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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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ehrfürc h tig ausgesprochen: »A-bad-don! A-bad-don!«
    Über dem Steinaltar begann vor dem schwarzen Hintergrund ein Umriß aufzutauchen, weder Materie noch Energie, der sich wand und krümmte. Ein Gesicht entstand – riesenhaft, giga n tisch, grauenhaft tierisch und bösartig grinsend, ein satanischer Ziegenbockschädel, der reine Macht und das absolut Böse au s zustrahlen schien.
    Mac war beeindruckt, soviel gestand er sich ein.
    Der Chor intonierte immer wieder den Namen, nun aber in freudiger Begrüßung, und die unsichtb a re Gemeinde schloß sich in gedämpftem, achtung s vollem Flüstern an.
    Der Gesang wurde schneller und immer schneller, bis er sich zu einem wilden, beinahe wahnsinnigen Flehen steigerte. Der Chor war wie im Fieber, von Leidenschaft überwältigt, rasend …
    »A-bad-don! A-bad-don! Abaddon! Abaddon! Abaddon a bad-donabaddonabaddon!«
    Dann brach der Lärm plötzlich ab, und alles war totenstill, aber in der Stille schwang ungeheure E r wartung mit.
    Die Erscheinung hinter dem Altar begann zu spr e chen.
    »Wer ruft Abaddon?« fragte sie dröhnend, mit e i ner Stimme von ungeheurer Tiefe und unvorstellb a rem Alter.
    »Ich war es!« schrie Mac Walters, so laut er kon n te.
    »Von wem und woher kommst du?« fragte der große Te u felsschädel. »Und welche Kühnheit verle i tet dich, vor Abaddon zu treten?«
    »Ich komme von Asmodeus, auch Mogart genannt«, antwo r tete er. »Ich komme als sein Vertreter mit einem Vorschlag, einer Wette, einem Wet t kampf. Hör auf mit diesem Theater, damit wir das besprechen können. Das ist ja alles sehr ei n drucksvoll, aber spar dir das für die ahnungslosen Massen.«
    Die Wut des Riesenschädels war schrecklich a n zusehen.
    »Du wagst es, Abaddon, den Fürsten der Dunkelheit, zu ve r spotten? Weshalb soll der große und al l mächtige Abaddon dich nicht einfach an Ort und Stelle vernichten und seiner Wege g e hen?«
    Mac erschrak ein wenig. Sein Auftreten als mutiger Herau s forderer in Ehren, aber der Dämon konnte ihn tatsächlich mit einem Fingerschnippen vernic h ten – und er glaubte vielleicht wirklich an das Ganze hier. Nachdem er zwei andere seiner Sorte gesehen hatte, wunderte Mac sich über gar nichts mehr.
    »Soviel ich weiß, ist Asmodeus König der Däm o nen und im Teufelspantheon Zweiter hinter Luzifer selbst«, antwortete er kühn. »Kurz gesagt, er steht im Rang über dir, wenn du auf di e sen Dingen bestehst. Aber man hat mir gesagt, daß der große Abaddon für Wetten etwas übrig hat. Ich komme mit einem Vo r schlag für ein Glücksspiel von Asmodeus persönlich, wie du an dem Mal an meiner Hand sehen kannst. Wenn ich mich irre, wenn der große Abaddon faire Wetten nicht verträgt und nur auf Sicherheit aus ist, werde ich mich entfernen und das melden.«
    Der boshaft grinsende Bockschädel schien nachzudenken. Schließlich fragte er mit seiner erschr e ckenden Stimme: »Wenn dem so ist, warum hat A s modeus einen Vertreter geschickt und ist nicht selbst gekommen? Weshalb muß ich mich mit einem V a sallen abgeben?«
    Mac atmete ein wenig auf. Der Dämon hätte keine Fragen gestellt, wenn er nicht wenigstens interessiert gewesen wäre. Mac beherrschte sich jedoch. Aba d don hatte das Angebot noch nicht angenommen. Mac fragte sich, wo der Dämon in Wah r heit sein mochte, und fühlte sich auf einmal unsicher. Was, wenn der Dämon gar nicht zur Stelle war und diese Ersche i nung nur ein weiteres Produkt seiner Einbildung da r stellte?
    »Du weißt sehr wohl, wo Mogart ist«, sagte er tonlos und angewidert. »Er sitzt auf seiner Dasein s ebene in einer Bar und ist stern-hagelvoll.«
    Der Schädel schien kurz zu erstarren, dann begann er zu l a chen, immer lauter und schallender, bis das Gebäude in den Grundfesten zu erzittern schien. Im nächsten Augenblick war das Wesen verschwunden und ließ nur das Echo seiner Heite r keit zurück, aber eine dünne, hohe Stimme lachte leise in Macs Nähe weiter.
    Walters fuhr herum. Nicht weit hinter ihm saß Abaddon. Er lachte noch immer und sah genauso aus wie Asmodeus Mogart.
    Der Dämon trug ein geblümtes Hawaiihemd und ausgebeulte Jeans zu Stiefeln. Er grinste ihn an und klatschte in die Hände.
    »Sehr gut!« sagte er belustigt, dann schaute er sich in der Kirche nachdenklich um. »Offenbar muß das Schauspiel noch ein wenig verfeinert werden.«
    Mac lächelte unwillkürlich.
    »Das würde ich nicht sagen. Wenn jemand nicht von der Universität, dem Wahrscheinlichkeitsamt und ein paar

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