jill bald satt wurde. Es dauerte ein wenig länger, Schatten der Stadt zu sättigen, und am Ende war nicht mehr viel übriggeblieben. Schließlich drehte er sich um und sagte: »Also, sehen wir nach, ob wir dein Juwel fi n den können.«
    Sie standen auf, obwohl es noch einmal eine Viertelstunde dauerte, bis sie sich von allen verabschiedet hatten. Als sie we i tergingen, wagte Jill endlich wieder Fragen zu stellen.
    »Mir fällt auf, daß sich Mädchen und Jungen stets paarweise zusammentun«, stellte sie fest. »Woher kommt das?«
    »Für ein männliches Wesen schickt es sich nicht, zu betteln, wenn es nicht verkrüppelt ist«, erklärte der Junge. »Das heißt, betteln muß das Mädchen. Aber Mädchen dürfen Geld nicht anrühren oder ausgeben, deshalb tut man sich paarweise z u sammen.«
    Auch eine Verrücktheit, dachte sie.
    »Und wenn man keinen Partner findet oder er für einen zu alt wird, wie bei deinem Freund vorhin? Verhungert man dann?«
    Der Junge lachte in sich hinein.
    »Hat Flüsterer der Hohen Sumpfgräser so ausgesehen, als wäre er am Verhungern?«
    Sie mußte zugeben, daß der pausbäckige Knabe eher Diä t kost vertragen hätte, und sagte das auch.
    »Manchmal gibt es mehr Mädchen als Jungen, was sehr gut ist, weil dann für einen Jungen mehr als ein Mädchen betteln kann. Sobald ein Junge seine Partnerin verliert, tritt eben eine andere an ihre Ste l le. So habe ich dich bekommen – habe ich Heller Stern des Nachthimmels bekommen, meine ich – ach, du weißt schon, was ich meine.«
    Sie nickte.
    »Aber die hast du jetzt nicht«, stellte sie fest. »Was passiert, wenn es mehr Jungen als Mädchen gibt?«
    »Wenn die Zeiten gut sind, legen wir alle zusammen, um ihm auszuhelfen, und dann gibt es ja immer noch die Verkauf s stände und Gasthöfe. Wenn die Zeiten sehr schlecht sind und er verhungern muß, stirbt er vielleicht oder nimmt das Wagnis auf sich.«
    Sie gingen durch die breite Hauptstraße, und sie erkannte, daß die Stadt wirklich groß war und um die zehntausend Ei n wohner haben mochte. Sie gingen auf das höchste Gebäude in der Stadt zu - vor sich sah sie die Spitze des sonderbaren Pyr a midenturms.
    »Das Wagnis?« fragte sie.
    Er nickte grimmig.
    »Sich an den Heiligen Geist wenden und um göttliche Bar m herzigkeit beten.«
    »Bekommt man die?« fragte sie gebannt.
    Er lächelte spöttisch.
    »O ja, die bekommt man, nur fällt sie vielleicht nicht so aus, wie man meint. Man wird im Grunde an Ort und Stelle geric h tet, und wenn man für vollkommen würdig befunden wird, e r hält man auch, was man braucht. Wenn nicht, nun, ich habe erlebt, daß Kameraden auf der Stelle von einem Blitzschlag getötet oder in Büffel oder sogar in Mädchen verwandelt wu r den.«
    Der Abscheu, der aus der letzten Bemerkung sprach, gefiel ihr nicht, was sie auch sagte. Er grinste nur und zog die Schu l tern hoch.
    Sie seufzte und wechselte das Thema.
    »Was geschieht, wenn man erwachsen wird?« fragte sie. »Man darf dann doch nicht mehr betteln, wie du gesagt hast.«
    Er nickte bedauernd.
    »Die Mannheit bedeutet, daß man sich stets ehrenhaft verha l ten muß, und dazu gehört eine ehre n hafte Beschäftigung. Wenn du keine finden oder i r gendein Gewerbe lernen kannst – was schwerfällt, wenn man Waise ist –, wird man Pächter und arbe i tet draußen auf dem Land des Herrn für einen Anteil der Ernte.«
    Sie erkannte zumindest das aus ihrem Geschicht s unterricht. Feudalismus in Reinkultur. Die Armen verkauften sich gegen Nahrung, Kleidung, Unterkunft und Schutz an die Reichen. E i ne bedrückende, wenn auch sichere Zukunft, über die offensic h tlich nicht viel gesprochen wurde, wie sie seinem Verha l ten entnehmen konnte.
    »Ihr Mädchen habt es leicht«, fuhr er trotzdem fort. »Da kommt irgendeiner daher, nimmt euch mit und gibt euch alles, was ihr wollt, und ihr braucht ihm dafür nur kleine Kinder zu schenken. Selbst wenn ihr das nicht tut, bleibt immer noch der

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