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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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sah es sehr nüchtern aus. Der Raum wurde von einer starken Glühbirne erhellt. Die schmucklosen Holzwände waren weiß gestrichen.
    Hinter einem Campingtisch saß eine ältere Dame und rauchte eine filterlose Zigarette, die ihr aus dem Mundwinkel baumelte. Sie trug einen eleganten Blazer und hatte um ihren Hals locker einen indischen Schal geschlungen. Ihre Haare wirkten unecht. Sie waren pechschwarz, kinnlang und sie hatte einen Pony, der ihr fast bis in die Augen reichte. Sie trug eine große Sonnenbrille, die ihr halbes Gesicht verdeckte.
    Gerade war sie damit beschäftigt, aus einem Stoß Karten, den sie in der rechten Hand hielt, einzelne Karten herauszuziehen, um sie vor sich in einer bestimmten Reihenfolge auf den Tisch zu legen.
    „Hallo“, sagte sie und ihre Stimme klang sehr melodisch. „Was kann ich für euch tun?“
    „Können Sie mir die Zukunft vorhersagen?“, fragte Ute.
    „Willst du das denn?“, fragte Madame Marga mit echtem Interesse zurück.
    „Natürlich will ich das, sonst wäre ich doch nicht hier“, antwortete Ute.
    „Die meisten Leute wollen nicht die Zukunft wissen. Sie erwarten, dass ich ihnen ein paar Nettigkeiten erzähle. Aber setzt euch erst einmal her.“
    Vor dem Tisch standen zwei Stühle. Wir quetschten uns zu viert darauf.
    „Also Kinder“, sagte Madame Marga. „Was wollt ihr wirklich?“
    „Müssen wir nicht zuerst das Geschäftliche erledigen?“, mischte sich Vanessa in die Unterhaltung.
    „Wenn ihr alle vier die Zukunft vorhergesagt haben wollt und nicht nur hierhergekommen seid, damit ich euch einen rosigen Blödsinn erzähle, müsst ihr verstehen, dass ich das nicht umsonst machen kann.“
    Vanessa legte den Geldschein vor Madame Marga auf den Tisch.
    Diese berührte den Schein mit dem Zeigefinger, schob ihn an den Rand des Tisches, von den Karten weg.
    „Der gehört dir nicht“, meinte sie und schaute Vanessa an.
    „Der wird aber auch nicht vermisst“, grinste Vanessa.
    Madame Marga lächelte. „In Ordnung. Was haltet ihr davon: Ich beantworte eure Fragen und wenn ihr zufrieden seid, lasst ihr das Geld hier.“
    Vanessa war überzeugt. „Das klingt fair.“
    „Wer will anfangen?“, fragte Madame Marga.
    „Ich“, sagte Ute wie aus der Pistole geschossen.
    Die Hellseherin musterte sie schweigend. Dann meinte sie: „Du hast Probleme mit deinem Freund, oder?“
    Utes Augen weiteten sich und ich befürchtete schon, dass sie gleich anfangen würde, zu weinen.
    „Gib mir mal deine beiden Hände, Kleines.“
    Ute streckte ihre Arme aus und Madame Marga drehte die Handflächen nach oben. Sie schaute zuerst in die linke Hand und dann in die rechte.
    „Du bist betrogen worden“, stellte sie fest.
    Ute begann zu schluchzen.
    „Aber dein Freund kann nichts dafür.“
    Ich blickte überrascht auf.
    „Warum kann er nichts dafür?“, fragte Ute. In ihrem Profil sah ich einen leisen Hoffnungsschimmer aufflackern.
    „Das was er tat, hat er nicht aus freien Stücken gemacht. Ja, er wurde für einen bestimmten Zweck gebraucht. Er wurde… benutzt.“
    „Na klar doch!“, warf Katharina ein. „ Und wie der von seiner Ex benutzt wurde!“
    Ute zuckte unter Katharinas Sarkasmus zusammen und ihre Augen wurden feucht.
    „Nein, nein, Schätzchen“, sagte Madame Marga zu Ute und ignorierte Katharina. „So habe ich das nicht gemeint. Da war noch jemand anderes im Spiel. Und der hat die Fäden in der Hand gehalten.“
    Ute starrte Madame Marga ungläubig an.
    Diese fuhr unbeirrt fort, während sie Ute aufmunternd zulächelte. „Wenn ich das richtig sehe – und ich sehe das richtig – wirst du eine lange, eine gute Zeit mit ihm zusammen sein. Aber da ist noch etwas. Etwas Schönes. Ihr werdet bald gemeinsam in Urlaub fahren.“
    „Aber wir haben nichts geplant“, erwiderte Ute leicht verwirrt.
    „Das macht nichts. Ich kann es deutlich erkennen. Ihr werdet gemeinsam in Urlaub gehen. Weit weg. Bald schon. Der Urlaub wird euch geschenkt.“
    Madame Marga legte Utes Hände aufeinander und schob Utes Arme von sich weg.
    „Die Nächste“, sagte sie.
    Vanessa streckte ihre Hände aus und kicherte.
    Die Wahrsagerin fuhr die Linien mit ihrem Zeigefinger nach. Als sie aufblickte, war in ihren Augen viel Mitgefühl. „Das war in letzter Zeit nicht gerade einfach für dich, oder?“
    Vanessa schluckte.
    „Es wird noch etwas dauern, aber dann findest du jemanden, der dich wirklich mag und dich nicht nur ausnutzen will.“
    Vanessa wurde bis zu den Haarspitzen rot, biss

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