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Fuer Akkie

Fuer Akkie

Titel: Fuer Akkie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Vriens
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charmantestes Lächeln.
    »Schön, dann kann ich vielleicht auch mal was sagen: Das ist euer letztes Jahr hier an der Schule. Wir werden noch gemeinsam auf Klassenfahrt gehen, das Abschiedsmusical aufführen, das 25-jährige Jubiläum unserer Schule feiern …«
    »Aber die Jungs …«, unterbrach Akkie.
    Ina ignorierte den Zwischenruf. »… und es stehen noch viel mehr schöne Sachen auf dem Programm. Ist es denn so viel verlangt, dass ihr euch ein bisschen Mühe gebt? Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich möchte dieses Jahr genießen und Spaß an den vielen Extras haben. Aber wenn ihr euch so aufführt, finde ich es hier unerträglich. Wer hat etwas Vernünftiges dazu anzumerken?«
    Laurens meldete sich. »Ina, ich glaube, dass manche Jungs einfach neidisch sind, weil Akkie besser Fußball spielt als sie. Die hat’s echt drauf.«
    Tamara stieß Laurens in die Seite.
    »Und Tamara natürlich auch, die ist auch total gut«, ergänzte Laurens und fügte mit einem Blick in die Runde noch schnell hinzu: »Und die anderen Mädchen genauso …«
    Annemieke kicherte. »Ich kann nicht mal Fußball spielen.«
    Joep protestierte. »Ich und neidisch? Ganz sicher nicht!«
    »Ich schon«, sagte Laurens und wurde purpurrot im Gesicht.
    Die ganze Klasse starrte ihn an. So viel Offenheit musste man erst einmal verdauen. Oder wollte er sich nur einschleimen?
    Joep verdrehte die Augen und zischte seinem Nachbarn zu: »Der wieder … Ein Herz aus Gold …«
    Annemieke, die an Laurens’ anderer Seite saß, flüsterte: »Aber er hat recht, ihr seid neidisch!«
    Ina machte ihnen ein Zeichen, dass sie still sein sollten, und sagte: »Laurens, sprich ruhig weiter.«
    »Na ja, ganz einfach … wenn Akkie mir den Ball abnimmt, ist mir das peinlich, weil sie ein Mädchen ist.«
    »Das macht doch nichts«, sagte Akkie.
    »Ja, aber Mädchen sind anders. Ich meine …«
    »Was meinst du?«
    »Na, einfach anders.«
    »Sie kriegen Brüste«, platzte Brammie heraus.
    Hier und da erklang noch unterdrücktes Kichern, als Akkie trocken zu Protokoll gab, dass sie noch keine Brüste habe. Ina, die groß und ziemlich rundlich war, setzte sich kerzengerade hin und sah prüfend an sich herab: »Dann darf ich wahrscheinlich nicht mitmachen …«
    »Aber klar doch!«, rief Akkie. »Ich fände es genial, wenn du mitspielen würdest.«
    »Schade, dass Fußball einfach nicht mein Ding ist«, erwiderte Ina, »sonst würde ich über den Platz ferkeln, dass euch Hören und Sehen vergeht!«
    Die ganze Klasse lachte.
    Nur Joep war noch nicht zufrieden. »Ina, was machen wir denn jetzt wegen dem Fußballspielen?«
    »Ich finde, jeder sollte mitmachen dürfen. Wir sind hier immerhin die Martin-Luther-King- Schule. Unser Namensgeber hat dafür gekämpft, dass alle Menschen dieselben Rechte bekommen. Da werden wir es doch wohl hinbekommen, dass alle Schüler gleiche Rechte auf dem Fußballplatz haben!«
    »Aber konnte Martin Luther King denn überhaupt Fußball spielen?« So einfach ließ Frenklin nicht locker.
    »Das weiß ich nicht, und eigentlich tut das auch gar nichts zur Sache. Selbst wenn wir Langer-Lulatsch-Schule heißen würden, wäre ein bisschen Toleranz nicht verkehrt.«
    »Was bedeutet Toleranz, Ina?«, wollte Arno wissen, und ein paar Kinder stießen tiefe Seufzer aus. Typisch Arno! Sobald Ina etwas »Erwachsenes« sagte, hob er garantiert den Finger.
    »Dass man aufeinander Rücksicht nimmt«, antwortete Ina, »und einfach mit Spaß Fußball spielt und zwar ohne zu foulen oder zu ferkeln.«
    »Aber die Jungs …«, fing Akkie wieder an.
    »Davon will ich jetzt gar nichts hören, mein Unschuldslämmchen«, sagte Ina streng. »Wir beenden dieses Thema, und ich werde mir eine Lösung einfallen lassen. Heute Nachmittag reden wir weiter. Ab auf eure Plätze! Jetzt sind Kängurus, Koalabären und Schnabeltiere dran.«
    Die Kinder nahmen ihre Stühle und gingen zu ihren Plätzen zurück. Im Vorbeigehen flüsterte Joep Akkie zu: »Nach der Schule krieg ich dich, du dummes Känguru!«
    Akkie wies auf seine Zahnspange und zischte: »Schnabeltier!«
    Joep wollte ihr einen Schubs geben, aber Akkie wich geschickt aus.
    »Ina!«, rief Joep.
    »Nein, ich will nichts mehr hören. Schlagt euer Erdkundebuch auf Seite dreiundzwanzig auf. Wir sehen uns die Landkarte an.«
    Um die wilde Bande ein wenig zu beruhigen, erzählte die Lehrerin der Klasse von ihrer Australienreise. Damit gelang es ihr sogar, die Streithähne Joep und Akkie in ihren Bann zu ziehen. Aber

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