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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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einen Meter lang und mühelos zu verwenden. Mehrmals klapperten sie in dem großen Sack, aber obwohl sie mehrmals fürchtete, daß man sie gehört haben mußte, wurde kein Alarm geschlagen. Sie ha t te in Alaska schon schwierigere Besteigungen g e macht. Kein Schnee, fast kein Wind und keine Pro b leme mit dem Sauerstoff.
    Sie ging es ruhig und langsam an und erreichte die Mauer mit den Wachen am Fuß des Turmes nach einer guten Stunde. Ein paarmal sah sie die Köpfe und Schultern von Wachen, die mit armbrustähnl i chen Waffen ausgerüstet zu sein schienen. Einer blickte sogar hinaus, aber niemand schien sie wahrz u nehmen.
    Den Ratschlägen folgend, schob Jill sich zur rechten Tur m seite am Meer. Sie konnte jetzt geradeaus hinaufsteigen und von den Männern auf den Wällen kaum bemerkt werden. Hier oben war es jedoch w e gen des Leuchtfeuers taghell, so daß sie sich völlig schutzlos vorkam.
    Das Glück blieb ihr treu. Sie erreichte nach weit e ren zwanzig Minuten die Turmspitze. Einmal, nur einmal ließ sie einen H a ken fallen, aber zum Glück fiel er weit hinaus, und bis er unten irgendwo au f prallte, übertönte ihn das Rauschen der Brandung.
    Das Leuchtfeuer selbst war ein riesiger polierter Spiegel, vor dem die heißlodernde Ölflamme stand. Das Feuer wurde durch einen an eine Art Hebel a n gebundenen Ochsen gedreht. Der Hebel ragte aus einer Drehscheibe heraus. Wie man den Ochsen hinauf – und wieder heruntertransportierte, war ein Rä t sel.
    Der Wachmann, der tatsächlich gelangweilt wir k te, gähnte, während er dem Ochsen folgte. Er trug ein Schwert, aber sonst waren keine Waffen an ihm zu sehen.
    Sie wartete auf ihrem unsicheren Standplatz knapp unter der Mauerkrone und ließ sich von ihrem Gehör sagen, wann der Ochse so weit entfernt sein mochte, daß sie es wagen konnte, hinaufzuklettern. Der Mann blieb bei dem Tier, konnte alle r dings auch nicht viel anderes tun, weil der Ochse kaum Platz zum Gehen hatte; wenn der Mann stehengeblieben wäre, hätte das Tier ihn bei der nächsten Runde ni e dertrampeln müssen. Außerdem qualmte es stark, und die heiße Flamme tanzte – aber wenn er hinter dem Ochsen blieb, hatte er den Spiegel zw i schen sich und der Flamme, was ein wenig angenehmer war.
    Endlich ging der Mann hinein, um seine Pumpen und Hebel zu betätigen und Brennstoff in den Behä l ter zu füllen. Es war dort heiß und unbehaglich, und er beeilte sich. Jill wartete das erstemal ab, weil sie sehen wollte, wie das vor sich ging. Er kam heraus und trat sofort wieder hinter den Ochsen. Das war günstig.
    Genauso wie Wasser im Topf, auf das man achtet, nie zu si e den scheint, wollte der Brennstoffbehälter nicht leer werden. Jills Fuß- und Beinmuskeln b e gannen heftig zu schmerzen, und in ihrer Einbildung – sie hoffte, daß es nur Einbildung war – drohte sich der Haken zu lockern. Sie beherrschte sich aber, und als der Mann schließlich davonging, um erneut Brennstoff nachzufüllen, stieg sie hinaus und vor dem Ochsen hinein. Das Tier sah sie kurz an, blieb aber nicht stehen. Sie schlich lautlos weiter, bis sie davon überzeugt war, so weit herumgekommen zu sein, daß der Mann sie nicht würde sehen können. Die La m pe war schrecklich heiß, und sie begann sofort, stark zu schwi t zen.
    Als der Mann herauskam, um wieder hinter den Ochsen zu treten, rollte sie sich in die Lichtanlage und kroch auf dem Bauch zu der kleinen Öffnung vor einer Steintreppe. Das wird eng werden, dachte sie, aber eine andere Möglichkeit hatte sie nicht. Für Augenblicke würde sie keine zwei Meter von der Flamme entfernt sein.
    Den Spiegel als Abschirmung nutzend, stand sie blitzschnell auf und hetzte genau im richtigen A u genblick zur Treppe. Die Hitze war beinahe uner t räglich, aber sie gelangte rasch in das Loch und blieb stehen, um Atem zu holen und ihren Körper abkü h len zu lassen. Sie war schweißüberströmt und kam sich vor, als hätte sie hohes Fieber.
    Unten war es dunkel, abgesehen von einem Lichtstrahl, der oben durch die Öffnung fiel. Sie konnte die Unterseite der Drehscheibe sehen und ihr Kna r ren hören, selbst die Schritte von Mann und Tier, aber sonst rührte sich nichts.
    Kein Mensch konnte die Arbeit als Leuchttur m wärter lange aushalten. Jill war überzeugt davon, daß der Wachtposten oft ausgewechselt wurde, vielleicht alle ein, zwei Stunden. Es kam nicht darauf an. Sie hatte vor, den Postenwechsel hier auf den Stufen abzuwarten. Das bedeutete freien Zugang nach u n ten.
    Zum

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