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Fuer dich mein Glueck

Fuer dich mein Glueck

Titel: Fuer dich mein Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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ich weiß, dass dich die Krankheit deiner Mom sehr mitnimmt, und deine Entscheidung, deinen Beruf aufzugeben, ist für uns beide nicht leicht, aber“, Sonnet fiel ihm ins Wort.
    „Es gibt kein uns mehr.“ In dem Moment, als sie das sagte, wurde sie tieftraurig. „Ich wollte, dass es eines gibt. Ich habe es mir wirklich gewünscht, aber das zwischen uns fühlt sich nicht mehr richtig an. Vielleicht war es das nie, und wir haben es nur nicht zugeben wollen.“
    „Ach komm schon, Sonnet. Wer hat dich bequatscht? Dein Freund Zach? Er sieht dich an, als wärst du das Lamm auf dem Schlachtblock. Oder Jezebel? Lässt du dich jetzt von einem Promi blenden, der unter Hausarrest steht? Super , Sonnet.“
    Sie gestattete ihm, seine Wut auszuleben, und widerstand ihrem alten Drang, ihn zu besänftigen und ihm zu sagen, was er hören wollte. „Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, warum wir überhaupt zusammen sind“, sagte sie leise, obwohl sie nicht glaubte, dass er zuhörte. „Vielleicht habe ich es nie gewusst.“ Das zuzugeben, tat ihr weh. Das Wichtigste an Orlando waren nicht ihre Gefühle für ihn gewesen. Sie hatte ihn gemocht, weil ihr Vater ihn so schätzte. „Ich fühle mich schrecklich, weil ich dachte, ich wüsste, was ich will, und dass wir beide eine Zukunft haben. Aber das stimmte gar nicht. Erst jetzt verstehe ich, was mein Herz mir sagen will.“
    „Oh, das ist ja süß.“ Orlando verzog sein hübsches Gesicht zu einer spöttischen Maske. „Also hast du plötzlich entschieden, dich mit deinen Gefühlen zu beschäftigen.“
    „Tut mir leid. Ich wollte dir nicht wehtun.“
    „Du tust dir selber weh, Sonnet. Was zum Teufel hast du vor? Willst du dich jetzt vielleicht als Skriptgirl mitten im Nirgendwo niederlassen? Und um was genau zu tun?“
    „Ich hatte immer eine genaue Vorstellung davon, was ich machen werde. Aber in letzter Zeit haben meine Pläne nicht mehr funktioniert, weil ich nicht mehr auf mich gehört habe.“
    „Du hattest eine so unglaubliche Karriere vor dir. Dieses Stipendium war eine einmalige Gelegenheit. Wenn du diesen Dingen den Rücken kehrst und deine Chance verpasst, etwas in der Welt zu verändern, dann bist du nicht der Mensch, für den ich dich gehalten habe.“
    Seine Worte trafen sie tief, doch gleichzeitig fühlte sie sich leicht. Die scharfe Klarheit strahlte immer noch hell in ihrem Inneren. „Vielleicht bin ich aber genau der Mensch, für den du mich hältst“, erwiderte sie.

4. TEIL

 
    „Dinge, die ich tun will, bevor ich dreißig werde“
    (überarbeitet, Runde 4)
    ☑ ein Wunder erwarten
    ☑ dankbar sein
    ☑ lernen, loszulassen
    ☑ atmen
    ☐ mich wirklich verlieben (sobald es Mom besser geht)
    Eine kühne und unerwartete Frage
    hat schon so manches Mal einen Mann überrascht und angreifbar gemacht .
    Sir Francis Bacon, 1561–1626

17. KAPITEL
    Um sich abzulenken, ging Sonnet einfach los. Sie hatte kein Ziel vor Augen, sie musste sich einfach bewegen, um einen klaren Kopf zu bekommen und um zu erfassen, was sie gerade getan hatte. Kurz darauf fand sie sich am Uferweg im Blanchard Park wieder, der ihr so vertraut war. Im hereinbrechenden Dämmerlicht liefen Jogger und Menschen mit ihren Hunden über die Wege, und ab und zu kamen ihr Familien oder Pärchen entgegen, die Hand in Hand dahinschlenderten. Die Menschen lachten und sprachen miteinander, und alle wirkten so unglaublich normal. Sonnet beneidete sie. Ihr Leben fühlte sich alles andere als normal an. Sie hatte eine krebskranke Mutter, einen Vater, der auf seinem Weg zum Senatorenposten über Leichen ging, einen Freund, der kein Freund mehr war, und eine ungewisse berufliche Zukunft vor sich.
    Der Druck der vergangenen Wochen brach wie eine Welle über ihr zusammen, und Sonnet tat etwas, was sie sich nur selten erlaubte. Sie setzte sich auf eine Bank und weinte. Und das tat sie sehr bewusst. Sie sah auf den See hinaus, zog ihre Knie an die Brust und ließ ihren Gefühlen freien Lauf. Sie schluchzte all ihre Angst und ihre Unsicherheit, ihre Hilflosigkeit und ihre Einsamkeit heraus. Ihre Schultern zuckten, und ihre Brust brannte. Es hieß, zu weinen sollte befreiend wirken, doch Sonnet fühlte sich überhaupt nicht befreit, sondern nur erschöpft und tieftraurig. Sie hoffte, dass sie keinem Spaziergänger auffiel.
    Hinter ihrem Rücken hörte sie plötzlich ein Räuspern. „Ähm, hey, ich kann mir nicht helfen, aber ich habe das Gefühl, du bist traurig.“
    Zach. Sie erschrak und versuchte, die

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