Fuer dich mein Glueck
Gast handelt. Ich habe Angst vor verärgerten Gästen.“
Einen Augenblick später traten Zach und Jezebel ein. Beim Anblick von Zach kribbelte es ungebeten, aber höchst angenehm in Sonnets Magen. Weil wir wieder Freunde sind, redete sie sich ein. Die beiden hatten eine junge Frau im Schlepptau. Sie trug ein durchsichtiges schwarzes Sommerkleid und goldene Gladiatorensandalen, die an jedem anderen lächerlich, bei ihr jedoch unglaublich stylish wirkten.
„Tut mir leid, dass wir beim Essen stören“, sagte Zach. Er hatte eine seiner großen Kamerataschen dabei, die in letzter Zeit ständig wie zusätzliche Gliedmaßen an ihm hingen.
„Kein Problem“, sagte Nina. „Wir sind gerade fertig.“
Es dauert ja auch nicht lang, drei Bissen zu essen, dachte Sonnet.
„Gehen wir ins Wohnzimmer“, schlug Nina vor. „Ich wollte Sie schon die ganze Zeit über kennenlernen.“
„Ich Sie auch“, sagte Jezebel. „Sie haben eine echt nette Tochter, aber ich schätze, das wissen Sie.“ Greg blieb in der Küche, um den Tisch abzuräumen.
„Wir haben uns gerade über die Ereignisse des heutigen Tages unterhalten“, fuhr Nina fort. „Ich muss sagen, diese Sendung ist so ziemlich das Aufregendste, was je in Avalon passiert ist.“
„Komm doch mal vorbei, wenn wir drehen“, sagte Zach. „Sonnet kann dir bestimmt einen guten Tag dafür nennen. Aber heute Abend wollte Jezebel dir Paige vorstellen.“
Sonnet betrachtete ihn leicht misstrauisch. Was hatte er vor?
„Paige war bis vor ein paar Jahren meine Stylistin in New York“, sagte Jezebel. „Sie hat mir immer die verrücktesten Frisuren gemacht. Ich habe nie wieder so gut ausgesehen wie damals.“
„Ich habe mich aus dem Geschäft zurückgezogen, um etwas Neues auszuprobieren“, sagte Paige. „Meine Großmutter ist krank geworden, und ich habe eine neue Leidenschaft entdeckt. Ich bin Perückenmacherin geworden.“
„Oh.“ Nina zuckte sichtlich zurück. „Ich schätze, ich weiß, wo das hier hinführen soll.“
Sonnet fühlte sich unbehaglich. Wie hatte sie nur ihre Angst vor Ninas Haarverlust einfach so herausposaunen können. Damit hatte sie Zach oder vielleicht auch Jezebel auf dumme Gedanken gebracht. Sie drehte sich zu Zach um und schaute ihn düster an. Er erwiderte den Blick ungerührt.
„Ist das hier ein Haarnotfallteam oder so?“, fragte Nina. „Denn wenn das so ist, dann …“, Nina atmete müde durch.
„Ich wollte, dass Sie Paige kennenlernen, um zu sehen, was sie für Sie tun kann“, sagte Jezebel.
„Tut mir leid. Ich möchte nicht undankbar klingen, aber das ist gerade sehr schwer für mich.“
„Das ist es für jeden Krebspatienten“, sagte Paige. „Glauben Sie mir, Sie sind nicht allein.“
„Es ist sehr nett von Ihnen, dass Sie vorbeigekommen sind. Seitdem ich krank wurde, habe ich festgestellt, dass es sehr viele Engel in meinem Leben gibt. Sehr viel mehr, als ich je geglaubt hätte.“ Nina lächelte sie erleichtert an. „Danke, dass Sie einfach so vorbeigekommen sind.“
Sonnet stieß den angehaltenen Atem aus. Trotz der Krankheit war ihre Mom noch immer ganz die Alte, freundlich und offen. „Sind Sie extra den ganzen Weg aus der Stadt gekommen?“
Paige nickte. „Jezebel wollte, dass ich mir die Gegend hier mal ansehe. Es ist wirklich wunderschön hier. Und das Inn ist wirklich unglaublich. Ich habe sogar ein Zimmer mit Balkon.“ Sie wandte sich an Nina. „Ich bin nur auf einen Besuch hier oder um zu helfen. Das liegt ganz bei Ihnen.“
Nina fühlte mit der Hand nach ihren Haaren. Ihr Arm war abgemagert und dürr. „Ich habe aus der Klinik einen Katalog über Perücken mitgebracht, aber ich bin noch nicht so weit, ihn mir anzuschauen. Mit etwas Glück werde ich meine Haare noch ein paar Wochen behalten können“, sie atmete tief ein, „aber dann wäre es vielleicht besser, einen Plan B in der Tasche zu haben.“
„Deshalb bin ich hier. Ich bin Ihr Plan B“, sagte Paige.
„Honey, das müssen Sie sich anschauen.“ Jezebel bat Paige, sich neben Nina zu setzen. „Schauen Sie sich ihre Bilder an.“
„Das ist meine Großmutter, bevor sie ihre Haare verlor.“ Paige zeigte ihr ein Foto von einer Frau mittleren Alters, deren Haare dicht und haselnussbraun waren. „Und das hier ist sie mit ihrer Perücke.“
Nina runzelte die Stirn und bedeutete Sonnet, näher zu kommen. „Da sieht sie genauso aus, nur sind die Haare etwas kürzer. Sie sind ja eine wahre Zauberin.“
„Danke. Gran war meine erste
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