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Fuer Akkie

Fuer Akkie

Titel: Fuer Akkie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Vriens
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Mann, schau nicht so böse!«, antwortete sie glucksend. »War das nicht cool? Ina auf dem Fahrrad mit Brammie hinten drauf …«
    Elise ließ sich als erste von Akkies Gelächter anstecken, und bald hielten sich alle den Bauch, bis sie von einer schneidenden Stimme unterbrochen wurden: »Ibrahim, her mit dem Rad, aber schnell!«
    Brammie zuckte zusammen. »Mist, meine Mutter!«
    Am Rand der Wiese stand eine Frau und schüttelte drohend die Faust.
    Brammie stieg schnell auf das Rad und fuhr zu ihr hinüber. Schimpfend übernahm sie das Fahrrad und fuhr davon. Brammie rannte hinter ihr her und rief etwas auf Arabisch.
    »O je«, sagte Ina lakonisch. »Ich muss sie unbedingt nachher anrufen. Immerhin konnten Brammie und ich dank des Fahrrads schlimmeres Blutvergießen verhindern.« Sie stand auf und klopfte sich die Hose aus. »Ansonsten habe ich jetzt keine Lust auf schwierige Gespräche. Aber eins kann ich euch jetzt schon sagen: Hier wird nicht mehr gekämpft, sonst ist ein für alle Mal Schluss mit Fußballspielen in der Pause. Ist das klar?«
    »Ja, Ina«, antworteten Akkie und Joep genervt.
    »Seid ihr sicher?«
    »Ja, ganz bestimmt.«
    »Dann ist es ja gut. Bis heute Nachmittag.« Ina drehte sich entschlossen um und machte sich mit großen Schritten auf den Rückweg.
    Als sie außer Hörweite war, sagte Laurens: »Verrücktes Huhn.«
    Joep stand auf und nahm seine Spange von der Bank.
    »Freunde?«, fragte Akkie, als sie auch aufstand, und hielt Joep versöhnlich die Hand hin.
    Joep schüttelte den Kopf: »Nix da. Freunde auf gar keinen Fall, aber von mir aus Frieden.« Darauf gab er ihr die Hand, wandte sich um und ging ein paar Meter, bevor er sich noch einmal umdrehte und drohend ergänzte: »Vorläufig.«
    »Okay«, sagte Akkie, »aber mein Taschentuch will ich wiederhaben.«
    Joep fasste sich kurz an die Wange und merkte, dass sie noch immer blutete. »Morgen. Ich frage meine Mutter, ob sie es wäscht.«
    »Gut«, sagte Akkie.
    Joep lief Richtung Parkausgang, und Frenklin rannte hinter ihm her.
    »Sakradi, Akkie!«, rief Elise und zeigte auf den Riss in Akkies Jacke.
    »Was sagst du da?«, fragte Laurens verblüfft.
    »Sakradi! Das ist ein Fluch aus unserer Gegend.«
    »Sakradi!«, wiederholte Laurens anerkennend. »Klingt witzig.«
    Akkie setzte sich auf die Bank und begutachtete den Riss. Sie zuckte mit den Schultern und sagte: »Es ist eh nur ’ne alte Jacke.«
    »Na, wenn ich so nach Hause komme, krieg ich was zu hören. Wisst ihr noch, damals nach dem Fußballspiel?« Elise äffte die Stimme ihrer Mutter nach: »Kind, deine Schuhe sind wieder völlig ruiniert!«
    »Sakradi!«, ergänzte Laurens trocken, und Akkie setzte sich lachend neben ihre Freunde.
    »Ihr seid gleich stark, Joep und du«, stellte Laurens fest.
    »Dann ist das ja wenigstens geklärt!«, entgegnete Akkie kurz angebunden, aber sie schien erleichtert zu sein. Joep und sie hackten schon seit Wochen aufeinander herum – das Gewitter musste sich einfach mal entladen.
    »Findet ihr Ina eigentlich alt?«, wechselte Elise das Thema. Sie wollte nicht mehr über die Schlägerei sprechen.
    »Ein bisschen schon«, sagte Laurens. »Ich glaube, wenn ihr Mann nicht gestorben wäre, hätte sie auch schon längst aufgehört zu unterrichten.«
    »Sie war verheiratet?«, fragte Elise erstaunt.
    Laurens nickte. »Ist schon ein paar Jahre her. Wir waren noch gar nicht lange auf der Schule, als Ina in Pension gehen wollte. Aber dann ist ihr Mann ganz plötzlich gestorben, und sie hat es sich anders überlegt.«
    »Das ist ganz schön blöd«, sagte Elise.
    »Wieso?«, fragte Laurens.
    »Na ja, das mit ihrem Mann.«
    »Da kann doch der Mann nichts dafür, wenn er stirbt«, antwortete Laurens.
    »Nein, das meine ich doch gar nicht. Es ist blöd für Ina, dass sie jetzt allein ist. Warum heiratet sie nicht einfach einen Kollegen? Henk zum Beispiel.«
    Laurens sah sie verständnislos an.
    »Das geht doch?«, meinte Elise. »Wäre das nicht wahnsinnig romantisch?«
    Laurens schüttelte den Kopf. »So was können sich echt nur Mädchen ausdenken.«
    »Ich weiß nicht, was du meinst!«, rief Elise beleidigt. »Das ist doch eine super Idee, Henk ist schließlich auch allein.«
    »Aber deshalb braucht man doch nicht gleich zu heiraten? Und Henk ist ein echter Fußballfan. Der ist doch nix für Ina!«
    Laurens und Elise hatten sich so in ihrer Diskussion verrannt, dass keiner von ihnen merkte, wie Akkie neben ihnen zusammensackte. Sie bekam kaum Luft und hielt

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