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Fuer dich mein Glueck

Fuer dich mein Glueck

Titel: Fuer dich mein Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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ihrer letzten Sitzung mit Zach auf Video bannen sollen, doch das hatte sie versäumt. Wenn etwas schieflief und sie nie wieder aufwachte, würde ihre Familie dann wissen, wie sehr Nina sie geliebt hatte und wie leid es ihr tat, dass sie hatte gehen müssen?
    Sonnet hatte gedacht, sie sei auf den Anblick ihrer Mutter kurz nach der Operation vorbereitet. Doch die aschfahle Haut, die vielen Schläuche und Infusionen, die orangeroten Verfärbungen vom Desinfektionsmittel auf der Haut und Ninas kraftlose Augen schockierten sie. Ein Schlauch führte zu einem durchsichtigen Beutel am Boden, der mit Blut gefüllt war.
    Greg schien vor Sorge ganz krank, als er sich vorbeugte und Nina sanft auf die Stirn küsste.
    „Ich sehe nicht gerade aus wie der junge Frühling, oder?“, fragte Nina und lächelte matt.
    „Nein“, sagte Sonnet. „Aber das ist unwichtig. Wie fühlst du dich?“
    „Abgesehen davon, dass ich fürchterlichen Hunger habe, eigentlich ganz gut. Ich schätze, das habe ich dem köstlichen Medikamentencocktail zu verdanken. Wenn der nachlässt, werde ich vermutlich nicht mehr ganz so fröhlich sein.“
    „Wir haben bereits mit dem Chirurgen gesprochen“, sagte Greg. „Er wird bald vorbeikommen, um nach dir zu sehen. Es gibt gute Neuigkeiten.“
    Nina sah an sich herab zu ihrer rechten Seite, die dick verbunden war. „Sie ist weg.“
    „Ja“, sagte Greg, „und das ist die gute Nachricht. Ich habe es mir extra aufgeschrieben. Sie haben die komplette Brust sowie die negativen axillären Lymphknoten chirurgisch entfernt. Sprich, der Krebs hat nicht in die Achselhöhle gestreut.“
    Nina schien in sich zusammenzufallen. „Dann sind wir das Biest also wirklich losgeworden.“
    „Die andere gute Nachricht ist, dass du etwas essen darfst“, sagte Sonnet. „Wir haben dir einen Bananen-Mango-Milchshake mitgebracht. Den magst du doch immer noch so gern, oder?“
    „Ich wusste gar nicht, dass sie einen Lieblingsmilchshake hat“, sagte Greg.
    „Als ich noch klein war, haben wir uns jeden Freitag, wenn Mom von der Arbeit kam, einen Milchshake geholt. Wir haben alle Sorten ausprobiert, bis wir unseren Lieblingsshake gefunden hatten.“
    Nina zog an dem Strohhalm. „Köstlich! Ich dachte, ich würde ohnmächtig werden vor Hunger, noch bevor sie mich in den OP schieben.“
    Sonnets Handy vibrierte. „Eine SMS von Orlando“, sagte sie. „Er will wissen, wie es dir geht.“
    „Schon besser“, sagte Nina.
    „Ich bin Orlando großen Dank schuldig“, erklärte Sonnet. „Es war nett von ihm, seine Tante mit einzubeziehen, oder?“
    „Sehr nett, Sonnet. Er ist wirklich sehr nett.“
    „Warum nur habe ich das Gefühl, dass ‚nett‘ das Codewort für etwas ist, das du nicht sagen willst?“
    „Vielleicht, weil es wirklich etwas gibt, das sie nicht sagen will?“, vermutete Greg.
    Nina nippte an ihrem Shake. „Okay, dann sage ich es halt. Ich wünschte mir, ich würde mehr Leidenschaft zwischen euch spüren, Sonnet. Ihr zwei seid so nett zueinander, dass es langweilig ist. Ich will so viel für dich und weiß doch, dass du es selber finden musst. Ich will, dass du ihn liebst, wenn dich das glücklich macht. Ich will, dass du bis über beide Ohren in ihn verliebt bist, und ich will, dass diese Liebe dich so glücklich macht, dass du platzen willst.“
    „Wow. Das sind aber ein paar heftige Tabletten, die sie dir da gegeben haben“, sagte Greg.
    „Vielleicht bin ich ja auch so schon glücklich“, erwiderte Sonne. Wieso sollte sie es nicht sein? Orlando war klug, hilfsbereit und professionell. Doch Sonnet fühlte sich schuldig, weil sie sich genau das wünschte, was ihre Mutter gerade ausgesprochen hatte. Sie wünschte sich, dass Orlando einen Hauch romantischer wäre oder, wenn sie ehrlich wahr, sogar sehr viel romantischer. Aber sie sagte sich auch, dass Romantik etwas Flüchtiges war und dass es Wichtigeres im Leben gab. Orlando war der Mensch, mit dem sie zusammen sein sollte. Inmitten von Angst und Unsicherheit war er stets hilfsbereit.
    „Und? Bist du’s?“, fragte Nina.
    „Du sollst dich ausruhen.“
    „Ich ruhe. Wenn ich noch mehr ruhen würde, wäre ich tot.“
    „Sei nicht so makaber.“ Sonnet reichte ihr die Wasserflasche mit Strohhalm. „Trink lieber was.“
    In Ninas Kampf gab es keine Verschnaufpause. Die Chemotherapie wurde fortgesetzt, obwohl sich Ninas Körper noch nicht von der Operation erholt hatte. Und plötzlich sprangen alle Freunde und Verwandten ein. Sonnet hatte so etwas

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