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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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diesmal die Umstände etwas günstiger sind.“
    Zuerst lächelte ich, jedoch nicht für lange, denn dann dachte ich an meinen Kleiderschrank. „Ich mache mir zwar nichts aus Opern, aber ich würde gerne mit dir hingehen, wenn es dir Freude macht. Nur…“, ich biss mir auf die Lippen.
    „Du hast keine passende Abendgarderobe“, beendete Asmodeo selbstzufrieden meinen Satz.
    Was führt er nur im Schilde ? – dachte ich. Laut sagte ich: „Exakt, du hast es erfasst. Das Beste, was mein Schrank hergibt, sind saubere schwarze Jeans und eine nette, ausgeschnittene Bluse.“
    Asmodeos Augen glitzerten und er schwieg mich beharrlich an.
    Der zweite Lederkoffer in seinem Wagen kam mir in den Sinn. „Nein, hast du nicht!“, platzte ich entgeistert heraus.
    Er sagte nichts.
    „Du hast mir tatsächlich etwas Passendes zum Anziehen mitgebracht?“ Ich konnte es nicht glauben.
    Asmodeo blickte entschuldigend drein. „Ich wusste nicht genau, was wir vorhatten. Also habe ich für alle Eventualitäten vorgesorgt. Deine Kleidergröße konnte ich abschätzen und da habe ich mir die Freiheit genommen, dir einige Abendkleider mitzubringen. Vielleicht gefällt dir eines davon. Und wenn nicht, nehme ich dich liebend gern auch in Jeans und Bluse mit.“
    Ich wusste nicht, ob ich ihm böse sein sollte. Doch er sah mich dermaßen entwaffnend an, dass ich nicht anders konnte, als mich über seine Geste zu freuen.
    Asmodeo stellte mir den Koffer ins Wohnzimmer und verzog sich mit einer großen Flasche Mineralwasser in den Garten. Ich machte mich daran, den Koffer zu öffnen und fand mich ziemlich albern und kindisch, weil mein Herz schneller klopfte, als würde ich ein Weihnachtsgeschenk auspacken.
    Ich zog mehrere weiße Kleiderhüllen aus dem Koffer, breitete sie auf unserem Sofa aus und öffnete sie der Reihe nach.
    Ich hatte mich nie für Haute Couture interessiert, aber die fünf Abendkleider, die zum Vorschein kamen, verschlugen mir den Atem. Sie waren allesamt unbeschreiblich elegant. Ich fuhr mit meiner Handfläche über die glatten, kostbaren Stoffe und bewunderte die raffinierte und aufwändige Verarbeitung.
    Asmodeo hatte gut gewählt. Alle fünf Abendroben passten farblich zu meiner Augen- und Haarfarbe. Ich probierte sie nacheinander an und bewunderte mich ausgiebig in sämtlichen Spiegeln des Hauses. Ich kramte weiter und förderte passende Schuhe sowie ein ganzes Sortiment von kleinen Handtaschen und Haarspangen zutage.
    Das Problem war nur, ich konnte mich nicht entscheiden. Alles passte wie angegossen. Erneut probierte ich alle Roben an, musterte mich und wählte schließlich das bordeauxrote Kleid. Es brachte meine Haare und Augen richtiggehend zum Leuchten. Ich nahm hochhackige Pumps dazu, obwohl mir beim bloßen Gedanken, darin laufen zu müssen, der kalte Schweiß ausbrach.
    Nachdem ich mich in meinem Zimmer ausgiebig geschminkt und frisiert hatte, zog ich die Pumps an und stakste ein paar Mal auf und ab, bis ich ein Gefühl für diese mörderischen Dinger bekam. Anschließend ging ich langsam die Treppe hinunter, wobei ich versuchte, den Eindruck zu erwecken, ich würde schweben. Dabei hielt ich mich vorsorglich gut am Handlauf fest.
    Asmodeo hatte sich ebenfalls in Schale geworfen. Er sah in seinem schwarzen Anzug einfach umwerfend aus. Er stand am Fuß der Treppe und wartete auf mich. Als er mich erblickte, wusste ich, dass ich ihm gefiel. Sehr sogar.
    „Passt mein Outfit?“, erkundigte ich mich unnötigerweise.
    „Perfekt“, sagte er mit leuchtenden Augen. „Aber warte noch einen Moment.“
    Er langte in seine Tasche und holte ein Schmucketui heraus, das er öffnete. Bevor ich einen Blick auf den Inhalt werfen konnte, trat er hinter mich und legte mir eine Steinkette um den Hals. Ich fuhr mit den Fingerspitzen darüber und erkannte sie sofort. Es war die Diamantkette, die ich in meinem Traum in Frankreich getragen hatte.
    „Danke“, sagte ich überwältigt.
    „Wofür?“ Er schien sich an mir nicht sattsehen zu können. „Ich habe dir zu danken. Du siehst bezaubernd aus.“
    Mit einem Mal freute ich mich auf die Oper. Ich hakte mich bei Asmodeo unter und gemeinsam schritten wir zu seinem Wagen. Sein Mercedes war eindeutig das einzige Auto, um in die Oper zu fahren.
     
    7
     
    Mit dem McLaren war es nur ein Katzensprung bis zum Opernhaus in N. Auf der Autobahn drückte Asmodeo einmal aufs Gas und schon blickte uns die mächtige achthundert Jahre alte Kaiserburg unserer Nachbarstadt majestätisch

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