Fuer Akkie
sich den Bauch.
Als Laurens ihr leises Röcheln hörte, stieß er Elise an.
»Hey Akkie, alles klar?«, fragte Elise.
»Es drückt irgendwie so, mir ist total schlecht«, stöhnte Akkie.
Laurens kauerte sich vor sie auf den Boden und sah ihr forschend ins Gesicht. »Akkie, du bist ja kreidebleich. Du musst nach Hause.«
»Ja, ja … Bitte bringt mich nach Hause!« Mühsam stand sie auf.
Laurens legte einen Arm um sie, und Elise nahm ihre Hand.
Akkie holte ganz tief Luft. »Es geht schon wieder.« Aber so richtig überzeugend klang sie nicht.
»Daran ist nur dieser miese Joep schuld«, rief Elise empört.
Akkie schüttelte den Kopf. »Nein … nein, das stimmt nicht. Das hatte ich schon mal. Gestern Abend zu Hause ist es auch passiert. Einfach so.« Sie entzog Elise ihre Hand und schüttelte Laurens’ Arm ab. »Schon gut.«
Zu dritt verließen sie den Park. Akkie bekam die Füße kaum vom Boden und bemerkte den besorgten Blick nicht, den Elise Laurens hinter ihrem Rücken zuwarf.
»Es ist nicht mehr weit«, sagte er beruhigend.
Sakradi!
Als sie bei Akkie zu Hause ankamen, war ihr nichts mehr anzumerken. Sie hatte wieder Farbe im Gesicht und schritt zügig aus.
»Ich schaffe es jetzt auch allein«, wandte sie sich bestimmt an Laurens und Elise. »Meine Mutter wird doch bei so was immer gleich panisch. Dann schreit sie rum und alles fällt ihr aus der Hand.«
»Aber du musst ihr schon sagen, was passiert ist«, meinte Elise besorgt.
»Ach, mal sehen. Tschüss!« Akkie bog in den Pfad neben ihrem Haus ein.
»Das muss sie selbst wissen.« Laurens zuckte mit den Achseln und fügte hinzu: »Ich gehe jetzt mittagessen. Bis nachher.«
Elise wollte ihm folgen, aber plötzlich fiel ihr ein, dass bei ihr ja über Mittag niemand zu Hause war und sie eigentlich bei Akkie essen sollte. Das hatte sie total vergessen! Mit einem kräftigen »Sakradi!« folgte sie ihrer Freundin, durchquerte den großen Garten und öffnete die Küchentür auf der Rückseite des Hauses. Akkie saß bereits mit unschuldigem Gesicht am Tisch, einen großen Stapel Butterbrote vor sich. Sie verfütterte gerade ein Stückchen Fleisch an ihren Kater Kareltje, der sich genüsslich auf dem Tisch ausgestreckt hatte.
Akkies Mutter stand mit hochrotem Gesicht in der Küche.
»Hallo, Loes«, sagte Elise. »Ich bleibe über Mittag hier.«
»Elise! Komm doch rein«, forderte Akkies Mutter sie aufgeregt auf. »Erzähl mir doch bitte, was hier los ist. Akkies Jacke ist zerrissen, und ihr Arm ist voller blauer Flecken. Ist sie in eine Schlägerei geraten?«
»Awes hab so slimm«, sagte Akkie mit vollem Mund. Sie schluckte den Bissen hinunter und wiederholte: »Alles halb so schlimm.«
»Von wegen halb so schlimm«, sagte Loes. Sie schob Akkies Ärmel hoch. Der Arm war von Blutergüssen übersät.
»Sakradi!«, rief Elise so laut, dass Kareltje erschrocken vom Tisch sprang.
»Ich will wissen, wie das passiert ist, und zwar ein bisschen plötzlich«, fuhr Akkies Mutter fort und sah Elise fragend an. »Hat Akkie sich geprügelt, ja oder nein?«
»Na ja«, setzte Elise an, »vielleicht ein klein wenig, aber …«
Mit vollem Mund protestierte Akkie: »Daf ischt nift wahr.«
»Ich meine«, sagte Elise schnell, »sie hat ein bisschen mit Joep gerauft, aber so hart ging es nicht zur Sache.«
»Ach nein?«, rief Loes. »Und das da?«
»Hm.« Elise wusste nicht recht, wie sie sich aus der Sache herauswinden sollte. »Es ist vielleicht ein bisschen sehr blau.« Sie sah Akkie hilflos an, aber die legte den Finger auf den Mund.
Ihre Mutter bemerkte es natürlich. »Was verschweigt ihr mir?«, fragte sie streng.
»Nichts«, sagte Akkie störrisch.
Loes setzte sich ihr gegenüber an den Tisch und nahm ihre Hand. »Akkie, was ist los? War dir wieder komisch?« Alle Strenge fiel plötzlich von ihr ab. Sie klang nun nur noch besorgt.
»Nein!«
»Doch!« Elise schlug sich die Hand vor den Mund, aber da war es ihr schon herausgerutscht.
»Na gut, dann gehen wir jetzt sofort zum Arzt«, entschied Loes energisch.
»Da sind wir doch letzte Woche schon gewesen«, protestierte Akkie. »Du hast immer gedrängt, weil meine Halsschmerzen nicht weggegangen sind, aber der Arzt sagt, da fehlt nichts. Eine einfache Erkältung, sonst nichts. Das hier ist genauso.«
Ihre Mutter stand mit einem Ruck auf. »Nein, Akkie, ich rufe den Arzt an! Keine Widerrede.«
Akkie schnappte nach Luft, schluckte die Entgegnung aber hinunter, während ihre Mutter im Flur
Weitere Kostenlose Bücher