Fuer dich mein Glueck
Kundin.“ Sie zeigte noch weitere Bilder von Männern und Frauen. „Wie Sie sehen, bin ich im Laufe der Zeit immer besser geworden.“
„Gucken Sie sich das mal an.“ Jezebel reichte ihr ein Vorher-Nachher-Foto von sich.
Sonnet schaute sie fragend an. „Ich verstehe nicht“, stotterte sie.
„Ich habe den Krebs überlebt, Cremetörtchen“, sagte Jezebel. „Ist schon ein paar Jahre her.“
„Wirklich? Ich hatte ja keine Ahnung.“
„Ich habe es ja auch für mich behalten. Die Zeitungen haben geschrieben, dass ich in irgendeiner Entzugsklinik sei oder so.“
Diese Neuigkeit musste Sonnet erst einmal verarbeiten. Jezebel hatte Krebs gehabt und ihn überlebt. Das erklärte ihr Wissen und ihr Mitgefühl und ihr Interesse an Nina.
„Danke, dass Sie mir das gezeigt haben“, sagte Nina. „Die Bilder sind sehr inspirierend. Und die Perücken sehen unglaublich aus. Wenn es so weit ist“, Jezebel schnitt ihr das Wort ab.
„Deswegen sind wir heute hier“, raunte Jezebel. „ Wissen Sie, der Grund, warum Paiges Patienten so gut aussehen, ist der, dass sie diese Perücken aus dem Haar ihrer Kunden herstellt. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist“, sie seufzte.
„Dass Sie das Haar jetzt brauchen“, vervollständigte Nina den Satz.
Sonnet schnappte nach Luft und schaute von Zach zu Jezebel und von Jezebel zu Paige. „Wirklich?“
Paige erklärte, wie sie vorging. Sie würde heute Ninas Haare schneiden und nur so viel übrig lassen, dass die Kopfhaut bedeckt blieb. Dann würde Paige die Strähnen einzeln in eine Perücke knüpfen und diese Ninas Frisur nachempfinden. Paiges Augen leuchteten auf, als sie so fesselnd von ihrer Arbeit erzählte.
„Es ist natürlich nur eine Option“, schloss sie. „Wenn sie noch etwas Zeit brauchen, um darüber nachzudenken, gibt es auf dem Markt inzwischen ein Gel, das den Haarverlust in einigen Fällen aufhalten kann. Vielleicht hat Ihnen Ihr Arzt davon erzählt?“
„Ja, aber es ist nicht für Schwangere zugelassen und hilft außerdem nicht immer.“ Nina vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sonnet eilte an ihre Seite und nahm sie in den Arm. Seitdem sie zurück war, hatte sie ihre Mutter nicht so verängstigt gesehen. Nicht einmal vor der großen Operation war sie so schwach. Sie hatte das Gefühl, als würde ihr jemand den Teppich unter den Füßen wegziehen. Sie war so unsicher, und doch wusste sie, dass es richtig war, ihre Mutter in den Arm zu nehmen und festzuhalten. „Mom, du musst das nicht tun.“
„Ich weiß.“ Nina wischte mit dem Ärmel die Tränen von ihrem Gesicht. „Ich kann mein Haar auch einfach büschelweise ausfallen lassen und es wegwerfen, richtig?“ Sie lächelte unter Tränen. „Aber wofür wäre das gut? Ich würde sagen, wir fangen besser an, wenn das für alle in Ordnung ist?“
„Es ist besser so“, sagte Jezebel.“
„Unter einer Bedingung. Ich möchte, dass Zach das alles filmt.“
„Wirklich Mom?“ Sonnet drückte ihre Hand.
„Zach?“
„Klar, kein Problem. Ich habe so etwas schon geahnt.“
Es war vollkommen normal, dass Zach in diesem sehr persönlichen Augenblick anwesend war. Er ist weit mehr als nur ein Freund, dachte Sonnet, er gehört zur Familie.
„Ich habe alles dabei. Vielleicht machen wir es auf der Veranda?“, schlug Paige vor. „Es ist ein wunderschöner milder Abend, und draußen kann man nachher schneller sauber machen.“
Nina nickte. „Legen wir los.“ Trotz ihrer mutigen Worte zitterte ihre Stimme.
Jetzt stiegen Sonnet Tränen in die Augen. Sie fing Jezebels Blick auf. „Danke“, flüsterte sie.
Greg war gerade mit dem Aufräumen fertig, als sie alle in einer Reihe durch die Küche auf die rückwärtige Veranda marschierten.
„Wappne dich“, warnte Nina ihn mit einem leicht aufgeregten Funkeln in den Augen. „Ich lasse mir jetzt meine Haare abschneiden.“
„Oh, okay. Hast du was dagegen, wenn ich zuschaue?“, fragte er erstaunt.
„Natürlich nicht.“
„Und wenn ich dabei einen Drink zu mir nehme?“
„Das ist in Ordnung“, sagte Nina. „Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, dass du ohne mich trinkst.“
Er holte ein Sixpack India Pale Ale aus dem Kühlschrank und bot es reihum an.
„Danke, ich nehme gerne eines, wenn ich fertig bin“, sagte Paige, was Nina mit einem erleichterten Blick quittierte.
„Noch eine Bitte.“ Greg nahm Nina in die Arme und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Er flüsterte ihr etwas zu, und sie legte eine Hand an
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