Fuer den Rest des Lebens
des Jungen sank.
Bist du in Ordnung, Papa?, fragte sein Sohn vorsichtig, und Avner richtete sich sofort auf, es dauert noch Jahre, fast sechs, versuchte er sich zu ermutigen, ich muss mir jetzt noch keine Sorgen machen, und er verkündete mit fröhlicher Stimme, dann gute Nacht, Süßer, wir haben also abgemacht, dass wir morgen Abend joggen, vergiss es nicht, dann knipste er das Licht aus und trödelte im Flur, schaute sich um, wo ist sie jetzt, wie sehr wird er sich anstrengen müssen, sie zu versöhnen, es ist nicht logisch, jeden Abend drei Feuer zu löschen, so sollte es nicht sein, und wieder dachte er an den Toten, als er noch lebte, als er noch gesund war, musste auch er zwischen seiner Frau und den Kindern hin und her wandern? Vermutlich nicht, sie hatte ja ausdrücklich gesagt, was für eine wunderbare Familie sie gewesen waren, und er akzeptiert ihre Aussage, obwohl er mit eigenen Augen Dinge gesehen hat, die ihr verborgen geblieben waren, bei wunderbaren Familien passiert alles auf natürliche Weise, nicht mit solchen Anstrengungen.
Was willst du, du hast damit angefangen, er weiß, was sie zu ihm sagen wird, wenn er es wagt, sich zu beklagen, und vielleicht ist sie im Recht, zumindest in bestimmten Fällen, ihr giftiger Eifer muss ein Beweis für ihr Rechthaben sein, oder zumindest für ihre tiefe und starke Überzeugung, die er selbst bei familiären Angelegenheiten nur schwer empfinden kann, vielleicht war ihm diese Fähigkeit auch vor Gericht schon verloren gegangen, und er erinnert sich an den heutigen Prozess. Vor ein paar Jahren hätte er noch klar und kämpferisch dagestanden, als Verteidiger der Menschheit, hätte den Zeugen dazu gebracht, sich für die natürlichsten Gefühle wie Lebenslust und Vaterlandsliebe zu schämen, während er heute von Zweifeln zerfressen stotterte und sich mit Theorien herumschlug, als wäre er ein Elektriker, und mit seinen Sandalen herumtappte, während die Gerechtigkeit leichtfüßig von einer Zeugenaussage zur anderen tanzte und Staubwolken hinterließ, und er betritt hastig das Wohnzimmer, versucht, den letzten Rest der Nachrichten noch zu erwischen, hat man gerade seine Petition erwähnt, oder ist er wieder dabei, seine innere Welt der Realität überzustülpen, früher wurde in den Nachrichten von seinen Petitionen berichtet, doch allmählich ist das Interesse daran geschwunden.
Wer war das?, fragt er seine Frau, und sie sagt, ich habe nicht aufgepasst, und macht sofort das Gerät aus, das sowieso schon zur nächsten Nachricht gewechselt hat, ein Brand, der im Norden wütet, und er fragt sich, warum seine Anwesenheit ihre gewohnten Beschäftigungen stört, Telefongespräche werden abgebrochen, der Fernsehapparat abgeschaltet, alle Geräte, die sie benutzt, werden zum Schweigen gebracht, warum eigentlich, schließlich schweigt sie auch, bis sie ihm einen bösen Blick zuwirft und sagt, ich werde nicht zulassen, dass du ihm das antust, was du mir angetan hast.
Was habe ich dir angetan?, fragt er überrascht, wovon sprichst du?, und sie sagt, davon, was du mir die ganzen Jahre über angetan hast, du hast mir das Gefühl gegeben, nicht gut genug für dich zu sein, nicht schön genug, nicht klug genug. Siehst du nicht, wie du ihn auch so behandelst? Und er setzt sich ihr gegenüber auf den Sessel, betrachtet ihre nackten Füße, sie sehen aus, als hätten sie als einzige Körperteile etwas von der Zartheit bewahrt, die sie einmal gehabt hatte, kleine, schmale Füße, die gezwungen sind, einen immer schwerer werdenden Körper zu tragen, und dennoch ihre einstige Schönheit bewahren, und er ist voller Mitleid für sie, möchte sie am liebsten wie kleine Tiere auf den Schoß nehmen und streicheln.
Hörst du mir überhaupt zu, fragt sie, du schimpfst die ganze Zeit nur mit ihm und erniedrigst ihn, er kommt jetzt in die Pubertät, er braucht die Unterstützung und die Nähe eines Vaters, um ein Mann zu werden, keine Kritik, es ist, als würdest du die ganze Zeit zu ihm sagen: Ich habe mir einen besser gelungenen Sohn gewünscht! Kapierst du nicht, wie sehr du ihm schadest? Avner atmet schwer, da übertreibst du ein bisschen, oder? Deine übertriebene Fürsorge bringt auch nichts, wirst du auch noch hinter ihm herlaufen und ihn beschützen, wenn er beim Militär ist? Und sie stößt ein verächtliches Schnauben aus, wie kommst du jetzt auf so etwas, was hat er mit dem Militär zu tun?
Du wirst staunen, sagt er, die Jahre vergehen wie Schatten, und sofort fügt er
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