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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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dann, wie aus heiterem Himmel, wird ihm bewusst, dass sie etwas Besonderes sein muss. Ihm kommt der Gedanke, dass ihr Treffen vorherbestimmt ist und sie ihm das beibringen soll, was er nicht kennt.
    Sie ist diejenige, die er lieben soll.
     
    Ihr Ruf verhallte.
    Die Gegenwart hatte die Vergangenheit überholt.
    Er war nicht mehr bei ihr, war nicht mehr an zwei Orten gleichzeitig, sondern befand sich ausschließlich in seinem Büro.
    Vor ihm auf dem Tisch standen eine Flasche Scotch und ein schweres Glas. Er öffnete die Flasche und goss sich ihren sonnenfarbenen Inhalt ein. Der Whiskey war älter als er – besser gesagt, als sein derzeitiger Körper.
    Er trank einen kleinen Schluck und genoss das unvergleichliche Bouquet.
    Jetzt und hier begann die Zukunft.
     
    7
     
    Am nächsten Morgen fühlte ich mich seltsamerweise weder zerschlagen noch müde, sondern empfand ein eigenartiges Hochgefühl. Selbst mein unspektakulärer Vormittag in der Schule konnte daran nichts ändern.
    Mittags war ich wieder zuhause. Ich hatte Katharina gefragt, ob sie ihren Bruder nicht bitten könnte, sich meine Maschine anzusehen. Sie war zweimal nicht angesprungen und ich wollte mir nach Möglichkeit das Geld für die Werkstatt sparen.
    Sven war seiner Schwester ähnlich. Er war zurückhaltend, aber sehr nett. Er studierte Maschinenbau und kannte sich mit Motorrädern aus wie kein Zweiter.
    Kaum hatte ich Getränke kaltgestellt, klingelte es auch schon an der Haustür. Ich öffnete. Sven hatte Alexander mitgebracht, der sich ebenfalls keine Gelegenheit entgehen ließ, an Motorrädern herumzuschrauben.
    Da waren sie also, sagten nur kurz „hallo“ und verschwanden auch schon mit ihren Werkzeugkoffern in der Garage. Bald hörte ich das Quietschen von Schraubdrehern und das Klirren von Metall, wie es auf den Boden fiel.
    Normalerweise werden Männer immer nervös, wenn ihnen Frauen beim Basteln zusehen - die beiden waren eine rühmliche Ausnahme. Ich klappte mir einen alten Gartenstuhl in der Garage auf und unterhielt mich mit ihnen, während sie allmählich mein Bike zerlegten.
    „Seid ihr euch sicher, dass ihr das nachher wieder zusammenbringt?“ Ich war besorgt. Ich liebte meine Suzi.
    „Weißt du Lilith, ein Motorrad ist im Prinzip eine ganz einfache Sache. Da ist nichts Kompliziertes dabei.“
    „Aha? Von diesem Standpunkt aus habe ich das gar nicht betrachtet“, versuchte ich, die Konversation fachmännisch am Laufen zu halten.
    „Reg dich nicht auf, Lilith“, meinte Alexander, vermutlich um mich zu beruhigen. „Wir haben hier alles im Griff.“
    Sven unternahm den Versuch, mir die Einzelteile und deren Funktion zu erläutern. Genauso gut hätte er Chinesisch mit mir reden können. Ich verstand kein Wort.
    Da schellte es erneut. Erleichtert ließ ich die großen Jungs mit ihren Spielsachen in der Garage zurück und ging nachsehen.
    Es war Ute, die im Vorgarten stand und Sturm klingelte. Sie hatte geweint, ihre Augen waren rot und völlig verquollen.
    „Ute?“, sagte ich. Zu mehr kam ich nicht, denn sie hängte sich an mich und fing an, laut zu schluchzen.
    Ich nahm ihren Arm und führte sie ins Haus. Kaum hatten wir uns im Wohnzimmer auf die Couch gesetzt, platzte es aus ihr heraus. Unterbrochen durch Weinkrämpfe, die sie regelrecht durchschüttelten, stammelte sie: „Leon hat mich… hat mich gestern mit Sabine, seiner Ex, betrogen. Sie hat mich vorhin angerufen. … Triumphierend. U…Und hat es mir brühwarm erzählt, das gemeine Miststück!“
    Fassungslos sah ich sie an.
    „Ich b…bin völlig fertig. Leon und ich …, wir sind jetzt seit mehr… seit mehr als einem halben Jahr zusammen. Ein halbes Jahr! Er… er hat mir tausendmal versichert, dass er an seine Ex nicht mehr d…denkt… und da will ich einmal nicht mit ihm ins K…Kino …“
    Ute holte tief Luft. „Wir haben uns gestritten, weil ich … nicht in den Actionfilm wollte. Und dann trifft er diese… diese Hexe im Kino und lässt sich von ihr trösten. Das tut so weh.“ Ute hatte einen erneuten Weinkrampf.
    Ich legte meinen Arm um sie und drückte sie an mich. Als ihr Schluchzen nachließ, stand ich von der Couch auf, wobei ich sie mit hoch zog. „Lass uns erst einmal einen Kaffee trinken, Ute. Und dann überlegen wir uns einen Plan, um dir deinen Leon zurückzuholen. Das willst du doch, oder?“
    Ute putzte sich die Nase. Sie schaute zaghaft auf. „Ist das so offensichtlich?“
    „Klar, Schatz!“ Ich bugsierte sie in Richtung Küche. „Dein Leon

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