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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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ich mich auf. Dann hörte ich mich sagen, ohne jedes Gefühl und überaus deutlich: „Du hast keine Macht über mich!“
    Die Kerzen flackerten ein letztes Mal auf und erloschen. Dann war die kalte Helligkeit vor mir und drückte mich gegen die Wand. Ich spürte, wie meine Knochen unter der Belastung zu brechen drohten.
    „Du hast ja keine Ahnung, was ich mit dir machen könnte“, flüsterte eine samtweiche Stimme in meinem Kopf.
    Unerklärlicher Weise vermittelte sie Geborgenheit und Ruhe - als würde ich die Stimme schon ein Leben lang kennen. Sie gehörte zu einem eindeutig männlichen Wesen. Es – oder besser gesagt er - war rasend vor Zorn und ließ mich das spüren. Und dennoch hatte ich keine Angst.
    Mein Kopfschmerz wurde unerträglich, als der schrille Schrei zurückkam und zu einer Intensität anschwoll, die mich nur noch lähmende Kälte empfinden ließ. Alle meine Sinne waren reduziert. Ich hatte vergessen, wie Farben aussahen.
    Die Helligkeit durchdrang mich mit ihrer gesamten Energie und Macht. Aber ich spürte noch etwas anderes ganz genau: eine ungewohnte Form von Aufmerksamkeit, die mir entgegengebracht wurde.
    Wieder empfand ich diese sonderbare Geborgenheit in mir, gepaart mit einem tiefen Sehnen.
    Das Wesen war wie ein Teil von mir. Ich wollte meine Hand ausstrecken und es berühren, doch ich konnte es nicht. Ich versuchte zu sprechen, brachte aber keinen Ton heraus. Deshalb stellte ich mir die Worte vor. Es war schwierig, sie aus der Leere herauszuholen, zusammenzusetzen und ihnen eine Bedeutung zu verleihen. Es kostete mich unendlich viel Kraft.
    Ich sagte: „Ich sperre dich nicht ein.“
    Das Licht vor mir wurde zuerst stärker und dann löste es sich auf. Das Wesen war jetzt hinter mir. Es streifte fast meinen Nacken. Ich bewegte mich nicht. Ich drehte mich nicht um.
    Dann verschwand die Kälte. Das Wesen hatte mich verlassen.
    Die einzige Lichtquelle war der Bildschirm meines Laptops. Nach einer Weile, die mir unendlich lang vorkam, gelang es mir, mich aufzurichten. Ich kroch zu meinem Bett und schaltete mit zitternden Fingern die Nachttischlampe an. Das Zimmer sah aus wie immer. Nur die erloschenen Kerzen standen an ihrem Platz, das einzige Zeugnis der letzten Stunden.
    Mir war furchtbar übel. Mit meiner letzten Kraft hievte ich mich aufs Bett und krümmte mich unter der Decke zusammen. Ich fiel augenblicklich in einen Dämmerzustand, der eher einer Ohnmacht glich.
     
    6
     
    Gleich war es soweit.
    In wenigen Augenblicken würde sie ihn rufen.
    Ruhig, beinahe zärtlich würde sie die Beschwörung sprechen und er würde gebannt ihren Worten lauschen, wie er ihnen bereits einmal vor genau fünfundzwanzig Jahren gelauscht hatte.
    Nur für ihn waren diese Jahre vergangen und nur für ihn würde sich dieses einzigartige Ereignis wiederholen. Denn er allein war es, der nach seinem ersten Treffen mit ihr als Schemen in die Zeit zurückgereist war, um in einem menschlichen Körper wiedergeboren zu werden und zu ihr zurückzukehren.
    Es war soweit.
    Ihre Beschwörung drang zu ihm – betörend, unwiderstehlich durchwoben die Worte sein Bewusstsein. Sie benutzte eine uralte Formel. Bis heute war ihm schleierhaft, woher sie sie überhaupt kannte.
    Mit einem Mal war er an zwei Orten gleichzeitig. Er saß hier in seinem Büro als junger Mann und starrte blicklos an die Wand. Und er erschien ihr, als der Dämon, der er vor fünfundzwanzig Jahren gewesen war.
    Vergangenheit und Gegenwart flossen ineinander. Sein Zeitsprung, sein Umweg über die Vergangenheit, waren im Begriff, zu Ende zu gehen.
    Obwohl er ihre erste Begegnung zum zweiten Mal erlebte, konnte er seine Gefühle nicht steuern. Er reagierte exakt so, wie er vor fünfundzwanzig Jahren reagiert hatte. Seine Empfindungen blieben unverändert:
     
    Sie sitzt in einer Ecke ihres Zimmers, als er sich vor ihr materialisiert. Zweierlei fällt ihm sofort auf: Sie ist in der schwarzen Magie völlig unbedarft und sie beabsichtigt doch tatsächlich, ihn in einem magischen Kreis aus Kerzen gefangen zu nehmen. Als ob ihn eine solche Lächerlichkeit aufhalten könnte!
    Seine anfängliche Ungläubigkeit wandelt sich schnell. Wut wallt ihn ihm auf. Sie weiß ja gar nicht, mit wem sie sich einlässt, wie groß ihre Beleidigung ist.
    Fast gibt er seinem ersten Impuls nach, sie zu töten. Aber in dem Moment, in dem er sich ihr nähert, fühlt er, wie ihn etwas daran hindert. Wie ihn etwas zurückhält.
    Sie zeigt keine Angst.
    Sie widersetzt sich.
    Und

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