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Fuer alle Faelle Emma

Titel: Fuer alle Faelle Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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glauben konnte. »Hör mal, du solltest dich über diesen Quatsch wirklich nicht so aufregen«, fuhr er fort. »In drei Tagen erinnert sich sowieso kein Mensch mehr an die Sache. Am besten tust du einfach so, als wäre dir das dumme Gelaber total egal. Je weniger du dich darum kümmerst, desto schneller lassen dich die anderen in Ruhe. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.«
    »Aber ich hasse es nun mal, ausgelacht zu werden!« Ich seufzte. »Auf jeden Fall hatte ich einen total schrecklichen Vormittag. Und dann hab ich mich auch noch mit Bastian verkracht. Der fand die Sache mit dem Kussprojekt nicht so lustig. Mann, war der sauer
    »Ist Bastian dein Freund?«, fragte Daniel.
    Ich nickte und murmelte: »Zumindest war er das bis heute ...«
    »Ach, der beruhigt sich schon wieder«, sagte Daniel. »Und wenn nicht, machst du eben einfach Schluss. Einen besseren Typen als den findest du auf jeden Fall.«
    »Wie kommst du denn darauf?«, fragte ich überrascht. »Du kennst Bastian doch gar nicht, oder?«
    Daniel wurde rot. »Na ja, nur vom Sehen. Aber ich hab zufällig mitbekommen, wie er dir gestern den Fußball an den Kopf geschossen hat ...«
    Ich merkte, wie ich ebenfalls rot anlief. Daniel hatte offenbar alle peinlichen Szenen mitbekommen, in die ich in den letzten Tagen geraten war. Er musste mich ja für total bescheuert halten!
    »Das mit dem Fußball hat Bastian aber nicht mit Absicht gemacht«, sagte ich schnell. »Und er hat sich dafür entschuldigt.«
    »Kann schon sein. Aber als seine Freunde dumme Sprüche gemacht haben, war er so klein mit Hut.« Daniel zeigte mit zwei Fingern, wie klein Bastian gewesen war. »Den Blödmännern hätte ich was erzählt! Wenn ich eine Freundin hätte, würde ich mich von meinen Kumpels nicht so blöd anmachen lassen.«
    »Du hast aber keine Freundin«, sagte ich. »Oder?«
    Daniel schüttelte den Kopf. »Nö. Ich glaube, die meisten Mädchen haben Angst vor mir. Zumindest die aus meiner Klasse.«
    »Wenn du mit allen Mädchen so umgehst wie mit Mona, ist das auch kein Wunder.«
    »Ich hab Mona in letzter Zeit total in Ruhe gelassen!«, verteidigte sich Daniel.
    »Ja, aber nur, weil du Schiss hast, dass Tim und ich dich sonst verpfeifen. Dann würdest du nämlich ziemlichen Ärger bekommen.«
    »Stimmt«, gab Daniel zu. »Aber es gibt noch einen anderen Grund.«
    »Ach ja?«, fragte ich. »Und der wäre?«
    Ehe Daniel antworten konnte, kam Papa herein. Er hatte zwei große Nudelpackungen dabei und sah ziemlich abgehetzt aus.
    »Hallo, Emma«, begrüßte er mich. »Tut mir leid, dass ich zu spät bin. Wir können gleich essen. Was macht die Soße, Daniel?«
    »Ist fertig«, antwortete Daniel.
    Papa ging zum Herd und probierte einen Löffel voll. Er machte ein überraschtes Gesicht. »Hmmm – die schmeckt richtig gut!«
    »Tja, vielleicht lernst du ja allmählich doch noch kochen«, sagte Daniel und grinste. »Also dann – guten Appetit.«
    »Willst du nicht mitessen?«, fragte Papa und hielt die beiden Nudelpackungen hoch. »Es ist genug für alle da.«
    »Nö, hab keinen Hunger.« Daniel ging zur Küchentür. Bevor er sie öffnete, sah er noch einmal zu mir hinüber. »Hey, Emma! Das wird schon wieder.«
    Ehe ich etwas sagen konnte, war er auch schon aus der Küche verschwunden.

 
 
13. Kapitel
Klaus Reicherts gibt's
wie Sand am Meer
 
    eht mal, was ich hier habe!« Tim kam die Dachbodentreppe hinauf und wedelte mit einem Blatt Papier.
    Mona, die in ihrer Zimmerecke gerade Flöte übte, hörte auf zu spielen und sah Tim neugierig an.
    Ich nahm die Ohrstöpsel aus den Ohren und richtete mich in meiner Hängematte auf. »Was ist los?«
    Seit Mona mir ihre Ohrstöpsel geliehen hatte, machte es mir überhaupt nichts mehr aus, wenn sie stundenlang »Im Märzen der Bauer« oder andere schreckliche Volkslieder übte. Ich lag dann einfach friedlich in meiner Hängematte, hörte das Blockflötengedudel nur wie aus weiter Ferne und träumte vor mich hin.
    »Ich hab euch eine Liste ausgedruckt mit allen Klaus Reicherts, die ich im Internet gefunden habe«, sagte Tim und hielt stolz einen Zettel hoch.
    »Wahnsinn!«, quiekte Mona und schnappte sich mit leuchtenden Augen das Blatt. Doch während sie die Liste überflog, wurde ihr Gesicht immer länger. »Du meine Güte!«, hauchte sie schließlich. »Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele Klaus Reicherts gibt!«
    »Der Name ist leider nicht gerade selten«, sagte Tim. »Ich hab in verschiedenen Telefonverzeichnissen gesucht und

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