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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Offensichtliche.
    Asmodeo spürte, wie die Ungeduld in ihm hochstieg und er ließ diesem Gefühl freien Lauf. Unmissverständlich erklärte er dem Wichtigtuer am anderen Ende der Leitung die weiteren Konsequenzen, sollte die Firma Le Maas-Heller ihn nicht in Ruhe lassen: Er würde seine sämtlichen Geschäfte aktiv gegen die Interessen der anderen Firma ausrichten. Und das würde sie beide viel Geld kosten. Sehr viel Geld.
    Dr. Cunninghams Schlucken war deutlich über die Telefonverbindung zu hören. Er versprach, sich umgehend um Asmodeos Anliegen zu kümmern.
    Asmodeo legte auf. Er strich das Blatt Papier glatt, welches er während des Gespräches mit Cunningham zerknüllt hatte und schmiss es schließlich in den Papierkorb.
    Zufrieden lehnte er sich zurück, verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf und schloss für einen Moment die Augen. Vielleicht sollte er seinen Schießstand besuchen, ein wenig üben, die Seele baumeln lassen….
    Zunächst spürte er nur leicht die Unruhe, wie ein schwaches Ziehen seines Unterbewusstseins, dann wurde das Gefühl immer stärker.
    Er wählte Lilith‘ Nummer.
    Sie hob nicht ab.
     
    23
     
    Die Nacht war mild. Wenn man sich anstrengte, konnte man den Duft von Jasmin wahrnehmen.
    Die Wirkung des Alkohols war verflogen.
    Wir standen auf der alten steinernen Brücke und blickten hinunter in das trübe Wasser des Flusses, der sich in den Büschen des Ufers und im Dunkel der Nacht verlor.
    Vanessa lehnte sich an die Brüstung und sah mir besorgt ins Gesicht. „Du willst doch da nicht wirklich hingehen, oder?“
     „Die Alte tickt nicht richtig“, fügte Katharina hinzu. Sie öffnete und schloss ein paar Mal unbewusst ihre Hände.
    „Ihr habt gut reden“, sagte ich. „Euch hat sie die Zukunft vorhergesagt. Könnt ihr euch nicht vorstellen, dass auch ich einen Blick auf mein künftiges Leben werfen möchte?“
    „Du weißt schon, dass das rein wissenschaftlich betrachtet der allergrößte Blödsinn ist. Diese Frau ist ein Scharlatan“, regte sich Katharina auf. Insbesondere ihr schien es sehr wichtig zu sein, mich umzustimmen.
    „Dann gebt auch mir die Chance, mich fürchterlich hereinlegen zu lassen. Wenn es nicht stimmt, was sie mir prophezeit, was kann es mir schaden?“
    „Ich habe einfach kein gutes Gefühl dabei“, erklärte Vanessa mit skeptischem Blick.
    Ute schob Vanessa ein Stück zur Seite, um sich neben mich zu drängeln. „Also ich finde, wenn Lilith da hingehen will, sollten wir das respektieren. Ich war jedenfalls sehr zufrieden mit dem, was mir Madame Marga gesagt hat. Es hat mir sehr gut getan“, kam sie mir zu Hilfe.
    „Sie hat dir nur das prophezeit, was du hören wolltest“, schnaubte Katharina verächtlich. „Da ist es kein Wunder, dass du zufrieden bist.“
    „Das war es nicht.“ Ute suchte nach den richtigen Worten. „Ich habe gespürt, dass sie es ernst meinte. Und ihr könnt jetzt über mich lachen, aber ich fühlte mich von ihr mit meinen Problemen angenommen.“
    Katharina atmete tief ein und setzte zu einer Antwort an. Auch Vanessa regte sich. Aber ich hatte meinen Entschluss gefasst.
    „Mädels, seid mir nicht böse. Ihr könnt sagen, was ihr wollt. Ich habe mich entschieden und werde hingehen. Und zwar alleine“, beendete ich die Diskussion.
    Vanessa sah betreten zu Boden. „Wir wollten dich auf keinen Fall bevormunden. Aber ich mache mir einfach Sorgen um dich.“
    Ich grinste sie an. „Das brauchst du nicht. Ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen.“
    Vanessa nickte, zaghaft lächelnd.
    Dann hakten sich die drei unter und schlenderten sicheren Schrittes Richtung Heimat. Nur Ute drehte sich noch einmal um und hob verstohlen den Daumen.
     
    24
     
    Die Praxis war nur einige Straßen weit entfernt.
    Auf der Hauptverkehrsstraße pilgerten ganze Ströme von Kirchweihbesuchern zurück in die Altstadt. Das Fest schloss jeden Abend um dreiundzwanzig Uhr und die angeheiterten Leute gingen entweder nach Hause oder aber waren auf dem Weg in die zahlreichen Kneipen der Innenstadt, um weiterzufeiern.
    Ich ließ mich mitziehen und bog dann vor einer großen dunklen Kirche in eine kaum beleuchtete kleine Gasse ab. Alte Häuser, gebaut aus wuchtigen Sandsteinquadern, duckten sich aneinander, als hätte sie die Zeit vergessen. Nur ihre durch Abgase rußgeschwärzten Fassaden waren Zeugen des Fortschritts.
    Hier und da fiel durch die langen, schmalen Fenster gelbes Licht nach außen und erleuchtete Teile des Gehsteigs. Auf der Suche nach

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