Fuer dich mein Glueck
Kommentar zu dem Sexskandal des Generals?“, fragte Courtney Proctor, die sich mit ausgestrecktem Mikrofon zu Nina durchdrängelte.
„Wie bitte?“, fragte Nina.
„Und Mrs Romano“, fuhr die Reporterin fort. „Haben Sie als uneheliches Kind von General Jeffries dazu vielleicht auch etwas zu sagen?“
„Nein, hat sie nicht“, sagte Zach ruhig, aber bestimmt. „Also lassen Sie sie bitte in Ruhe. Suchen Sie sich relevante Themen für Ihre Nachrichten.“
„Ich finde es durchaus relevant, dass General Jeffries eine zwielichtige Vergangenheit hat. Und stimmt es nicht, Mrs Romano, dass Sie gezwungen waren, Ihren Posten bei der UNESCO aufzugeben, weil Sie.“ Zach fiel ihr ins Wort.
„Junge Frau, lassen Sie sie in Ruhe, haben Sie nicht verstanden?“ Zach nahm Nina sanft am Ellbogen und führte sie zum Ausgang. Sonnet folgte ihnen mit hochroten Wangen. Sie biss die Zähne zusammen, um nichts zu sagen, was sie später bereuen würde.
Nina wirkte mitgenommen und blass, ihre Hände zitterten sichtbar. Sonnet war Zach unglaublich dankbar. Sie hatte ihn nicht kommen sehen, aber wie so oft war er genau in dem Augenblick aufgetaucht, als sie ihn am meisten brauchte. Er managte die Situation souverän und gelassen und begleitete sie hinaus auf den Parkplatz.
Vielleicht, dachte Sonnet, vielleicht können wir zu der Freundschaft zurückkehren, die wir in der Nacht im Bootshaus verloren haben. Die Vorstellung hätte sie eigentlich erleichtern sollen, doch stattdessen dachte sie an jene Nacht und fragte sich, ob sie nicht doch mehr wollte als Freundschaft.
16. KAPITEL
„Sonnet!“ Orlando eilte auf sie zu. Er sah ungewöhnlich abgehetzt aus. Ein Hemdzipfel guckte aus seiner Hose, und seine Aktentasche drohte überzuquellen. „Warte.“
„Ein Freund von dir?“, fragte Zach und musterte Orlando eindringlich.
„Orlando, das ist Zach Alger“, sagte Sonnet.
Zach schüttelte Orlando kurz die Hand. „Ich denke, die Ladies würden jetzt gerne fahren.“
„Natürlich.“ Orlando atmete tief durch. „Nina, es tut mir leid. Liveveranstaltungen wie diese hier sind manchmal unberechenbar.“
„Ich komme schon klar“, versicherte Nina ihm. „Zach, würde es dir etwas ausmachen, mich zu meinem Auto zu begleiten?“
„Natürlich nicht.“
„Unberechenbar?“ Sonnet sah Orlando fragend an. „Du wusstest, dass das Thema aufkommen würde.“
„Ich hatte gehofft, es verhindern zu können.“ Orlando blickte Zach hinterher. „Wer zum Teufel war das, und warum mischt er sich hier ein?“
„Er ist mein ältester und bester Freund und“, sie hielt inne. Sie erinnerte sich, dass sie gerade an die wunderbare Nacht mit Zach gedacht hatte. „Ich muss mich nicht für ihn rechtfertigen.“
„Nein, das musst du nicht, aber ich möchte die Menschen in deinem Leben gerne kennen. Und bei allem Respekt, er kam mir nicht sonderlich freundlich vor.“
„Wir hatten unsere Höhen und Tiefen.“
„Warte mal. Zach Alger. Woher kenne ich den Namen?“
„Wieso siehst du mich so komisch an?“
„Dein Vater hat ihn mal erwähnt. Er sagte, er bedeute nichts als Ärger.“
Sie erinnerte sich, dass sie ihrem Vater einmal von Zachs Schwierigkeiten erzählt hatte. Das war, als Matthew Alger verhaftet wurde. Damals hatte sie den Eindruck gehabt, ihr Dad hätte Mitleid mit Zach. „Wie ich schon sagte, ich kenne Zach seit einer Ewigkeit und bin sicher, dass ich mal mit meinem Vater über ihn gesprochen habe. Zach ist ein guter Kerl. Er hat schwierige Zeiten durchgemacht, und sein Vater ist definitiv niemand, auf den man stolz sein kann, aber Zach selber bedeutet alles andere als Ärger. Im Gegenteil, er hat die Situation da drinnen eben gerade überhaupt erst erträglich gemacht.“ Sie war Zach dankbar dafür, dass er am Mischpult herumgefummelt hatte.
„Was macht er hier?“
„Er ist ein preisgekrönter Filmemacher.“
„Aha.“
„Was heißt aha? Warum sagst du das so?“
„‚Preisgekrönter Filmemacher‘ ist normalerweise ein Euphemismus für ein unbeschriebenes Blatt.“
„Sehr lustig. Zach arbeitet im Moment für Mickey Flick Productions. Er ist der leitende Kameramann.“
„Also arbeitest du mit ihm zusammen.“
„Jeden Tag. Und verzeih, dass ich darauf hinweise, aber du hast gerade das Thema gewechselt. Meine Mutter und ich sind gerade von irgendwelchen dummen, ignoranten Politikjournalisten angegriffen worden, also kann ich dein Verhör im Moment gerade wirklich nicht gebrauchen.“
„Das tut mir
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