Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)
mit manikürten aufgeklebten Krallen herumlaufen und meinst, dass ich dir abnehme, dass da sonst nichts ist?“
„Nichts, was irgendwie von Bedeutung wäre.“
Diese Auskunft beruhigte mich ganz und gar nicht.
Asmodeo beugte sich nach vorne und küsste mich lang und voller Leidenschaft. Zuerst versuchte ich heftig, ihn wegzudrücken. Doch er lachte nur und hielt mich fest. Mein Widerstand erlahmte schnell. Mit der Zeit fand ich doch Gefallen an der Sache. Großen Gefallen.
Asmodeo ließ mich los und widmete sich seinem Wasser.
„Ok“, brachte ich heraus. „Das war vielleicht ein Argument.“
Asmodeos Augen blieben auf mich geheftet. Ich mochte es mittlerweile sehr, wenn er das tat.
„Du kommst doch nicht hierher, um meine persönliche Mitarbeiterin zu verdreschen“, meinte er schließlich.
Ich grinste. „Woher weißt du, dass ich das vorhatte?“
„Das war nicht zu übersehen.“
„Es gibt tatsächlich einen Grund, warum ich zu dir komme.“
Ich erzählte ihm, dass ich vor ein paar Tagen beinahe von einem dunklen Wagen überfahren worden war. Dass mich dieser Wagen gestern Abend erneut verfolgt hatte. Ich schilderte ihm, wie ich meine Maschine gewendet hatte, dem Auto entgegengefahren war und der Wagen seinerseits die Fahrtrichtung gewechselt hatte. Wie das Auto scheinbar vor mir geflohen war.
Zuerst war ich mir nicht sicher, ob Asmodeo meine Besorgnis teilen würde. Aber er wurde schlagartig hellhörig und lauschte aufmerksam meinem Bericht.
„Bist du dir sicher, dass es sich um das gleiche Fahrzeug gehandelt hat?“
„Ja“, bestätigte ich. „Ich habe mir anfänglich eingeredet, es sei ein Zufall, aber seit gestern …“ Ich blickte ihn an und merkte, dass er sehr angespannt und ungemein verärgert war.
„Gut, dass du zu mir gekommen bist. Du hättest es mir aber schon viel früher erzählen sollen.“
„Ich dachte zuerst, ich bilde mir das alles nur ein, deshalb habe ich nicht schon früher etwas gesagt. Wahrscheinlich bedeutet es auch tatsächlich nichts. Aber inzwischen ist mir die Sache einfach nicht mehr geheuer.“
„Gib mir ein, zwei Stunden Zeit und ich weiß, wem der Wagen gehört. Und dann, …dann stelle ich das ab.“
In seinem Gesicht war keine Spur mehr von seiner üblichen Gelassenheit. Es wirkte kalt, entschlossen und gefährlich. Dann fing er sich wieder und lächelte mich gezwungen an.
„Was machst du heute Abend?“
Insgeheim war ich froh, dass er das Thema gewechselt hatte. „Ich gehe mit meinen Freundinnen auf die Kirchweih. Das ist bei uns Tradition. Nur wir vier gegen den Rest der Welt.“
„Schön, dass du mir das sagst. Dann brauche ich heute Abend nicht auf jemanden eifersüchtig sein“, meinte er und obwohl er dabei lächelte, wurde mir doch deutlich, wie ernst es ihm mit dieser Aussage war.
„Man weiß nie, wen man auf der Kirchweih trifft“, zog ich ihn auf.
„Ich glaube,… nein, ich bin sicher, dass Fiona mit mir hinginge, wenn ich sie darum bitten würde“, merkte er an und studierte die Reaktionen, die seine Frechheiten in meinem Gesicht auslösten.
„Nimm sie ruhig heute Abend mit. Aber dann kannst du dir morgen eine neue Mitarbeiterin suchen.“
Er lachte. „Das kann ich mir nicht leisten. Es dauert Monate, bis man eine persönliche Mitarbeiterin eingearbeitet hat.“
Mir wurde klar, dass er mich absichtlich reizen wollte. Statt darauf einzugehen, blickte ich mich in seiner Loft-Wohnung um. „Nicht sehr geräumig, aber gemütlich hast du es hier.“
„Du willst dich hier einmal umschauen?“
Er reichte mir eine Hand, half mir vom Barhocker herunter und wir gingen zunächst in seinen Fitness-Bereich. Ich bewunderte die Studio-Geräte und war schon versucht, die Hantelbank auszuprobieren, bis mir einfiel, dass die gestylte Futzi-Ona so etwas sicher nicht machte. Deshalb beschloss ich, mich auch damenhaft zu benehmen, auch wenn es mich mit einem gewissen Bedauern erfüllte.
Asmodeo hatte eine große Bibliothek mit wunderschönen französischen und italienischen Romanen, eine riesige Blue-Ray-Sammlung und ein komfortables Heimkino, welches über jede nur erdenkliche Technik verfügte.
Etwas an der Seite des direkten Wohnbereiches sah ich einen hohen Glasschrank, der mich scheinbar unwiderstehlich anzog. Als ich näher kam, erkannte ich, dass es sich um einen Waffenschrank handelte. Er war vollgestopft mit Antiquitäten, verschiedenen Messern, Säbeln, Degen und Schusswaffen jeder Art.
„Wozu brauchst du denn das?“, fragte
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