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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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in der Absicht, mich zu töten. Und schließlich dachte ich an meinen wiederkehrenden Traum vom Nebel. An die Gestalt, die mir keine Ruhe ließ, die mich verfolgte und die mich so lange jagen würde, bis… - Ich erschauerte.
    Der Gedanke, ein wehrloses Opfer zu sein, gefiel mir ganz und gar nicht.
    Ich beugte mich zum Bildschirm. Hier, auf diesen Internetseiten war ich auf eine detaillierte Anleitung gestoßen, wie man einen Geist nicht nur gezielt heraufbeschwören, sondern auch noch gefangen nehmen konnte. Man musste dazu lediglich brennende Kerzen in einer bestimmten Anordnung in einer Zimmerecke aufstellen.
    Ich klickte die Seite weg und sah aus dem Fenster, um den Regen zu beobachten, wie er von den langen Nadeln der Fichten auf den Boden tropfte und meine Gedanken kehrten zurück zu dem, was ich über Nostradamus gelesen hatte. Ich ließ meinen Vorstellungen freien Lauf.
    Unbewusst hatte ich wohl mit der Tastatur gespielt, denn als ich erneut auf den Bildschirm blickte, sah ich die Beschwörungsseite. Ich scrollte auf und ab, unschlüssig, was ich tun sollte.
    Warum eigentlich nicht?
    Ich stand auf und holte mir die Kerzen, die ich brauchte. Ich stellte sie wie in der Internetskizze auf und zündete sie an. Dann setzte ich mich in eine Ecke meines Zimmers und rezitierte die Beschwörungsformel.
    Allem Anschein nach hatte ich sie öfter gelesen, als mir bewusst war, denn ich kannte sie auswendig und die Worte kamen mir leicht über die Lippen. Wie alte Bekannte flossen die Wörter sanft durch den Raum. Dreimal wiederholte ich die Formel. Dann wartete ich.
    Nichts geschah. Die Stille wurde fast unerträglich.
    Ich konnte die Regentropfen auf dem Dach unseres Hauses hören. Sie wurden immer leiser. Offensichtlich hörte der Regen auf. Wie in Trance drehte ich meinen Kopf zum Fenster und blickte verträumt nach draußen. Doch der Regen war stärker geworden und peitschte gegen die Scheiben.
    Alles vermischte sich ineinander. Töne, Farben, Atem, ich…
     
    5
     
    Als ich wieder auf die Kerzen schaute, schien sich in deren Mitte eine formlose Dunkelheit zu materialisieren. Im Inneren des Schattens begann sich das wunderschöne Antlitz aufzubauen. Es war noch durchsichtig, aber diesmal vermochte es mich nicht zu täuschen, denn ich erkannte sogleich die dahinterliegende Fratze des Bösen. Ich unterdrückte einen Schrei. Das schwarze Vogelwesen war zurückgekehrt, um mich zu töten. Diesmal würde es niemand aufhalten können – schon gleich gar nicht meine lächerlichen Kerzen.
    Der Schatten verharrte, er waberte und seine Konturen verloren an Kraft, als ungewöhnliches Licht durch ihn hindurch schimmerte und ihn zu zerstören schien. Ich begann, ihn zu verlieren, bevor er sich vollständig formiert hatte. Ich würde ihn nicht fangen können.
    Erleichterung, gemischt mit Enttäuschung, machte sich in mir breit, als ich der Dunkelheit nachstarrte, die sich wie Rauch im Wind auflöste.
    Das seltsame Licht wurde heller, gleißender. Ich schloss die Augen. Es drang durch meine Lider. Es drang in mein Hirn.
    Ich roch den Nebel. Und ich spürte eine andere Präsenz. Ich spürte die Gegenwart eines zweiten Wesens.
    Mit einem Schlag hatte ich fürchterliche Kopfschmerzen. Ich presste meine Hände gegen die Schläfen. Meine Augen tränten und ich hatte Schwierigkeiten, zu atmen. Wie ein Fisch auf dem Trockenen, als wäre nicht genügend Sauerstoff vorhanden, schnappte ich mit weit geöffnetem Mund nach Luft.
    Ein Zischen und Murmeln schwoll an, bis es zu einem klirrenden Schrei wurde, der so sehr schmerzte, dass ich nur diesen grässlichen Ton hörte. Keuchend hielt ich meinen Kopf fest.
    Nach einer Weile konnte ich neben diesem markerschütternden Schrei weitere Töne wahrnehmen. Es gelang mir, den Schrei mehr und mehr auszublenden. Die anderen Töne wurden deutlicher, sie fügten sich zu Silben und dann zu Wörtern zusammen. Grauenhafte Bilder, zerfetzt und unzusammenhängend, zwangen sich mir auf.
    Angst überschwemmte mich.
    Ganz deutlich hörte ich die Worte, sie verdrängten alle Bilder, alle Schmerzen, alles andere.
    „Lass mich frei!“
    Mein ganzer Körper kannte nur ein Ziel. Er wollte eine der Kerzen umstoßen, um die Falle zu öffnen. Meine Hand streckte sich nach vorne und ich blickte in den grellen Schein. Ich war willenlos, eine Marionette. Ich musste die Kerzen erreichen.
    Eine ungeheure Wut schäumte in mir hoch, es war ein Gefühl, stärker als alles andere, was ich bisher gekannt hatte. Mühsam richtete

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