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Fuer alle Faelle Emma

Titel: Fuer alle Faelle Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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Klaus. Und ich musste plötzlich so sehr lachen, dass ich einen Schluckauf bekam. Eins war sicher: Wenn Nadine nach diesem Zusammentreffen mit unserer durchgeknallten Familie immer noch mit Klaus zusammen sein wollte, musste es wirklich die große Liebe sein!

 
 
12. Kapitel
Verrat!
 
    m nächsten Morgen wartete ich vor der Schule auf Bastian, um das mit dem Vertragen so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen, sagt Oma immer.
    Ich musste grinsen, als ich daran dachte, wie empört Oma gestern gewesen war, als sie Nadine für das neue Aktmodell gehalten hatte. Und Nadine erst! Mama war die ganze Sache natürlich total peinlich gewesen. Zum Glück hatte Nadine es mit Humor genommen, nachdem sie sich vom ersten Schock erholt hatte. Eigentlich ziemlich nett von ihr. Keine Ahnung, wie Klaus an so eine coole Freundin gekommen war.
    Als es klingelte, war Bastian immer noch nicht aufgetaucht. Entweder hatte er verschlafen oder erst zur zweiten Stunde Unterricht. Egal, dann würde ich eben in der Pause mit ihm reden.
    Ich lief schnell in meine Klasse und ging zu dem Tisch, der jetzt mir allein gehörte. Seit Lea mit Simone zusammensaß, war der Platz neben mir frei. Jedes Mal, wenn ich den leeren Stuhl sah, musste ich schlucken. Dann fiel mir immer ein, wie lustig es manchmal mit Lea gewesen war, als wir noch beste Freundinnen gewesen waren. Aber das war jetzt vorbei. Lea war nicht mehr meine Freundin und damit basta.
    Ich warf einen schnellen Blick zum anderen Ende des Klassenraums hinüber. Lea und Simone hatten schon wieder die Köpfe zusammengesteckt und gackerten wie zwei Hühner. Total albern!
    »Hey, Emma!«, rief Tobias. »Heute schon geküsst?« Er spitzte die Lippen und machte schmatzende Knutschgeräusche.
    Lukas, Tobias' bester Freund, machte ein flehendes Gesicht. »Ich will auch einen Kuss, Emma!«
    »Ich auch, ich auch!«
    Plötzlich begannen alle Jungs wie die Verrückten zu grölen und in der Luft herumzuküssen. Ich kam mir vor, als wäre ich im Irrenhaus.
    »Habt ihr sie noch alle?«, rief ich. »Haltet gefälligst die Klappe, ihr Idioten!«
    Ich sah, dass Simone und die anderen Mädchen sich fast scheckig lachten. Lea lachte auch mit, und ich wurde superwütend. War meine ganze Klasse plötzlich verrückt geworden?
    »Erzähl doch mal, Emma!«, rief Tobias. »Wie läuft denn dein Kussprojekt so?«
    Vor lauter Schreck wäre ich fast in Ohnmacht gefallen. Ich starrte Tobias mit offenem Mund an und wurde knallrot. Woher wusste der Blödmann von dem Kussprojekt? Das war doch Leas und mein Geheimnis!
    Ich dachte fieberhaft nach, und plötzlich ging mir ein Licht auf. Eigentlich war die Sache glasklar. Es wussten nur zwei Menschen von dem Kussprojekt: Lea und ich. Und ich hatte es keiner Menschenseele erzählt. Die Erkenntnis traf mich wie ein Blitz: Lea hatte gequatscht!
    Ich schaute zu ihr hinüber. Unsere Blicke trafen sich, und Lea sah schnell weg. Simone liefen neben ihr vor Lachen die Tränen über die Wangen, aber Lea lachte nicht mehr. Sie sah ein bisschen erschrocken aus und hatte rote Flecken auf den Wangen. Ganz klar: Lea hatte ein superschlechtes Gewissen.
    Eigentlich war die Sache mit dem Kussprojekt ja ihre Idee gewesen. Vor einiger Zeit wollte sie plötzlich unbedingt küssen lernen. Darum hatten wir das Kussprojekt ins Leben gerufen. Leider musste sich Lea ausgerechnet Tim als Kussobjekt aussuchen und sich dann auch noch in ihn verknallen. Schöner Mist! So gesehen war das Kussprojekt ein totaler Reinfall gewesen. Und ich hatte meinen ersten Kuss nun sogar ganz ohne Leas Unterstützung gekriegt.
    »Ich könnte mich kringelig lachen!«, quiekte Simone. »Ein Kussprojekt! So was Verrücktes hab ich noch nie gehört!«
    Neben ihr stießen sich Lisa und Melanie gegenseitig an. »Wie funktioniert denn so ein Kussprojekt?«, fragte Lisa und kicherte albern. »Hältst du regelmäßig Übungsstunden mit Bastian ab?«
    »Genau! Erst üben sie Küssen für Anfänger und dann Küssen für Fortgeschrittene!«, rief Melanie. Sofort grölte die ganze Klasse wieder los.
    Ich stand einfach nur da und wünschte mir, augenblicklich im Erdboden zu versinken. Oder tot umzufallen. Oder Lea zu erwürgen. So etwas Peinliches hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt!
    Aber bevor ich im Erdboden versinken, tot umfallen oder Lea erwürgen konnte, kam Frau Meisner in die Klasse, und es kehrte wieder Ruhe ein. Die anderen hörten auf zu lachen,

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