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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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herausbekommen, dass meine Familie sehr wohlhabend ist. Ich weiß bis heute nicht, von wem sie das erfahren haben.“
    Eines Abends…“, setzte Johannes an und verstummte. Ich schwieg, bis er fortfuhr. „Eines Abends, nachdem sie mich wieder stundenlang geschlagen und erniedrigt hatten, wurden sie nachlässig und passten nicht mehr sorgfältig auf mich auf. Es war die einzige Chance, die ich hatte. Ich wurde jeden Tag schwächer und es war absehbar, dass ich bald überhaupt keine Kraft mehr gehabt hätte, mich zur Wehr zu setzen.
    Wäre ich einfach nur geflohen, hätten sie mich verfolgt, wieder eingefangen und ihre Wut nicht nur an mir, sondern auch an den Kindern ausgelassen.
    Ich hatte keine Alternative.
    In dieser Nacht“, Johannes holte tief Luft, „in dieser Nacht habe ich sie alle umgebracht.“
     
    17
     
    Wir saßen auf der Terrasse meines Hauses, hörten den Grillen zu und kuschelten uns aneinander, während mir Johannes erzählte, was er in Afrika hatte tun müssen.
    „Kannst du einen solchen Mann lieben, Lilith?“, fragte er schließlich. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit sprachen aus seiner Stimme.
    Ich sah in seine Augen, deren Dunkel nur für mich bestimmt zu sein schien. „Ob ich einen solchen Mann lieben könnte, weiß ich nicht, Johannes. Ich kann dir nur sagen, dass ich dich liebe. Bedingungslos.“
    Johannes schlug seine Seite der Decke zurück, stand auf und setzte sich vor mich auf den Mauersims. Er griff meine Hand und hielt sie fest. „Ich habe keinerlei Angst. Ich bin mir ganz sicher, dass du dich für mich entscheiden wirst. Und dass wir gemeinsam ein langes und unheimlich spannendes Leben haben werden. Aber“, er machte eine Pause.
    Ich unterdrückte ein Zittern. „Was meinst du mit aber ?“
    „Aber“, nahm er seinen Satz wieder auf, „falls du dich doch für Asmodeo entscheiden solltest, habe ich die unglaublichsten Erinnerungen an dich. Und die kann mir keiner nehmen.“
    Ich schwieg und blickte zu Boden, innerlich wie zerfetzt, bei dem bloßen Gedanken, entweder Johannes oder Asmodeo gehen lassen zu müssen.
    „Da musst du nicht traurig sein, Lilith. Manche Paare sind Jahrzehnte zusammen und haben nicht im Mindesten das gemeinsam erlebt, was wir in den letzten Tagen erfahren durften. Was immer auch geschieht – die Zeit, die ich mit dir verbringe, ist mein eigentliches Leben. Alles andere zählt überhaupt nicht.“
    Wir erhoben uns und er umarmte mich. Tränen schossen mir in die Augen, weil sein Kuss nach Abschied schmeckte.
    Er lächelte, während er mir die Tränen wegwischte. „Die Trennung ist nur für kurze Zeit, Lilith – nur für drei Tage. Dann sehen wir uns wieder. Und vielleicht ist es dann für immer.“
    Er ging durch die Garage zu seinem Wagen und ich hörte, wie er den Motor startete und wegfuhr.
    Ich saß allein in unsere Decke gehüllt, vermisste seine Körperwärme und schaute hinaus in die Nacht.
     

Kapitel 9 - Asmodeo
     
    1
     
    Aus der Küche drangen vertraute Geräusche bis in mein Zimmer. Ich setzte mich in meinem Bett auf und schnupperte. Es duftete nach frisch gebackenem Brot. Ja, tatsächlich!
    Mein Magen knurrte. Das Wasser lief mir im Mund zusammen. Offensichtich war Gerti in der Nacht aus Neustadt zurückgekommen. Wahrscheinlich hatte es Tante Bärbel doch nicht übers Herz gebracht, ihren Peter in ein Pflegeheim einweisen zu lassen und Oma war unverrichteter Dinge heimgekehrt.
    Ich sprang auf, stieg in meine uralten Pantoffeln und schlurfte in meinem Schlafshirt hinunter Richtung Küche. Rasch rieb ich mir den Schlaf aus den Augen und rief: „Gerti! Wo steckst du? Ich habe Riesenhunger!“
    Ich entdeckte im Flur einen dunkelbraunen Lederkoffer, den ich in unserem Haus bisher nicht gesehen hatte. Oma hatte sich allem Anschein nach stark verbessert, was ihr Gepäck betraf. Sie musste den Koffer gestern bei Tante Bärbel gekauft haben.
    Ich hörte Schritte. „Omi, komm und drück deinen Findling!“ Ich breitete die Arme aus und eilte Richtung Küche.
    Vor dem Herd erhob sich Asmodeo mit einem Backblech in der Hand.
    „Wow“, grinste er. „Das ist aber ein Empfang. Den erlebt man nicht jeden Tag.“
    Meine ungekämmten Haare standen mir wirr vom Kopf, ich hatte mein Schlafshirt nur halb zugeknöpft, und meine überdimensionalen Pantoffeln leuchteten rosa.
    „Die Tür war zugesperrt“, meinte ich etwas ratlos und ließ meine Arme sinken.
    „Das weiß ich.“ Asmodeo hatte Mühe sich sein Lachen zu verbeißen.
    „Und wie kommst

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