Fuer dich mein Glueck
seine Wange.
Ich bin so froh, dass sie dich hat, dachte Sonnet. Sie fragte sich, ob sie jemals so eine Liebe finden würde. Der Gedanken daran erschreckte sie. Sie sollte daran glauben, diese Liebe mit Orlando zu finden. Unter den gegebenen Umständen jedoch stagnierte ihre Beziehung. Außer einer steigenden Handyrechnung hatten sie derzeit kaum etwas gemeinsam. Sie erkannte, dass etwas an diesem Bild nicht stimmte, doch jetzt war nicht der geeignete Zeitpunkt, um darüber nachzudenken.
Sie hatte seit Ewigkeiten kein Bier mehr getrunken, und das kühle IPA schmeckte himmlisch. Zach positionierte seine Videokamera und einen Fotoapparat auf einem Stativ. Paige erklärte ihm, welche Bilder sie benötigte, um den Look so ähnlich wie möglich nachmachen zu können. Sie wollte sogar ein paar Videoaufnahmen haben, damit sie sich ansehen konnte, wie Ninas Haare sich bewegten.
Mit einer eleganten Bewegung band sie Nina einen Umhang um und nahm eine gefährlich aussehende Schere zur Hand. „Ich habe einen Spiegel, wenn Sie dabei gerne zusehen würden“, sagte sie.
„Nein, danke“, sagte Nina. „Ich lasse mich lieber überraschen.“ Sie atmete tief ein und wieder aus. „Ich habe keine Ahnung, wie meine Kopfhaut aussieht.“
„Du bist wunderschön, Mom, und daran wird sich auch nichts ändern. Das weißt du, oder?“ Sonnet meinte es genauso, wie sie es sagte.
„Ich werde die Perücke in wenigen Tagen fertig haben.“ Vorsichtig hob Paige eine Strähne an. Die Schere ratschte einmal durch das Haar, und die erste Strähne lag in Paiges Hand. Sie legte sie auf eine Plastikfolie und nahm die nächste. Der ganze Prozess wirkte fast feierlich und beinahe wie ein Ritual. Zach nahm alles auf, und auf einmal war Sonnet dankbar, dass er dabei war. Sie wusste, dass er das süße, zögernde Lächeln ihrer Mutter genauso einfangen würde wie Gregs duldsamen Blick.
„Sie werden gut aussehen“, versicherte Paige ihr. „Ich glaube, Sie werden mit Ihrer Perücke sehr zufrieden sein.“
„Das glaube ich auch“, sagte Nina. „Was für eine unglaubliche Gelegenheit.“ Sie wirkte sehr entspannt, als Paige mit dem Schneiden fertig war. Sie hatte ungefähr zwei Zentimeter Haar stehen lassen, das sie zu einem extrem kurzen Bob schnitt.
„Du siehst aus wie ein Kind“, sagte Greg. „Das gefällt mir.“
„Die Frisur der Perücke wird ein wenig kürzer und dünner ausfallen, als Sie es gewohnt sind“, erklärte Paige und strich mit einem Pinsel über Ninas Nacken, um die losen Haare wegzuwischen. „Ich benötige fürs Knüpfen ziemlich viel Länge und Volumen, habe aber ja nur eine gewisse Menge Haar zur Verfügung. Ich könnte etwas Spenderhaar mit einknüpfen. Würde Ihnen das etwas ausmachen?“
„Nein“, sagte Nina. „Natürlich nicht.“
Paige sah Sonnet auffordernd an.
Sonnet fasste sich an den Kopf. „Wirklich? Sie können wirklich meine Haare dafür nehmen?“
„Nein“, warf Nina schnell ein. „Das werde ich auf keinen Fall zulassen.“
„Ich habe Paige gefragt.“
„Das könnte klappen.“ Paige nahm eine lockige Strähne von Sonnets Haar in die Hand. „Ich arbeite andauernd mit gespendetem Haar. Deine Mom und du, ihr habt sehr ähnliche Haare. Die Farbe passt, und die Textur geht auch.“
„Gut“, sagte Sonnet. „Dann leg los.“
„Du hattest noch nie kurze Haare“, wand Nina ein.
„Du auch nicht.“ Sonnet wollte es hinter sich bringen, bevor sie den Mut verlor. „Dann sehen wir eben aus wie Schwestern.“
Es war unglaublich schwer, still zu sitzen, während Paige Schritt für Schritt Sonnets langes, lockiges Haar abschnitt. „Weißt du noch, wie sehr ich meine Haare als Kind gehasst habe?“, fragte Sonnet ihre Mom.
„Alle Mädchen hassen ihre Haare“, sagte Jezebel. „Wenn es glatt ist, wollen sie Locken. Wenn es lockig ist, wollen sie es glatt. Und wenn es kraus ist“, sie zwirbelte eine Locke um ihren Finger, „dann weißt du, dass du heiß bist.“
Nina wirkte verwirrt.
„Das ist eine Zeile aus einem ihrer Songs“, erklärte Sonnet.
„Du hast dir immer dieses klebrige Zeug ins Haar geschmiert“, erinnerte sich Zach.
„Hey, dieses klebrige Zeug hat mich davor bewahrt, meinen Kopf aus purer Verzweiflung anzuzünden“, erwiderte Sonnet. Sie versuche, nicht zu zucken, als die Schere direkt neben ihrem Ohr zuschnappte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit reichte ihr Nina einen Spiegel. „Du siehst aus wie Halle Berry.“
Sonnet starrte die Fremde im Spiegel an. Der Wind
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