Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
Vom Netzwerk:
du dann hier herein?“
    „Du weißt schon.“ Er zwinkerte mir zu, bevor er gespielt taktlos an mir heruntersah. „Wenn du dich vor dem Frühstück ein wenig frisch machen willst, können wir in fünf Minuten essen.“
    Ich schüttelte trotzig den Kopf. „Nein, will ich nicht.“
    „Was, du willst nichts essen?“, ärgerte er mich.
    Ich würdigte ihn keines Blickes, sondern drehte mich um, knöpfte mein Hemd zu und kickte meine Pantoffeln in die Ecke. Schließlich fuhr ich mir mit den Fingern durchs Haar.
    Ich wandte mich wieder zurück zum Raum. „Fertig“, sagte ich. „Was gibt’s zum Frühstück?“
    Asmodeo deutete mit seiner offenen Hand einladend nach draußen. „Heute ist wunderschönes Wetter, deshalb habe ich mir erlaubt, auf der Terrasse aufzudecken.“
     
    2
     
    Pinienhonig, verschiedene Sorten Marmelade, Butter, Oliven, Käse, gebratene Tomaten und Auberginen sowie  luftgetrocknete, kunstvoll drapierte Salami – meine Augen wurden immer größer, während ich auf das wundervolle Frühstück schaute, das sich auf dem Gartentisch ausbreitete.
    Ich probierte von allem und war begeistert.
    Asmodeos Augen waren auf mich geheftet. „Was willst du mit unseren drei Tagen anfangen?“
    Ich musste nicht überlegen. „Was schlägst du vor?“, erkundigte ich mich aber dennoch, um zu erfahren, was ihm durch den Kopf ging.
    „Vielleicht möchtest du irgendwohin jetten? Malediven oder Südafrika vielleicht?“
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Wie wär‘s mit einem Shopping-Trip nach New York, London oder Paris? “
    Wieder verneinte ich.
    „Mailand, oder Venedig?“
    Ich seufzte.
    Er beugte sich vor. „Raus damit! Du hast doch sicher bereits eine feste Vorstellung von dem, was du machen willst.“
    „Nur halb.“
    Ich spielte mit meiner Gabel, während mich Asmodeo abwartend ansah. Schließlich blickte ich auf. „Wir könnten doch einfach hier bleiben.“
    „Du meinst hier in E.?“
    „Wenn es dir nichts ausmacht? Wir haben bereits viele tolle Sachen unternommen.“ Ich hob meine Hand und zählte an den Fingern ab. „Wir waren groß zusammen essen, wir waren zusammen Motorrad fahren, wir sind zusammen Fallschirm gesprungen, wir waren in Frankreich, … und in Italien waren wir – na ja - schwimmen.“
    Asmodeo folgte meiner Argumentation aufmerksam.
    „Jedenfalls ist das nur sehr schwer zu toppen“, sprach ich weiter. „Deswegen wäre es vielleicht ganz gut, wenn wir uns etwas normaleren Beschäftigungen zuwenden würden.“
    Seine Miene war vollkommen ungläubig. „Verstehe ich dich richtig, du willst, dass wir wie ein altes Ehepaar zusammenleben?“
    „Nicht unbedingt alt, aber im Prinzip schon. Hier in meinem Haus.“ Gespannt wartete ich auf seine Reaktion.
    „Und das ist wirklich dein Wunsch?“, vergewisserte er sich.
    „Ganz sicher“, bekräftigte ich. „Ich möchte absolut gewöhnliche Sachen mit dir machen.“
    Asmodeos Blick verriet mir seinen Argwohn, ich würde ihn auf den Arm nehmen. Als er dann schließlich doch davon überzeugt war, dass ich es ernst meinte, stand er auf und ging ins Haus. Kurze Zeit später war er zurück und hatte zwei Tageszeitungen unter dem Arm. Er gab mir die Regionalzeitung, versah mich mit einem höflich-unverbindlichen Lächeln, während er ein italienisches Blatt namens Corriere della Sera aufschlug und seine Beine auf den Steinsims legte.
    Er begann zu lesen. Es fehlte ihm nur noch eine Brille und eine Hausjacke zu einem perfekten, biederen Ehemann.
    Jetzt war ich an der Reihe, fassungslos dreinzublicken. „Das ist doch nicht dein Ernst, oder?“
    Wieder kam dieses Lächeln über den Zeitungsrand, diesmal regelrecht gönnerhaft. „Was hältst du von einem Ausflug in die Natur?“
    „Du meinst nach dem Frühstück?“
    „Ich meine jetzt.“
    Wenn er einen Wettstreit haben wollte, konnte er ihn haben. Ich hob meine Hände und spreizte die Finger. „Ich sage nur zehn.“
    Asmodeo kniff seine Augen zusammen, als Zeichen dafür, dass er die Herausforderung annahm.
    „Du brauchst gar nicht so zu schauen. In zehn Minuten bin ich abfahrtbereit“, bekräftigte ich. „Du kannst inzwischen abräumen.“
    Asmodeo faltete die Zeitung zusammen und deutete auf sein Handgelenk. „Ich schaue auf die Uhr, das schaffst du nie.“
     
    3
     
    Nach gefühlten zehn Minuten saßen wir circa eine Dreiviertelstunde später im McLaren, auf dem Weg ins Grüne. Wir bogen vom Schnellweg ab, fuhren um eine Kleinstadt herum und sahen bald den wuchtigen Tafelberg

Weitere Kostenlose Bücher